San Antonio (Texas)
entscheidende Rolle gespielt hat. Ich habe früher
viele Geschichten über diesen Ort gelesen und so machen wir eine Audio Tour
durch diesen historischen Ort.
Das Alamo war früher eine Mission, dann Handelshaus,
Armeeposten für die Mexikaner und anschliessend, Fort der Texanischen
Befreiungsarmee.
In der Schlacht von Alamo, die vom 23. Februar bis am 6. März 1836 dauerte, belagerte der mexikanische General «Antonio Lopez de Santa Anna» mit seiner Übermacht das Fort. William Travis der Kommandant des Forts schrieb einen Brief an die Texaner, ihm zu Hilfe zu eilen. Sie hätten jetzt einen Dauerbeschuss von 24 Stunden ohne einen Mann Verlust durchgehalten, werden bis zum Schluss Widerstand leisten oder sterben. Leider, wie wir wissen, kam keine Hilfe, aber die Verteidiger konnten aushandeln, dass die Frauen und Kinder in Sicherheit gebracht wurden, während sie ihren Kampf fortsetzten. Schlussendlich siegten die zahlenmässig weit überlegenen Mexikaner und massakrierten am Ende alle Gefangenen Verteidiger. Die Frauen und Kinder mussten dabei zusehen und Santa Anna befahl einer überlebenden alles aufzuschreiben und als abschreckende Botschaft, der Texanischen Befreiungsarmee zu überbringen. Diese Schilderungen und der Fall Alamos bestärkte jedoch nur die Entschlossenheit der Texaner. Am 21. April 1836, überraschte General Sam Houston das Mexikanische Heerlager in San Jacinto (Heute Harris County). In einer kurzen Schlacht von ca. 20 Minuten Dauer, mit nur wenigen toten Texanern, hunderten toten und gefangenen Mexikanern war die Schlacht geschlagen. Am darauf folgenden Tag wurde der verwundete General Santa Anna gefangengenommen. Kurz darauf unterzeichnete er die Friedensverträge, die den Mexikanern vorschrieben die Region zu verlassen und damit der Republik Texas den Weg zu einem unabhängigen Land bereiteten.
San Antonio – Laredo (Texas)
In San Antonio wollten wir nochmals einen Oelwechsel machen.
Leider sind diese Firmen nur auf die neuesten Fahrzeuge ausgerichtet und so
fahre wir nach Laredo, in der Hoffnung, hier gibt es mehr alte Autos und damit
für den «Kleinen» auch den passenden Oelwechsel.
Je mehr wir nach Süden kommen, umso mehr Schmetterlinge
flattern über die Fahrbahn, fast wie bei uns das Herbstlaub im Wind. Innert
Kürze ist unsere Frontscheibe ein übler Fleckenteppich.
Da die Wassertemperatur unüblich stark angestiegen ist,
machen wir bei einem McDonalds einen Zwischenstopp. Kaum steht das Fahrzeug,
flattert eine Wolke von Schmetterlingen vor der Frontscheibe hoch, die andere
Hälfte fällt zu Boden und als ich die Kühlerhaube öffne, hängen noch viele am
Kühler. Kein Wunder, steigt die Kühlwassertemperatur um 10°C an, wenn alles
zu gepappt ist – eine neue, wichtige Erfahrung.
Was machen Reisende in ihrer knapp bemessenen Freizeit?
Ich lese, aktuell «Black Sunday», Erika liest «Bud & Me»
und selbstverständlich machen wir auch Spiele. Der Favorit ist zurzeit Jazzy,
dann gibt es noch Rummy und regelmässig spielen wir auch Kühlschrank-Tetris.
Das beginnt im Einkaufszenter mit der Wahl der
WOMO-gerechten Packungsgrösse und endet beim Einräumen unseres «grossen»
Kühlschrankes. Hochkant rein, nein geht nicht, quer ist besser aber zuerst die
Butter und dann der Käse, und so weiter, bis alles verstaut ist und der
Kühlschrank aus allen Nähten platzt. Nicht immer, aber meistens gewinnt Erika.
In Laredo übernachten wir beim Walmart Superstore. Die
Boarderpatrol ist hier fleissig unterwegs und die amerikanische Seite ist
relativ ruhig und sicher, was man von der Mexikanischen nicht behaupten kann.
Am nächsten Tag klappern wir die Firmen ab die Oelwechsel machen.
Beim Tripple J werden wir fündig. Er hat das gewünschte Oel aber keinen Filter.
