Way North

Way North
Icefield Parkway

Montag, 25. April 2016

KW 16/16 - USA Nord


Sault St’Marie – Newberry (Michigan)
Am Morgen war noch bloggen angesagt. Am besten lief es auf dem Feuerwehrauto im Eingang des Walmart. Dann Meilen gewinnen und auf dem Parkplatz von Forsters Hardware in Newberry übernachten.



Newberry – Marquette (Michigan)

Am Morgen Besuch des Seney National Wildlife Refuge. Teile des Parks waren noch geschlossen aber das anwesende Personal war sehr freundlich und hilfsbereit. Der Ranger meinte auch, dies ist die beste Zeit im Park, nur wenige Touristen, keine Mücken und viel zu sehen. Es gibt eine 7 Meilen lange Strecke die, wenn geöffnet, mit dem Auto abgefahren werden kann. Wir haben den Nature Trail, der zu Fuss bestritten werden muss gemacht und hatten einige schöne Begegnungen. Nebst unzähligen Spechten, Wasservögeln, Eichhörnchen und Schildkröten, waren die Fischadler und der Otter der absolute Höhepunkt. Während wir das Nest der Fischadler beobachteten, jagte vor unserer Nase ein Otter sein Mittagessen. Fünf Meter vor uns verspeiste er den Fisch und wunderte sich anschliessen über unsere Gegenwart. Ohne grosse scheu jagte er weiter seinem Fressen nach und wir konnten ihm fast eine viertel Stunde aus nächster Nähe zuschauen – einmalige Show!
Kleines Quiz für die Leser - "Wie kratzt sich ein Fischadler hinter den Ohre?"
Antwort: "Ganz, ganz vorsichtig."

Vor Munising besuchten wir am selben Tag den Marsh Trail, einen wunderschön angelegten Steg durch das Marschland, der zu 100% Rollstuhlgängig ist – super Idee, hervorragend umgesetzt.Anschliessend Weiterfahrt und Übernachtung auf dem Parkplatz des Walmart in Marquette.

Marquette – Ontonagon (Michigan)

Am Morgen Stadtbesichtigung in Marquette. Wie so viele Städte hier, wurde auch diese das Opfer einer verheerenden Feuersbrunst. Viel Wald, Holzindustrie für Handel, Bergbau und anderes mehr,
Städte aus Holzhäuser und dazwischen funkenspeiende Dampflocken, die für den Bergbau benötigt wurden, waren eine brandgefährliche Mischung. Manche grosse Katastrophe entstand durch Funkenflug und führte zu vielen Opfern und grossem Materiellen Schaden.
Die Stadt wurde als Konsequenz aus dem verheerenden Feuer und dank dem nahen Steinbruch, vorwiegend aus Back- und Sandsteinen, wiederaufgebaut. Dies ein relativ mildes Klima sorgen für ein ganz spezielles Ambiente, dass es so in Upper Peninsula nirgends gibt.
Das Land wurde geprägt von der Eisenerz- und Kupfergewinnung, die wiederum die Holzindustrie
ankurbelten und damit dem Land ihren Stempel aufdrückte.
Auf unserem Weg passierten wir ein Gebiet, dass für viele Elchsichtungen bekannt ist. Nach dem wir uns bei der Rangerstation nach den besten Möglichkeiten erkundet hatten, beschlossen wir einen «kleinen» Abstecher zu machen und versuchten unser Glück auf der empfohlenen Country Road 607. Die Überraschung war perfekt. Elche haben wir keine gesehen, aber die Strasse war ein einziges Abenteuer, ein Vorgeschmack auf Südamerika. Schlaglöcher, Bodenwellen, abgesackte Strassenstücke, die unseren mit Einzelradaufhängung ausgestatteten Peugeot J7 arg ins Schaukeln brachte. Ich musste meine ganzen Panzerfahrerkenntnisse wieder hervorkramen um mit Querfahren, Stop and Go, Spurwechsel auf Gegenfahrbahn, die Schwingungen in Grenzen zu halten und damit zu verhindern, dass unser Kleiner immer wieder mit den Stossdämpfern aufschlägt – da blutet einem das Herz. Man musste die richtige Mischung aus Langsamkeit und Geschwindigkeit finden um möglichst Schadlos über diese verrückte Piste zu kommen. Die Vermutung, die Einheimischen brettern mit Ihren Pick Up’s oder PW’s einfach drüber weg, hat sich nicht bestätigt – ein kleiner Trost bei dieser langwierigen Tortour (beim nächsten Mal filmen wir). In Ontonagon fanden wir zuerst keinen Übernachtungsplatz. Die Nachfrage beim Family Dollar brachte den Manager kurz in Verlegenheit, da er die Firmenpolitik diesbezüglich nicht kannte. Er kannte jedoch einen RV-Park (River Road) im Ort, der schon geöffnet hatte und bei dem wir über Nacht stehen und Duschen konnten.
Ontonagon – Bessemer (Michigan)

