Way North

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Icefield Parkway

Dienstag, 29. November 2016

KW 47/16 - Mexiko Südost

Tulum (Quintana Roo)

Dies ist einmal ein Montag wie er immer sein sollte. Frühzeitig
aufstehen um den Sonnenaufgang zu fotografieren, ein gemütliches Frühstück und anschliessend schwimmen, sich von den Wellen herumschupsen lassen und einfach das Leben geniessen. Dazwischen immer mal wieder einlesen in die Mittelamerikanischen Länder, die als nächstes auf dem Programm sind.


Am Dienstagmorgen besichtigen wir die Ruinen von «Tulum». Es ist verrückt, von 8-16 Uhr kostet 
der Eintritt 65, davor oder danach 220 Pesos pro Person. Die Begründung, es hat dann wesentlich weniger Touristen als unter Tags. Wir lassen uns überraschen. Leider hat unsere Uhr nicht auf die Zeit von «Quintana Roo» umgestellt und so sind wir eine Stunde später dran. Wahnsinn was hier schon um diese Zeit reinmarschiert. Wenn man will, braucht man keinen Guide, man muss nur neben den verschiedenen Gruppierungen stehen bleiben und kriegt alles mit, bei der Masse an Touristen bleibt einem fast nichts Anderes übrig.
Die Anlage ist sauber und gepflegt, liegt an einer Traumküste und verfügt über einen tollen Strandabschnitt, der zum Baden und faulenzen einlädt. Die Ruinen selbst, sind leider stark zerstört und nur von aussen zu besichtigen. Zu Maya Zeiten, war «Tulum» ein wichtiger Seehafen und Drehscheibe für den Handel, der Küste entlang und ins Inland. 

Auch hier finden wir die Schwarzen Leguane, diverse interessante Vögel, Fledermäuse Termiten und vor allem Nasenbären. Diese sind relativ zutraulich und nebst den Leguanen und Vögeln, für die «Schweinerei» bei den Abfallkübeln und Sammelstellen verantwortlich. Da die Leute keine Tiersicheren Behälter haben und hier relativ viel Essbares fortgeworfen wird, knacken die Viecher alle Kübel, reissen die Säcke auf und räubern was das Zeug hält.
Den Nachmittag verbringen wir wieder am Strand, neben unseren Argentinischen Campnachbarn, Pablo, Alina, Sohn Felipe und ihrem Hund. Sie haben noch Freunde zu Gast. Pablo erklärt seinem Mexikanischen Gast, dass wir ein kaputtes Solarpanel haben und als ich sage, dass es hier in Mexiko keine geeignete Lösung gibt, wiedersprechen beide und meinen in «Cancun» oder «Playa del Carmen» wäre es möglich. Nach «Cancun» wollen wir nicht aber wir suchen die entsprechenden Händler in der Nähe heraus und Pablo hat sich anerboten, Morgen zuerst dort anzurufen – super!


Tulum – Xpu Ha (Quintana Roo)
Schon früh an diesem Mittwoch Morgen, steht Pablo vor unserem WOMO und kontaktiert die entsprechenden Adressen. Einer scheidet schon zu Beginn aus und der Andere ist schwer erreichbar, meint jedoch, Solarpanel gehen in der Regel nicht kaputt. Ok, glaube ich zwar nicht, aber wir fahren dahin und lassen alles nochmals überprüfen, vielleicht haben sie ja noch eine andere Idee.
Die Firma die wir besuchen ist in einem Gebäudekomplex eingemietet, der eine interessante Mischung beherbergt. Hier machen sie Innendesign, Möbel und haben ein eigenes Restaurant. Alles für ein schönes Haus und schöner Wohnen. 
Zuerst prüft der Mitarbeiter und sein Chef unsere Solar-Anlage. Sie kommen zum gleichen Ergebnis wie ich, «nada», nichts geht mehr. Während wir im Restaurant warten, klärt der Chef die verschiedenen Möglichkeiten. Aber auch hier dasselbe Ergebnis zudem wir auch schon gekommen sind. Keine geeigneten Panels oder Anlagen für unser WOMO verfügbar, zu leistungsfähig und vor allem zu gross – Schade, aber ein Versuch wars wert.
Im Restaurant spricht uns Manuel an. Es ist schon früh aus Wattwil ausgewandert, arbeitet und lebt mit seiner Familie hier in Playa del Carmen. Er ist hier für das Innendesign verantwortlich und hat Spass an seinem Job, dem tollen Team und dem Leben hier. Leider haben wir beide keine Zeit und so verabschieden wir uns ohne etwas Konkretes abzumachen. Zu unserer Überraschung hat er heimlich unser Mittagessen übernommen. Vielen Dank Manuel, alles Gute in Mexiko und viel Erfolg mit der Firma.