Also auf zum Filter organisieren. Den finden wir bei O’Reilly Autoparts. Mit
zwei Varianten kehren wir wieder zu Tripple J zurück, machen den Oelwechsel und
schmieren was zu schmieren ist. Der Arbeiter ist ein Mexikaner und versteht
kein Wort Englisch, so haben wir schon den ersten Vorgeschmack für Mexiko.
Anschliessen noch ein paar passende Filter als Reserve für den Süden besorgen
und wieder zurück zum Walmart.
Es ist zu spät um über die Grenze zu gehen und bloggen ist
auch noch ausstehend. Des Weiteren müssen wir für Morgen einen Schlachtplan
ausarbeiten. Die Berichte aus «Nuevo Laredo», der mexikanischen Seite, sind
nicht gut und so beschliessen wir bei Roma, einem kleineren Zoll, über die
Grenze zu gehen.
Laredo –
Roma (USA, Texas) – Monterrey (Mexico, Nuevo Leon)
Heute brechen wir früh auf, fahren der Grenze entlang bis Roma,
wo wir die Grenze passieren. Die Grenzer sind freundlich, wollen alles sehen
und winken uns durch. Er wollte noch wissen ob wir eine Klimaanlage haben. Ich
sage ja, wir machen die Türen auf, da schüttelt er nur den Kopf und meint das
wäre nichts für ihn.
Nun müssen wir noch unser Gefährt temporär einführen und für
uns die Touristenkarte organisieren. Jetzt geht’s los. Wir Schweizer haben
meistens zwei Probleme mit unseren Ausweisen. Entweder fehlt die Adresse oder
das Ablaufdatum. In diesem Falle wollte der gute Mann unbedingt das Ablaufdatum
auf dem Fahrzeugausweis. Wir erklären ihm, dass es dieses auf diesem Ausweis
nicht gibt. Er nimmt die Unterlagen, geht zum Manager und klärt das weitere
Vorgehen. Nun kommt Bewegung auf. Ausweise werden kopiert und das Fahrzeug rundum
fotografiert. Das ganze
Office ist beschäftigt. Dann müssen wir zum Immigrationsbüro die Touristenkarte
anfertigen lassen, zum Office für die Fahrzeugzulassung, wieder in die
Administration, nochmals Fotos vom Auto. Nochmals Papierkram, bezahlen, zurück
zum Immigrationsbüro Zettel abgeben, zurück zur Administration zum Abschluss.
Das Ganze hat rund zwei Stunden gedauert. Aber alle waren freundlich und
redlich bemüht, uns die notwendigen Unterlagen zu beschaffen. Am Schluss hat
sich der Herr noch für die lange Wartezeit entschuldigt – was will man mehr.
Jetzt geht es zuerst durch die Stadt Richtung Monterrey.
Überall Polizei-Patrouillen, schwer bewaffnet meist drei Fahrzeuge
hintereinander und immer Vollgas und Blaulicht unterwegs. Ausgangs Ortschaft
passieren wir einen Kontrollposten der Armee mit Nagelgurt und schweren
MG-Stellungen – die Welt hat sich verändert.
Die Überlandfahrt nach Monterrey verlief unspektakulär.
Zwischendurch Patrouillen und gemässigter Verkehr. Die Strassen sind relativ
gut. Erst als wir in Monterrey ankommen wird es übel. Überall Löcher, teilweise
massive Schwellen oder Absenkungen. Man muss seinen Blick überall haben, denn
sie fahren auch wie die «Räuber».
Camping kennen sie hier nicht. Walmart wäre eine Option aber
wir wollen ein WiFi um uns mit Maria, einer Freundin von Irina zu verabreden.
Wir finden Downtown das Hotel «Parque Central», dass einen geeigneten Parkplatz für unseren «Kleinen» hat. Von hier können wir zu Fuss ins Zentrum laufen.
Es ist ein komisches Gefühl, nach fast einem halben Jahr in
unserem WOMO, dasselbe auf dem Hotelparkplatz zurück zu lassen und ein Zimmer
zu beziehen.
Wir machen Auslegeordnung mit unseren Mexikoplänen
und mit Maria machen wir für den Folgetag ab. Dann bei Tag eine Runde durch den nahe gelegenen Park und
wieder ins Hotel zurück. Wir sind die einzigen Bleichgesichter bzw. Touristen
hier. Nicht einmal Chinesen oder Japaner, die sonst überall anzutreffen sind,
finden wir. Ist schon ein spezielles und gewöhnungsbedürftiges Gefühl.