Wir dachten schon, der Frühling hat uns eingeholt, da wurden wir eines Besseren belehrt. Auf dem Weg nach Bessemer, passierten wir mehrere gefrorene Seen und es wurde merklich kühler.Unterwegs besuchten wir den «Porcupine Mountain State Park». Beim Headquarter bekamen wir die Auskunft, dass die Strasse durch den Park gesperrt ist. Zu viel Schnee und viele umgestürzte Bäume machen die Strasse momentan unpassierbar und müssen zuerst weggeräumt werden. Der Ranger empfiehlt uns den Wasserfalltrail auf der anderen Parkseite der geöffnet ist. Wir finden den Parkplatz und siehe da auch der Campground wäre geöffnet, wir wollen aber hier nicht Übernachten. Wir starten die ausgeschriebene Rundwanderung zu den Wasserfällen in dem wir zuerst dem Flusslauf hoch folgen über die Brücke auf die andere Seite wechseln und wieder zurückgehen. Die Wald- und Flusslandschaft ist traumhaft und da der Fluss zurzeit viel Wasser führt, sind die Wasserfälle schön anzuschauen.
Der leichte Nieselregen und anschliessend die einfallende Sonne sorgten für eine Stimmungsvolle Beleuchtung. Zu unserer Überraschung ist der Flussübergang unmittelbar vor unserem Ziel, wohl auf Grund des hohen Wasserstandes, nicht passierbar. Dies hiess, den ganzen Weg zurücklaufen. Hier bewährte sich wieder einmal die goldene Regel: «Gute Kleidung, genügend Wasser und ein paar Powerriegel gehören immer auf eine solche Tour, man weiss nie was passiert».
Noch was haben wir gelernt, zukünftig werden wir immer zuerst die näher gelegenen Fluss- oder Talübergänge aufsuchen und erst dann mit der grossen Tour beginnen.Trotz fortgeschrittener Stunde fahren wir noch ein paar Meilen und übernachten in Bessemer auf dem Walmartparkplatz.

Bessemer (Michigan) – Ashland (Wisconsin) –  Cloquet (Minnesota)

Weiter geht es westwärts. Während der Osten von Upper Peninsula vorwiegend aus Wald besteht und dadurch beengender wirkt, sorgen im Westen grosse Marsch- und Weideflächen, mit etwas Acker-, Obst- und teilweise Rebbau, für eine offene freundliche Landschaft. Die Besiedelungsdichte nimmt wieder zu.Bei Ashland heisst es by, by Michigan, ein toller Staat mit engagierten Leuten, bezaubernden Küsten-, Park und Waldgebieten liegt hinter uns – hierhin gehen wir gerne wieder.Das Visitor Center in Ashland hatte gerade Schulklassen zu Besuch und wir wurden eingeladen, die diversen Infostände ebenfalls zu besuchen. Die Mitarbeiterin hat uns freundlich und kompetent mit Informationen versorgt. So bestückt wollten wir bis Duluth, dort übernachten und am anderen Tag die reizende Stadt ansehen und die Museen besuchen.Falsch gedacht, alle Tipps nützen nichts. Entweder waren die Campgrounds geschlossen oder uns nicht ganz gehäuer, schön war keiner – schade! Also wieder einmal Richtung Walmartparkplatz. Hier die nächste Überraschung, wir treffen auf den ersten Walmart, der das Übernachten auf dem ganzen Gelände verbietet – auch das gibt’s offensichtlich. Wir kreisen und machen unendlich viel überflüssige Meilen. Leicht sauer beschliessen wir dieser camper unfreundlichen Stadt bzw. Gegend den Rücken zu kehren. Nachts um Zehn erreichen wir den Walmart in Cloquet. Ein kurzes Nachtessen und ab in die Pfanne.