Es ist nun schon wieder später Nachmittag und so fahren wir nach «Xpu-Ha», auf den Campground «Bonanza». Dies war ein Tipp von Pablo. Das Riff ist hier näher an der Küste und es sind nicht so viele Touriboote unterwegs, die Leute zum Schnorcheln an die Riffe fahren. Dies ist mitunter gefährlich für die Schwimmer, da die Bootsführer quer und mit Vollgas durch alles hindurch fahren. Der Campground ist nichts Besonderes und hat leider nur Meerwasserduschen und Toiletten. Der Laundry-Service entpuppt sich als nicht brauchbar, aber wir bekommen den Tipp, es am nächsten Tag, beim Chedraui 4km weiter zu versuchen, dort soll es nur drei Stunden dauern.


Am Donnerstag geben wir die Wäsche ab, aber wie erwartet waren die drei Stunden eine Fehlinformation. Es dauert mindestens einen Tag und so können wir unsere Wäsche erst am Freitag, nach zwei Uhr abholen, also doch Mexikanischer Standard. Als wir wieder zum Camping zurückkommen, sind alle Plätze mit den Autos der Tagestouristen zugeparkt. Eine gute Gelegenheit, den Nachbarcamping «Mundo Chalio», kennen zu lernen. Wir wenden und fahren einen Platz weiter. Schon bei der Einfahrt, schlängelt sich einer Korallennatter (giftig) vor uns über die Strasse und verschwindet in den Mangroven. Jetzt heisst es doppelt aufpassen, nach unten schauen wegen der Schlangen und nach oben wegen der herunterfallenden Kokosnüsse. Im hinteren Teil der Anlage liegt der Caping. Es gibt Stellplätze mit Strom und Abwasser und … Salzwasserduschen. Hier treffen wir auf Adrian und Jana. Sie leben jetzt wieder in der Schweiz, sind davor drei Jahre in Süd-, Mittelamerika und Mexiko unterwegs gewesen und machen ihr WOMO, dass sie hier eingestellt haben, fit für den Verkauf.
Später treffen auch Dierk und Vera, die beiden deutschen Pensionäre die schon seit zehn Jahren hier leben, ein. Sie helfen dem lokalen Besitzer, den Camping zu verwalten. Deutsche Gründlichkeit mit Mexikanischem Scharm – super wie ihr das macht!
Am Nachmittag ist schwimmen, schnorcheln und «Sünnele» angesagt und am Abend geniessen wir die Meerbriese bei einem kühlen Bier, zusammen mit Adrian und Jana.


Auch den Freitag verbringen wir am Strand und mit fotografieren.
Dazwischen holen wir die Wäsche ab. Wir machen am Morgen und am Abend Fotos der fischenden Pelikane in der Bucht. Ich gehe schnorcheln und muss feststellen, dass die ganze Bucht voller Fische ist. Ein wahres Schlaraffenland für die gefiederten Freunde. Hier müssen sie den Schnabel nur einmal eintauchen
und der «Sack» ist voll. Sie sind auch nicht scheu, über mir kreist ein Pelikan, sticht senkrecht vom Himmel und taucht zwei Meter neben mir ein – frecher Kerl.
Im Abendlicht machen wir nochmals eine Fotosesion mit diesen faszinierenden Vögeln. Wir können uns nicht satt sehen, an den eleganten Fliegern.
Auf dem Rückweg gehen wir auf einen Happen und einen
speziellen Drink bei der Bar von Clemente vorbei. Sie haben die Bar erst vor zwei Monaten eröffnet, haben aus unserer Sicht jedoch das angenehmste Ambiente am ganzen Strand. Das Essen ist gut, die Musik nicht zu laut und das Personal ist freundlich, fröhlich und sie gehen auf die Wünsche der Gäste ein. So ist auch unser spezieller Drink entstanden. Als wir nach einem lokalen Getränk gefragt haben, konnten sie keine Speziellen nennen, es waren vorwiegend die üblichen Touri-Drinks auf der Karte. Wir hatten schon bestellt, als der Chef uns angeboten hat, einen Drink mit einem lokalen Schnaps zu mixen. Das liessen wir uns natürlich nicht entgehen. Die Drinks heute sind bereits die zweite Auflage – lecker!