Nach einem Mexikanischen Frühstück machen wir uns auf, das Stadtzentrum zu erforschen. Überall laufen die Vorbereitungen für den 15. September, den Nationalfeiertag von Mexiko auf hochtouren. Es wird zementiert, gestrichen und geputzt.
Monterrey ist eine weitläufige von Bergen
umringte Stadt, weshalb wir eine Bustour buchen um einen Überblick zu gewinnen.
Monterrey ist die drittgrösste Stadt, das zweitgrösste
Industriezentrum von Mexiko, und die Nummer Eins beim pro Kopf Einkommen. Es
ist offensichtlich auch die amerikanisierteste Stadt.
Es ist unglaublich, jetzt sind wir ein halbes Jahr
unterwegs, teilweise stundenlang draussen an der Sonne und haben nie Probleme
gehabt. Aber nach dieser Bustour, ich fuhr Upperdeck, leuchtet meine Birne wie
eine Tomate. Irgendwie scheint die Sonne hier anders als auf der anderen Seite
der Grenze!?
Am Abend führt uns Maria aus. Wir gehen ins «La Nacional»
eine schöne, kleine mexikanische Beiz. Das Essen ist super und zwischendurch
musizieren verschiedene, vom Restaurant engagierte Mariachi-Bands. Während wir
auf das Essen warten, führt uns Maria ein wenig in die Mexikanische Kultur ein.
Beim Essen können wir schon die ersten Praxistests machen.
Den Hin- und Rückweg machen wir mit einem Ubertaxi, die hier
offensichtlich besser funktionieren, sauberer und sicherer sind, wie die
Lokalen. Das war ein schöner Abend – Danke Maria.
Wir buchen nochmals zwei Nächte. Bereinigen noch unsere digitalen
Angelegenheiten und planen unsere Weiterreise. Am Abend gehen wir dann doch
noch durch den Park und zum quer gegenüberliegenden Restaurant zum Nachtessen.
Offensichtlich haben wir nicht alles falsch gemacht, denn gesättigt kehren wir
im Dunkeln wieder zum Hotel zurück.
Heute spazieren wir ins Stadtzentrum besteigen dort das Boot
und fahren den hiesigen «River Walk», analog San Antonio Texas, bis zum
«Fundidora Park». Dies ist ein ehemaliges Industriegelände und beherbergte von
1900 an, die hiesige Eisengewinnungs- und Verarbeitungsindustrie. Der Stolz von
Monterrey und ein wesentlicher Stützpfeiler des wirtschaftlichen Aufschwungs.
Weise Leute haben für den Erhalt der Anlage und der Geräte gesorgt und daraus
einen wunderbaren Park für die Bevölkerung gemacht. Schattenspendende Bäume,
Fitnessgeräte, Kinderspielplätze und natürlich die riesige Ofenanlage (Horno 3).
Hier machen wir den Rundgang mit Ricardo, einem Studenten (Maschinenbau), der jeweils
am Wochenende hier Touristen durch die Anlage führt. Im Schmelztiegel wird ein
Film zum Thema Weltklima gezeigt und in der Werkhalle können wir den
Eisenaufbereitungsprozess verfolgen. Es wird ein Film gezeigt und parallel dazu
werden Showelemente wie der Funkenflug und das auslaufende, glühende Eisen,
optisch und akustisch, dargestellt. Es zischt, dampft, Flammen lodern und
Funken stieben – super und eindrücklich gemacht.
Auch in der Historie- und Eisengalerie sind viele
Gegenstände und Arbeitsprozesse gut dargestellt. Überall haben die Kinder die
Möglichkeit, spielerisch die einen oder anderen Prozesse nachzuvollziehen –
genial gemacht und rege genutzt.
wir einen herrlichen Rundblick über den Park, Monterrey und die
umliegenden Berge geniessen können. Das Wetter spielt heute auch mit und wir
können den Grossteil der sonst wolkenverhangenen Berge sehen. Es ist jedoch
unheimlich heiss und drückend, so dass man seinen Weg dem Schatten entlang
suchen muss.
Das war wieder ein erlebnisreicher Tag. Als wir zurückkehren
machen die meisten Läden dicht. So besorgen wir uns aus unserem «Kleinen» zwei
Bier und machen einen Salat. Morgen geht es weiter. Wohin?
Noch keine Ahnung wir melden uns nochmals bei Maria und
entscheiden dann.
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