Cloquet – Bena (Minnesota)

Morgens kurzer Stadtbummel in Cloquet und anschliessend weiter Richtung Grand Rapids, Minnesota.Unterwegs hatten wir doppelt Glück. Erstens, haben wir unseren ersten freilebenden Wolf gesehen. Locker ist er vor unserem WOMO über die Strasse getrabt. Er sah gut genährt und in seinem Winterpelz sehr stattlich aus. Zweitens, klebte er nicht am Kühlergrill. Für ein Foto hat es halt, wie so oft, nicht gereicht. Auf der Strasse geht es einfach zu schnell, dazu noch das Überraschungsmoment – keine Chance.Auch hier in Minnesota sind die offenen Campgrounds noch dünn gesät. Meistens sind es Plätze die am Fluss oder See liegen und für Angler attraktiv sind. Fischen ist im Norden von Amerika sehr populär, ganze Familien ziehen an die Seen und Flüsse und alle fischen, Vater, Mutter, die Boy’s sowieso, aber auch die Girl’s sind davon begeistert.Weiter geöffnet sind meist spezielle RV Stellplätze (Wohnmobil) die das ganze Jahr genutzt werde.Im Laufe des Nachmittags finden wir in Bena ein Plätzchen und beschliessen zu bleiben. Einen Wasch- und Faulenzertag einzuschalten.
Fünf Uhr Tagwacht, anschliessend Skypen mit Brunch-Runde (Familie) in Niederwil/TG. Anschliessend noch ein kurzes Nickerchen und dann weiter Waschtag, Blog schreiben und lesen. Für den WOMO-Haushalt haben wir die Grammatik etwas umgeschrieben. Bei uns heisst es jetzt «DER Abwaschmaschine» und «DIE Trockner». Weitere Anpassungen bleiben vorbehalten.
 

Schlecht Wetter ist angesagt und so bleiben wir noch eine Nacht.










Montag, 18. April 2016

KW 15/16 - USA Nordost

Manistee – Cadillac (Michigan)
Der Name schreit schon nach einem Besuch mit unserem Oldtimer, so beschliessen wir dieses Städtchen zu besuchen. Der Gluscht nach einem Kaffee führt uns zu Hermann’s European Cafe.
Der Wunsch nach einem Capuccino sorgte im ersten Moment für Verwirrung, die Herstellung dauerte etwas länger aber der Kaffee war gut. Das frische Brot in der Auslage sorgte dann bei uns für ein wenig Verwirrung. Des Rätsels Lösung hing an der Wand. Hermann Sühs hiess der Gründer und Inhaber des Kaffees, der angegliederten Metzgerei, Weinhandel und Hotel. Ein gebürtiger Österreicher und gelernter Zuckerbäcker. Es dauerte nicht lange und wir lernten Hermann kennen. Obwohl er seit 33 Jahren mit einer Amerikanerin aus Cadillac glücklich verheiratet ist, spricht er uns in bestem Österreichisch an und offeriert uns einen köstlichen Obstler, wie es sich gehört aus einer Flasche ohne Etikette – lecker, ein kleiner Trost für die entgangenen Skiferien.
Da wir noch keine Unterkunft bzw. einen Standplatz gefunden haben, offeriert uns Hermann ein Zimmer im Hotel zu Sonderkonditionen. Den frühen Abend genossen wir gemeinsam mit Hermann bei einer Flasche Rotwein aus seiner Heimat, dem Burgenland. Es war ein heiterer Abend zumal auch Hermann die ganze Welt bereist hatte und somit war für genügend Erzählstoff gesorgt. Anschliessend bestellten wir auf Empfehlung des Chefs ein Pfeffersteack mit Spätzle allerdings nur die halbe Portion, für uns Europäer absolut genügend – hervorragend!