Xpu Ha – Bacalar (Quintana Roo)
Heute heisst es Abschied nehmen. Wir wollen nach Süden, auch
wenn es uns schwer fällt Mexiko zu verlassen. Wir schieben es immer wieder hinaus und sind offensichtlich nicht die einzigen. Vielen geht es hier gleich und die einen bleiben hier auch hängen.
Trotzdem geht die Reise weiter nach Bacalar. An dieser Süsswasserlagune machen wir nochmals einen Zwischenstopp auf dem «Jardin de Venus». Ein kleiner, ruhiger und gemütlicher Campground an der Blauen Lagune. Wir geniessen das Schwimmen im Süsswasser und hoffen, die Krokodile die am anderen Ufer leben, bleiben auch dort. Am Strand plaudern wir mit Alex, einer Deutschen die hier vier Wochen verbringt und unter anderem Lieder komponiert – spannend.



Auch den Sonntag geniessen wir nochmals an diesem Traumplätzchen und machen uns fit für den Grenzübertritt nach Belize. Mal schauen ob wir den Sprung über die Grenze in den nächsten Tagen bewältigen.

Sonntag, 27. November 2016

KW 46/16 - Mexiko Südost

Es ist wieder mal Montag und wir fahren weiter durch die Berge nach «Palenque». In der Region Chiapas und vor allem in den Bergen sind die Dörfer viel gepflegter. Die Leute haben hier eine ganz andere Energie und einen eigenen Stolz, der sich von den anderen Gegenden in Mexiko abhebt. Die Frauen laufen in den traditionellen Kleidern, weisse Blusen mit Blumen oder Streifenmuster, je nach Region, dazu traditionelle Röcke, herum. Sie laufen, fahren mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Sammeltaxi, meist ein Pickup. Diese Taxis werden bis zum Bersten gefüllt und wenn hinten auf der Stossstange jeder Stehplatz besetzt ist, ist das Taxi voll. So besetzt fahren sie dann mit bis zu 90 km/h durch die Gegend. Wir bzw. der Junge vor uns hatte Riesen Glück. Er verlor mit den Füssen den Halt, wurde ca. 50m mitgeschleift, bevor er sich wieder hochrappeln konnte. Die Geschwindigkeit wurde kein wenig verringert währenddessen – wildi Sieche.
Ein weiteres Merkmal, vor allem in den Bergen sind sie meistens mit Machete unterwegs. Dieses Universalinstrument wird für alles gebraucht. Zum Pflücken, mähen, als Nussknacker und so weiter. Was uns überrascht hat war die Tatsache, dass die meisten Strassenränder mit der Machete gemäht werden. Man sieht praktisch keine Rasenmäher oder professionelle Mähmaschinen.
Endlich sind wir in den Ruinen von «Palenque» angekommen. Es ist noch morgen früh, aber die ersten Touristen strömen bereits zu den Eingängen, wo sie von Tour-Guides angesprochen werden. Überall werden hier Mückenschutzmittel, Essen überteuerte Mineralwasser, 20 Pesos pro Liter angeboten (im Chedraui kosten vier 1,5l Wasserflaschen gleichviel).