Vielen Dank Hermann, es war schön dich kennen zu lernen. Wir haben die kurze Zeit mit dir sehr genossen und wünschen dir und deiner Frau noch viele schöne Stunden und Zeit sie zu geniessen.

Cadillac – Benzonia (Michigan)
Leider ging es am anderen Tag schon weiter Richtung Frankfort und Sleeping Bear Dunes. Diesmal gab die Wetterprognose den Fahrplan vor. Wir wollten bei schönem Wetter die schönsten Plätze erreichen um dort ausgiebig zu Wandern und Sonne zu tanken.
Den Abend verbrachten wir auf dem Timberline Campground in Benzonia. Da wir erst um 18:30h angekommen sind und es Dienstag war, wurde das Büro schon um 18:00h geschlossen statt wie üblich 19:00h. Das hiess Self Checkin – kennen wir doch schon. Der Campground wurde und wird laufend ausgebaut. Die Anlage ist schön ruhig gelegen.

Benzonia – Empire (Michigan)
Nun fuhren wir direkt zum Visitor Center «Sleeping Bear Dunes». Der Ranger versorgte uns mit den notwendigen Unterlagen und Tipps für die Ausflüge in die Parks. Die Schwarzbären sind teilweise schon unterwegs oder kommen in den nächsten Tagen aus Ihren Höhlen. Der Ranger meinte jedoch sie seien zu scheu und wenn wir welche sähen wären wir «Lucky Guys». Mit Spannung erwarten wir unseren ersten Bären.
Auf dem «Bluff Trail» konnten wir die «Sleeping Bear Dunes»
schon mal aus der Ferne betrachten. Übernachtet haben wir dann in einem der beiden National Park Campgrounds, in Glen Haven, dem «D.H. Campgrond».

Legend of the "Sleeping Bear Dunes"
Long ago, along the Wisconsin shoreline, a mother bear and her two cubs were driven into Lake Michigan by a raging forest fire. The bears swam for many hours, but eventually the cubs tired and lagged behind. Mother bear reached the shore and climbed to the top of a high bluff to watch and wait for her cubs. Too tired to continue, the cubs drowned within sight of the shore. The Great Spirit Manitou created two islands to mark the spot where the cubs disappeared and then created a solitary dune to represent the faithful mother bear (Indianische Legende).

Dies ist der rustikalere und einfachere der beiden Campgrounds im Nationalpark. Aber er liegt direkt an der Küste in einem schönen Waldstück. Hier genossen wir die Ruhe und die Natur. Während der Zubereitung des Abendessens spazierte der Truthahn am Küchenfenster vorbei – hatte Glück die Würstchen brutzelten schon in der Pfanne.
Am Morgen standen Weisswedelhirsche vor dem WOMO und beim Spaziergang durch den Wald unterhielten uns die vielen Vögel und Chipmunks. Wer Chipmunks, in freier Wildbahn erlebt hat, weis weshalb Walt Disney mehrere Filme über diese kleinen, putzigen Schlawiner, gedreht hat.
Am nächsten Morgen war der Dünen Climb angesagt. Vorher jedoch eine kleine Fitnessübung – Reifenwechsel.
Wieder einmal hatten wir Glück im Unglück. Gleich nach dem Parkieren habe ich den Nagel im linken Hinterreifen bemerkt und konnte ihn entfernen. Leider verabschiedete sich auch der Luftdruck im Reifen. Aber es war sonnig, trocken und ein befestigter Platz, was will man mehr.
In den Dünen ist uns, ab den weiten Sandflächen, richtiges Skifeeling aufgekommen, einfach alles in Gelb statt Weiss. Landschaftlich ein Traum, zum Wandern super Wege und momentan noch absolute Stille die wir ausgiebig genossen.










Über «Glen Arber» wo wir auf ein Bier und einen Burger in der schmucken Arts Taverne einkehrten,  ging’s zurück zum Campground.