Diese Ruinen unterscheiden sich Architektonisch nochmals von denen die wir bereits gesehen haben. Die ganze Anlage befindet sich im Urwald, ist sehr weitläufig und bietet die Möglichkeit auf die einzelnen Pyramiden zu steigen. Obwohl wir wieder komplett nass sind vom Schwitzen und teilweise
vom Regen, geniessen wir den Ausblick über die Anlage und den Dschungel. Das Treppensteigen ist gleichzeitig ein gutes Training als Ausgleich zum Sitzen während der langen Fahrt. Nebst den Archäologen und Arbeitern, die permanent am Restaurieren der Anlage sind, bewohnen Fledermäuse die alten Mauern, im Wald hört man die Brüllaffen und wir hatten Glück und konnten heute das erste Mal Tukane beobachten.
Das nächste Etappenziel ist «Escárcega». Es wird zunehmend flacher, die Strassen wieder breiter und vor allem geht es gerade aus. Unterwegs begegnen wir der ersten Boa, die bereits erfolgreich und in einem Stück über die Hauptstrasse schlängelt. Sie hat die Gegenfahrbahn erreicht und die Chancen stehen gut, dass sie durchkommt – wir wünschen viel Glück.
In «Escárcega» übernachten wir hinter dem Restaurant «Parador Touristico», wo wir als Nachtessen «Spatz» eine typische Schweizer Spezialität (kennen sie hier nicht), serviert bekommen, als Beilage gibt es Tortillas statt Brot.


Escárcega (Champeche) – Uxmal (Yucatan)
Heute Morgen freuen wir uns bereits auf die Ruinen von «Uxmal», eine wichtige Stadt der Mayas. Wir sind gespannt, machen uns früh auf die Socken. Im Laufe des Nachmittags sind wir vor Ort. Es herrscht immer noch viel Betrieb. So fahren wir zuerst zum «Eco Parque Museo del Chocolate» (Choco Story). Eine wunderschöne Parkanlage, die unterschiedlichste Pflanzen von «Yucatan» und deren Nutzen für die Mayas präsentiert. In den verschiedenen Hütten die man besuchen kann, wird die Geschichte des Kakao, der Kultivierung desselben zur Maya Zeit, dessen Zubereitung und Bedeutung bis hin zur Produktion moderner Schokolade, dargestellt. Es sind typische Hütten mit dem entsprechenden Haushalt der Maya oder sogar ein Bienenhaus derselben nachgebaut. Dazwischen ertönt immer mal wieder ein Hornsignal, das von einem Einheimischen mit einer Muschel erzeugt wird. Dies kündigt jeweils die nächste Präsentation an. So können wir einen «Chultúne» und der
«Maya Zeremonie» zur Huldigung des Regengottes und des Kakaos, beiwohnen. Wasser zur Kultivierung von Pflanzen ist auf «Yucatan» Mangelware. Das heisst, es muss Regenwasser aufgefangen und über längere Zeit gespeichert werden. So entstanden die «Chultúne» oder «Chulub Tun», unterirdische Zisternen die überall zu finden sind. Städte und Dörfer wurden neben den jeweiligen Wasserstellen errichtet. Die «Cenotes», natürliche, unterirdischen Höhlen (offen oder geschlossen), meist durch unterirdische Flüsse gespiesen, waren wichtige Wasserspender und wurden zu Mayazeiten auch für die Kultivierung von Kakao genutzt. Kakao benötigt am Anfang viel Schatten und nachher vor allem viel Sonne, gleichmässiges Klima und viel Wasser (1600 – 2500 mm Regen pro Jahr). Das Klima auf «Yucatan» ist deshalb ungeeignet für den Kakao-Anbau (heute nur gerade 1% des Welthandels). Kakao war deshalb eine edle Frucht, die auch entsprechend verehrt und genutzt wurde. Zum Abschluss probieren wir den Kakao nach original Maya-Rezept, verfeinern denselben mit Chili, Honig und anderen Zutaten – ist gut aber gewöhnungsbedürftig.
Beim Ausgang gibt es endlich lokale Schokolade zum Probieren. Sie kann durchaus mit Schweizer Schokolade mithalten. Von neutral, über süss, bis sehr würzig ist alles da – dass war lecker
Als wir zu unserem WOMO spazieren ist es schon dunkel. Ich frage an der Rezeption des Hotels, ob wir auf dem Parkplatz beim Schokomuseum übernachten können. Sie meinen kein Problem, also bleiben wir und sparen die Kosten für den teuren Parkplatz vor den Ruinen.


Uxmal – Homún (Yucatan)
Am morgen früh, spazieren wir zu Fuss zu den Ruinen. Die
Reisecars von «Cancun» oder die typischen Kleinbusse fahren auch bereits ein. Schnell durch den Kassenbereich und ab in die Anlage. Die erste Sensation finden wir gleich zu Anfang. Hier steht die ovale Pyramide «Tempel des Zauberers». Architektonisch ist dieselbe einzigartig in der Maya Welt. Sie ist von allen Seiten beeindruckend. Wie wir durch die Ruinen marschieren, dann der erste Schreck, der Stein neben uns hat sich bewegt. Erst jetzt nehmen wir den «Schwarzen Leguan» neben uns war. Sie sind hier überall zu Hause und nicht gefährlich. Aber wenn man um eine Ecke biegt oder einen Raum betritt, muss man darauf gefasst sein, dass sie einem anfauchen und davonrennen – nicht erschrecken. «Uxmal» ist weitaus die schönste Anlage die wir bisher gesehen haben. Man kann überall hin, auf die Pyramiden
hochsteigen und über die weiten Grasflächen spazieren. Die Anlage wurde auf einem Hügel gebaut und bietet einen wunderbaren Rundblick. Alles ist sehr gepflegt und es hat vor allem keine Händler in der Anlage. In den Ritzen, zum Greifen nah, finden wir auch hier unsere Fledermäuse. Die Bäume und Büsche der Anlage, sowie der nah gelegene Urwald, sind ein Vogelparadies. Auch diese Gäste werden fotografisch festgehalten. Nach einer ausgiebigen Besichtigung und einer entspannten Runde durch die Anlagen, fahren wir weiter.










«Homún» mit seinen «Cenotes» ist das Ziel. Beim Familienhotel «Santa Maria» finden wir eine Bleibe für die Nacht. Die Chefin meint, wir können auf dem Parkplatz in der Anlage übernachten. Können das WC, die Duschen, den Pool und Strom nutzen. Nach den Kosten gefragt, meint sie, es ist eine Frage der Konsumation aber auch sonst sei es nur ein kleiner Betrag. Wir lassen uns überraschen.
Nach einigen verschwitzen Tagen sind wir froh, einmal duschen zu können und der Pool ist Luxus pur, den wir ausgiebig geniessen. Anschliessend gibt es ein vom Kellner vorgeschlagenes, für «Yucatan» typisches Nachtessen. Zuerst eine «Sopa de Lima» und anschliessend «Panuchos». Sehr gute Wahl, sehr abwechslungsreich, feinschmeckend und gut verdaubar, sodass wir auch schlafen können.


Homún – Chichén Itzá – Valladolid (Yucatan)
Der Platz ist wirklich günstig, wir bezahlen nur das Nachtessen von gestern Abend, mehr will sie nicht. Die «Cenotes» im Ort besichtigen wir trotzdem nicht. Es geht viel zu marktschreierisch und zu teuer, zu und her. Die nächste Übernachtungsmöglichkeit bietet eine schöne «Cenote» gleich inklusive. Lassen wir uns überraschen.
Wir fahren bis Valladolid zur «Hazienda San Lorenzo» die ausserhalb der Stadt, neben der «Cenote» «Oxman» liegt. Im Dunkeln durchqueren wir die Stadt und fahren ins Outback. Die Strasse wird immer schlimmer und wir fragen uns, was wir am anderen Ende finden werden. Plötzlich taucht im Scheinwerferlicht ein vielversprechender Eingang auf, wir umrunden das Gebäude und halten auf der Seite an. Zu unserer Überraschung kommt ein junger Mann zu uns gesprintet, stellt sich als Gerardo vor und meint, wir könnten hinten in die Anlage reinfahren und parkieren – machen wir. Der Platz ist gross und wir parkieren direkt vor dem Haus.
Wir haben hier Stromanschluss, WC, Dusche und einen wunderschönen Pool zur Verfügung. Auch ein Zimmer könnten wir zum selben Preis beziehen, aber heute bleiben wir unserem «Kleinen» treu.
Auch Arturo haben wir inzwischen kennen gelernt. Wie sich herausstellt, haben Gerardo und Arturo diese Anlage erst seit zwei Wochen gemietet. Der vorherige Pächter hat alles verfallen und verwildern lassen. Sie sind seit zwei Wochen am Aufräumen, Reparieren und herrichten. Die Anlage sieht jetzt schon vielversprechend aus und wenn die Jungs das Umsetzen was sie vorhaben, wird es ein wunderbares Plätzchen.
Bevor wir ins Bett gehen, trinken wir noch ein Bier an der Bar. Ich offeriere den beiden ebenfalls ein Bier. Sie nehmen gerne eines, wollen aber dass wir nur unsere bezahlen. Arturo haben wir damit erfolgreich von der Arbeit abgehalten und so kommen wir in ein intensives Gespräch. Plaudern über unsere Reise, ihre Pläne zur Errichtung der Anlage. Es gibt ein zweites Bier und dann präpariert Arturo «Skil’paak» (pikantes Kürbismus) einen typischen Apéro und «Jicama» (fast wie Kohlrabi) mit Limettensaft und Chili, ein Dessert von «Yucatan». Wir erfahren auch, dass es hier noch eine Stufe pikanter zu geht. In «Yucatan» wird nicht der Grüne, sondern vorwiegend «Habanero Chili» verwendet – schon fast Waffenscheinpflichtig. Eine weitere Spezialität wird aufgetischt und Arturo gibt mir «Habanero Chili» zum Aufschneiden. Das gibt Hunger, aber wir haben noch Ware im WOMO und so lehnen wir ab, als sie uns Essen bestellen wollen. Stattdessen besorge ich Würstchen, Schinken, Zwiebeln, Käse und Tomaten aus unserem Bus. Sie sind erstaunt, dass wir die Zwiebeln roh essen, das machen sie hier normalerweise nicht. Arturo langt jedoch kräftig zu und selbstverständlich wird die Zwiebel vorher in die Limetten-Chili-Sauce getaucht.
Es ist schon finstere Nacht und unsere Mexikaner schlottern ob der Kälte, so beschliessen wir schlafen zu gehen.