Glen Haven – East Jordan (Michigan)
Über Leelanau wollten wir nach Travers City zurück um unseren platten Reifen reparieren zu lassen.
Unterwegs fiel uns Van’s Garage (Leland) auf und wir beschlossen kurz anzuhalten und zu fragen. Wieder ein Glückstreffer, das Mechaniker-Team staunte nicht schlecht ab unserem WOMO und war hell begeistert. Sofort machten sie sich an die Arbeit. Wir setzten uns in den Eingangsbereich und während wir am Warten sind, Bücher über die Geschichte der Gegend und die Zertifikate an den Wänden studierten, stellten wir fest, dass das Van’s Team in den letzten Jahren mehrere Auszeichnungen als bestes Mechaniker Team in Michigan eingeheimst hat – super, hier sind wir in guten Händen.
Mechaniker «Ian» wünschte uns gute Fahrt und als wir im von der Reise erzählten gab er uns gleich noch eine Garagen-Adresse seines Freundes in Alaska bekannt – für alle Fälle.
Abends übernachteten wir in East Jordan im «East Jordan Tourist Park Camping» und genossen die lang ersehnte Sonne und Wärme.
Den Folgetag gestalteten wir mit Stadt-, Parkbummel und Einkaufen.. Hier haben wir das erste Glace der Saison gegessen und das erste Mal einen Weisskopfseeadler gesehen. Den Nachmittag nutzten wir nochmals um unsere Sachen optimaler zu verstauen.



East Jordan – Petosky – Mackinaw – Sault St’Marie (Michigan)
In Petosky machten wir Grosseinkauf, da es nun nach «Upper Peninsula» ging. Viel Natur, wenig Zivilisation bzw. grössere Ortschaften. Beim Zwischenstopp in Mackinaw stand direkt vor unserem Parkplatz eine Eis- und Popcorn-Diele, die Verlockung, bei dem schönen Wetter, war zu gross.
Eis in 76 Sorten (Hochsaison) und Popcorn in allen Farben und Mischungen (ca. 20 Sorten), verrückter Laden, aber gut war’s. Im «Dixi Saloon» trafen wir wieder auf Leute, denen wir schon bei unserer Ankunft begegnet sind und die Begeistert von unserem Peugeot J7 waren. Eine angeregte Diskussion entstand und das Personal musste reihum eine Rauchpause auf dem Parkplatz einlegen. Auch hier bekamen wir wieder gute Tipps für Unterwegs.
Abends noch ein Katzensprung (1 Stunde Fahrt) über die Mackinaw Bridge (5 mile lenght)
bis nach Sault St’Marie, Upper Peninsula. Hier bekamen wir das erste Mal ein wenig «Weites Land» Feeling. Strassen die gerade aus verliefen und am Horizont verschwanden. Übernachten auf dem Walmartparkplatz, ausnahmsweise mit WiFi-Anschluss.


Dienstag, 12. April 2016

KW 14/16 - USA Nordost

Jackson (Michigan)
Ausflug auf das Weingut «Sandhill Crane» zur Weindegustation. Das kleine aber schön eingerichtete Weingut gehört einer 88-jährigen Lady und wird nur von Frauen geführt. Die «Weinmakerin» hat ein gutes Händchen und öfters können die Ladies eine Gold-, Silbermedaille oder eine spezielle Urkunde mit nach Hause nehmen.
Die Weine sind teilweise so speziell (auch Beeren und Obst) dass sie zu ganz bestimmten Gerichten hervorragend passen. Das angegliederte Kaffee und ein Saal ermöglichen ein attraktives und reich gefüllte Programm. Es werden Kurse und Anlässe durchgeführt wie «Yoga & Wein», Brunch mit Livebands etc. – Ja im Staate Michigan läuft was.
Im Anschluss an die Degustation beschliessen wir die «Sandhill Cranes» in freier Natur zu suchen. Die Umgebung von Jackson ist bekannt dafür, dass im August über 3500 Kraniche die Felder besiedeln. Kleinere Gruppen bleiben den ganzen Winter durch hier. Auch wir werden fündig. Einzelne Tiere oder kleinere Gruppen finden wir teilweise direkt neben der Strasse in den Feldern oder im Marschland, eine grössere Gruppe von ca. 30 Tieren neben einem Bauernhof.