Valladolid – Rio Lagartos (Yucatan)
Heute Morgen geniessen wir zuerst ein Bad in der Cenote Oxman. Ein wunderschönes Fleckchen, mit den Baumwurzeln und Blättern bis zum Wasser hinunter. Dies und das blaue, klare und erfrischende Wasser, sorgen für eine spezielle Stimmung in dieser Anlage - herrlich!
Gegen Mittag und fahren wir zum «Rio Lagartos». Eine riesige Lagune mit einer einzigartigen Tierwelt. Ein weiteres Phänomen ist die Rosafärbung des Wassers in einem Teil der Lagune. Die Färbung kommt durch die Salzkonzentration im Wasser zustande.
Die Strassenverhältnisse sind weitgehend gut zu fahren. Dort angekommen, geniessen wir vorerst den Sonnenuntergang auf der Veranda des Restaurants «Maya» und buchen für morgenfrüh eine vierstündige Bootstour zu den Wasservögeln in der Lagune. Fahren anschliessend ans Ende der Hafenstrasse und übernachten direkt am Wasser.


Rio Lagartos – Valladolid (Yucatan)
Pünktlich starten wir mit unserem Guide es ist früh, das Licht ist sehr wechselhaft, da schwarze
Wolken am Himmel stehen. Wir hoffen es wird gut und fahren zuerst hinaus zu den Flamingos. Die meisten Touristen kommen hier vor allem der Flamingo wegen. Die Wassertiefe in der Lagune ist sehr gering, auch hier wird das Boot an die Flamingos herangeschoben. Mit etwas Glück kann man hier auch Krokodile beobachten. Es gibt sogar eigene Nachtsafaris zu den Tieren. Wir begnügen uns mit den Wasservögeln, fahren mit Vollgas in die Lagune hinaus und biegen in einen Seitenarm ab. Es ist verhältnismässig Ruhig und wenn wir Vögel sehen, fliegen sie relativ früh davon. Wir fragen uns schon, ob es der richtige Entscheid war. Wir haben jedoch einen guten Guide bekommen. Er kennt die Vögel gut und trällert mal dem Einen oder
Andern zu, so dass er neugierig näherkommt und seinen Schnabel um die vielen Blätter hält – reicht knapp für ein Foto. Den endemischen «Mango ….», (den Namen konnte ich mir nicht merken), konnten wir beobachten und anschliessend ging es los. Baumweise weisse Ibise, viele verschiedene Reiherarten, Fischadler, Schwarze Falken, graue Pelikane (sind hier zu Hause), weisse Pelikane (Zuwanderer aus Kanada), Rosa Löffler und sogar die Nasenspitze eines Krokodils lassen sich blicken – was für eine Show.
Zwischendurch ein Gewitter mit heftigem Regenfall, Wind und immer wieder schönes Wetter, tauchen die Lagune in ein wunderschönes Licht und sorgen für stimmungsvolle Bilder. So macht es Spass!


Am Nachmittag fahren wir wieder zurück nach Valladolid auf einen anderen Campground, wo wir zwei andere «Cenotes» besuchen können. Schwarze Leguane und behelmte Echsen (Streifenbasilisk) kriechen oder sprinten durch den Busch. In der Geschlossenen «Cenote» gehen wir schwimmen. Die Fledermäuse entpuppen sich als Schwalben, die nach ihrem Tagesausflug zurückkommen und hier übernachten. Sie fliegen durch den Eingang hinunter in die Höhle – erstaunlich! Jede «Cenote» ist verschieden und hat ihren eigenen Reiz. Aber fürs erste haben wir genug gesehen, sind hungrig und müde vom langen Tag.



Valladolid (Yucatan)– Tulum (Quintana Roo)
Jetzt kürzen wir etwas ab, statt nach «Cancun», für uns zu touristisch, geht es nach «Tulum». Es wird ein relativ kurzer Trip und die Strassenverhältnisse in «Yucatan» sind bis jetzt ausnahmslos gut. «Tulum» selbst ist leider auch sehr touristisch. Wir schlängeln uns durch die enge Strandstrasse, an Taxis und badehungrigen Touristen vorbei und kämpfen uns durch bis zum Camping «Santa Fe» Die Zufahrtsstrasse ist eine Geröllhalde, geht steil hoch, ist zugestellt mit parkierten Autos und den Leuten die vom Strand kommen oder zum Strand pilgern.
Als wir da hochfahren schauen die Einen entsetzt, die Andern begeistert, Daumen hoch, zu und unser «Kleiner» rollt stetig seines Weges – tolles Wägelchen!
Anfang Strand treffen wir dann auf unsere Spanier, die wir schon in «Uxmal» gesehen haben. Sie meinen es könnte kritisch werden mit dem Platz. Wir fragen in der Bar die Chefin, zeigen ihr unser WOMO und als sie meint wir können bleiben, verhandeln wir noch den Preis – geht alles wunderbar.
Die Eigentümer wohnen selber auf dem Platz, packen mit an und sind besorgt dafür, das Ordnung herrscht. Die Toiletten werden regelmässig geputzt, sind für die Camper inklusive und der Luxus hier sind vor allem die Süsswasserduschen, die nicht an jedem Strandabschnitt selbstverständlich sind.
Wir parkieren neben einem Argentinier, der sich mit Pablo vorstellt und geniessen zuerst den Ausblick über die Anlage und das Meer. Es verschlägt uns fast die Sprache. Palmen leuchten in der Abendsonne, der Sand ist weiss und fein wie Puderzucker, das Meer azurblau, Himmel und Wolken sind in einem zarten Rosa gefärbt – schon fast kitschig, aber wunderbar anzusehen.
Jetzt sind wir an der «Riviera Maya» angekommen, hier bleiben wir für die nächsten drei Tage.


Samstag, 19. November 2016

KW 45/16 - Mexico Ost

Veracruz – Catemaco (Veracruz)

Endlich ist alles verstaut, und unser Kleiner ist wieder reisefertig. Wir verabschieden uns von Daniel und Juan, den Inhabern, der «Language Immersion School Veracruz» und geben unseren Wohnungsschlüssel ab. Noch ein letztes Erinnerungsfoto und dann fahren wir Richtung Süden bis Catemaco. Auf dem Campground «Tepetapan» richten wir uns ein. Fragen Gene, den Chef, was man so alles sehen kann. Halten noch einen kurzen Schwatz mit Ralf und Ina ab, den beiden Deutschen, die ebenfalls mit einem WOMO hier sind. Kurz vor dem Einnachten marschieren wir zu fuss Richtung Städtchen. Das Panorama dem See entlang ist schön, die Vögel in den Bäumen machen einen mords Krach und die Mücken nerven ein wenig. Im Stadtzentrum selbst ist es ruhig, schön beleuchtet und ... es hat keine Mücken. Wir bummeln durch die Marktstände und die Gassen zurück zu unserem Camping. Das reicht für heute.