Jackson – Grand Rapids (Michigan)
Weiterfahrt in die Umgebung von Grand Rapids. Wir Checken als erste dieser Saison beim Campground Indian Valley ein, gehen anschliessend im «Fresh Markt» in Caledonia einkaufen. Die Ware ist wirklich frisch und von guter Qualität, auch lokales Bier kaufen wir ein. Michigan ist eigentlich ein Bierstaat. Auch hier kommen wieder kleine Brauereien auf die unterschiedlichste, aber gute Biere brauen und damit dem Einheitsbrei der Grossen die Stirn bieten – super! Unsere «Landkarte der Bierbrauereien» listet 154 Brauereien auf. Die einheimischen sagen, dass es inzwischen über 250 sind und fast wöchentlich neue Brauereien eröffnet werden. Bei diesem Tempo schlagen sie bald die Brauereidichte der Fränkischen Schweiz in Deutschland und das will was heissen.
Gleichentags besuchen wir den «Pickerel Lake» um die Biber zu suchen und werden fündig. 


Grand Rapids – Muskegon (Michigan)
Nach einem Ausflug nach Grand Rapids, dem Besuch der Fischtreppe und dem Visitor Center Blandford geht es weiter nach Muskegon. Wir wollten auf der «Back Forty Ranch» beim Vergnügungspark Double JJ, einem «Ganzjahres Camping» übernachten. Wie so oft in USA, ist auf die Aussage kein Verlass. Das Personal muss zuerst rumfragen ob sie überhaupt offen haben und anschliessend stellt sich heraus, dass sie wegen des schlechten Wetters die Campingeröffnung auf den 15. April (Ganzjahres Camping – ha, ha), verschoben haben. Wir fahren nach Muskegon und übernachten im Seaway Motel.

Anderntags fahren wir nach Grand Haven besteigen dort zuerst die Dünen im «Kitchel-Lindquist Dunes Preserv» und checken anschliessend im Motel «Bluewater Inn» direkt am Strand beim Staate Park ein. Aufgestellter Empfang, ein sauberes schön eingerichtetes Zimmerchen mit allem was wir brauchen. Leider der WiFi-Empfang im Zimmer wieder so lausig, dass wir auf dem Gang, halb durchgefroren unsere Zeilen schreiben mussten.

Direkt am Strand ist ein Campground (RV-Park) der ebenfalls seit dem 1. April geöffnet sein sollte – gähnende Leere, keine Info wann geöffnet wird - typisch Amerika.
Aber wir wollen ja die positiven Seiten sehen. Wäre der Campground «Back Forty Ranch» nicht geschlossen gewesen, wären wir an der Perle «Grand Haven» vorbeigefahren.

Anderntags genossen wir den Spaziergang dem Grand River entlang. In der Nacht hat es geschneit und so geniessen wir Sand und Schnee in einem. 



Über Harbour Island und durch die Stadt ging es zurück zum Motel. Auch hier sind nur wenige, vor allem amerikanische Touristen zu finden. Die Parks und sonstigen Anlagen sind super gepflegt und alles ist sauber. Eine wirklich reizende Stadt mit einer schönen Flaniermeile dem Fluss entlang und einem weitläufigen Strand am Lake Michigan.

Grand Haven – Ludington (Michigan)
In Ludington geniessen wir einen Rundgang durch die Fotogalerie von Todd & Brad Reed. Sensationelle Bilder aus der Gegend und dem Staate Michigan. In der Coffee Roastery, Artisan Bakery  «Redolencia» geniessen wir einen erstklassigen Cappuccino und die gemütliche Atmosphäre. 

Eingerichtet mit alten Stühlen, Bänken, Sofas und überall stehen Spiele (Schach, Scrabble, etc.) bereit und laden zum Verweilen ein. Leute aller Altersklassen treffen sich hier, plaudern, bestellen einen Kaffee und beginnen spontan mit einem Spiel – lässige Stimmung.

Anschliessend checken wir auf dem «Ponchos Pond RV Park» ein. Eine schön gestaltete Anlage mit viel Platz pro Campsite. Hier hatten wir das Glück einer Startup Ermässigung und wurden zu Chilli und Getränken eingeladen. Und am anderen Morgen gab’s Kaffee zur freien Verfügung.

Ludington – Manistee (Michigan)
Während Erika im geheizten WOMO die Ruhe genoss um zu lesen, besichtigte ich den Ludington State Park, wanderte drei Stunden über Dünen bis zum Leuchtturm «Big Sable Point Lighthouse» und anschliessend durch die Wälder und dem «Lost Lake entlang zurück.  
Wilde Truthähne, der grosse Specht, Weisskopfseeadler, und Waschbären waren zu sehen. In der Vor-, oder Nachsaison ein sensationelles Gebiet. In der Hauptsaison geht sehr wahrscheinlich die Post ab, zumal drei Campgrounds in diesem Gebiet lokalisiert sind. Dann wird es in den Wäldern und Dünen nicht mehr so ruhig zu und hergehen.

Und weiter geht die Reise nach Manistee zum Campground «Insta Launch Campground & Marina». Niemand da, Self Checkin kein Plan, da kam der rettende Engel Jack und überlässt uns doch noch ein Plätzchen direkt am Wasser. Seit 1. April haben sie geöffnet, aber wegen des schlechten Wetters läuft die Saison sehr schlecht an. Es ist definitiv 10°C zu kalt für diese Jahreszeit.

Samstag, 9. April 2016

KW 13/16 - USA Nordost

Niagara Falls (New York) – Erie, Elk Creek (Pennsilvanya)
Ursprünglich wollten wir via Toronto nach Montreal. Da jedoch alles geschlossen ist und Schnee, kalt Wetter und Sturm angesagt wurde, beschliessen wir südlich des Lake Erie, die Seestrasse zu nehmen. Auch hier war es eine heftige Sturmfahrt. Massive Winde und Böen nebst all den Schlaglöchern in der Strasse, machten es mir nicht leicht auf der Strasse zu bleiben. Wegen Überflutung und umgestürzten Bäumen waren ganze Strassenabschnitte geschlossen.
Regelmässig musste ich die Aussenspiegel wieder richten, da sie von den starken Winden rumgedrückt wurden. Nach der Ortschaft Erie, konnten wir dank dem lichten Wald einen Camping ausmachen. Wir beschlossen zu Wenden und landeten schliesslich am Elk Creek, auf Uncle Johns Campground.
Überraschender Weise, war dieser geöffnet. Ein kurzer Anruf und Uncle John stand auf dem Platz. Er war hell begeistert von unserem WOMO und wollte es gleich übernehmen. Trotz ablehnendem Bescheid unsererseits, platzierte er uns netterweise etwas windgeschützt zwischen zwei Trailern. Eigentlich ist hier ein Fischerparadies und der ganze Campground ist auf’s Fischen ausgerichtet. Auf die Frage nach schönen Plätzen zum Wandern und Fotografieren, machte John das Angebot, uns dieselben am anderen Morgen zu zeigen. Ich wollte gerade zurück vom Zähneputzen als John aufkreuzte und meinte: «jump in!» Er zeigte mir die schönsten Plätze und Möglichkeiten und meinte, bleibt doch noch eine Nacht. Es ist so schön hier, ihr braucht dafür nichts zu bezahlen. Das einzige was er wollte waren ein paar Fotos von unserem Peugeot J7. Danke John!
Nächster Tag bei Sonnenschein, Sightseeing Tour an den schönsten Plätzen in der Umgebung. Viele Vögel unter anderem den Amerikanischen Eisvogel konnten wir beobachten. Die Reisezeit ist günstig, da die Tiere den im Frühling sehr aktiv sind und die Bäume noch keine Blätter haben. Dies erleichtert das Beobachten und das Fotografieren. Das ist unter anderem der Grund weshalb wir relativ früh unterwegs sind. Ein weiterer Vorteil, es hat zu dieser Zeit auch keine Mückenschwärme die über uns herfallen.

Erie, Elk Creek (Pennsilvanya) – Port Clinton (Ohio)
Weiterfahrt dem Lake Erie entlang. Wenn wir schon hier sind, musste selbstverständlich auch mal ein Donat probiert werden. Diese sind lecker, die «Dunkin Donats» Restaurants sind in der Regel sauber, haben guten Kaffee, ein gutes WiFi und wenig Leute. Wir besuchen diese deshalb regelmässig. Übernachtet wird auf dem Walmart in Port Clinton.









Port Clinton (Ohio) – Monroe (Michigan)
Weiterfahrt Richtung Monroe. Bei der Staatsgrenze nach Michigan, trafen wir auf das erste, geöffnete und mit aktuellen Unterlagen versorgte Visitor Center. Die Leute waren freundlich und kompetent. In diesem Staat gefällt es uns. Wir nehmen die nächste Ausfahrt und landen auf dem Harbertown RV Park zum Übernachten. Auch hier, treffen wir auf aufgestelltes und hilfsbereites Personal, eine wahre Freude.
Monroe ist eine der ältesten Städte von Michigan und hat einiges zu bieten, deshalb musste am anderen Tag ein wenig Geschichte sein.
Wir besuchten das Visitor Center «River Raisin Battlefield», hier versuchten die Amerikaner 1812 in einer blutigen und verlustreichen Schlacht, die Engländer und Indianer, nach Kanada zurück zu drängen. Dabei holten sich jedoch eine blutige Nase. Erst 1815, nach der gewonnen Seeschlacht auf dem Lake Erie, waren sie erfolgreich. Neben dem Battlefield erstreckt sich der «River Raisin Heritage Trail». Dies ist ein weitläufiger Naturpark und wir hatten das Glück, nebst anderen schönen Begegnungen, einem Fischadler (auf 100m Distanz) beim Fischen zuzuschauen – fantastisch!

Am nächsten Morgen eine böse Überraschung, die Mails sind im wahrsten Sinne des Wortes eingefroren. Der Bildschirm unseres Laptops hat den Geist aufgegeben – nichts zu machen. Wir beschliessen die Weiterfahrt nach Tecumseh, wo wir bei Schneetreiben den Art Trail in der Stadt abgelaufen sind. 


Anschliessend ging’s nach Jackson auf den Campground Greenwood Acres. Auf Grund der Saisoneröffnung, war hier am Abend eine 5 Mann Live Band angesagt. Die Boy’s hiessen «Step Aside», sangen und spielten wirklich gut. Alle Bandmitglieder waren 62 Jahre alt, 4 davon schon 20 Jahre gemeinsam unterwegs. Die Stimmung war etwas speziell, fand der Anlass doch bei winterlichen Temperaturen in einer nur mässig geheizten Halle statt. Wollkappen, Handschuhe und dicke Jacken waren allgegenwärtig. Bier und Futter brachten die meisten selbst mit, da nur ein mässiger Ausschank gegeben war. Die Toiletten waren geschlossen und man musste dafür, bei Kälte und Schneetreiben, zuerst 300m zurück zum Camping. Durchhalten war angesagt. Hinten im Saal wurde geplaudert, in der Saalmitte Billard gespielt und vorne bei der Band sassen ein paar eingefleischte Fans die zuhörten und applaudierten. Zwischendurch wurde getanzt, was wir natürlich auch nutzten. Trotz der Kälte musizierten die Jungs bis 23:00 und wir gehörten wiedermal zu den letzten die Aufbrachen. Gott sei Dank war das WOMO geheizt, so verbrachten wir trotz Schnee und Eis, eine angenehme Nacht.
Im übrigen geht man auf diesem Campground (1100 Plätze) mit dem Pick Up zur Toilette, wenn möglich jeder für sich - verrückte Welt!
Leider konnte unserem Laptop trotz warm geben und gut zureden, kein funktionierender Bildschirm entlockt werden. So beschlossen wir Jackson zu besichtigen und das Problem auf die eine oder andere Art zu lösen. Schlussendlich blieb nur die Ersatzbeschaffung eines neuen Laptops. Zurück auf Greenwood Acres konnte ich bei den netten Ladies im Büro, meinen alten Laptop an einen Bildschirm anschliessen und den neuen via Privatem Zugang einrichten. Super Service, vielen Dank!