Es ist morgen früh und ich halte Ausschau nach den viel gepriesenen Vögeln auf dem Campground, aber es ist zu wenig los. Also packe ich die Fotoausrüstung und mache mich auf Richtung Fluss. Gemäss Gene, geht es 200m und dann steht man vor dem Abgrund und es ist nichts los. Wie ich feststellen kann gilt dies nur für diejenigen, die nicht durch den ärmeren Ortsteil pilgern wollen. Ich marschiere durch das Einheimischen Quartier und grüsse die Leute. Die einen schauen etwas verwirrt, da vermutlich nicht viele Touristen diesen Weg wählen, aber alle grüssen freundlich zurück. Am Ende gelange ich unterhalb eines Wehres zum Fluss. Flora und Fauna sind hier sehr interessant und fotogen. Verschiedene Reiher, Eisvögel und Schmetterlinge kann ich mit der Kamera einfangen. Auf dem Rückweg sehe ich dann die Fischer, die von der Wehrmauer aus oder auch im Boot, mit dem Netz fischen. Gleich daneben stehen verschiedene Reiher die ebenfalls fischen und keiner stört sich ab dem Andern. Ich geselle mich dazu und kann aus nächster Nähe fotografieren- tolle Sache. Schön wieder in der Natur unterwegs zu sein.


Am Nachmittag buchen wir bei Gene eine Bootsfahrt auf dem See. Spazieren zum Restaurant, dass seine Frau und ihre Schwester führen, essen einen kleinen Happen und machen uns auf die Bootstour. Wir haben Glück, die Wolken reissen auf und die Beleuchtung wird gegen Abend immer besser. Die Bootstour geht von der Kapelle zum Schamanen, am Haus des Zigarrenkönigs der Region vorbei bis «Nanciyaga» dem Naturschutzpark, dann zu den beiden Affeninseln, der Krokodilinsel entlang zurück zum Hafen.
Wir haben einen tollen Bootsführer. Er fährt uns ganz nah an den Vögeln oder Affen vorbei, hält an fährt zurück und wenn wir unterwegs fotografieren, bremst er das Boot ab oder hält es möglichst ruhig - super, hätte ich nie erwartet.
Es dunkelt bereits wieder ein, wie wir durch die Stadt zurück zum Camping spazieren. Unterwegs kaufen wir noch ein paar Früchte und Brot, so sind wir für den Folgetag gerüstet.


Es ist schon wieder Mittwoch. Heute müssen die Blogs, ohne Wenn und Aber, aufgearbeitet werden. Am Nachmittag trinken wir mit Ralf und Ina frisch gepressten Orangensaft, Torito und geniessen die Ruhe auf diesem Camping und beobachten die riesigen Grünen Leguane (Männchen teilweise rotbraun) im Wald gegenüber. Die Viecher werden zwei bis drei Meter Lang.



Catemaco (Veracruz) – Tecpatán (Chiapas)
Wir haben uns kurzfristig entschieden, über «Tuxla» nach «Palenque» zu fahren. Auf halber Strecke verlassen wir den Highway und fahren durchs Hinterland. Es ist hier sehr grünes, hügeliges, mit vielen kleinen Feldern und Rinderweiden durchsetztes Land, fast wie bei uns im Appenzell. Die
Strassenverhältnisse wiederum, sind wie in Korsika, an der
Westküste. Stellenweise gut, dann wieder mit gewaltigen Löchern oder halb abgesackt. Um jede Ecke muss man mit Tieren oder einem Rindertrieb rechnen. So stehen wir mal hinter mal in Front zu einer Kuhherde. Die Gauchos lachen uns zu und treiben die Rinder an oder an uns vorbei. Es wird zunehmend dunkler, regnet teilweise stark und wir können die Löcher oder Toppe kaum sehen. Wir halten schon länger Ausschau nach einem geeigneten Platz zum Übernachten, aber es ist schwierig. Nur schmale Strassen, links und rechts Zäune oder Dschungel, keine Abstellplätze oder geeignete Behausungen. In «Tecpátan» sehen wir die schön gestaltete Einfahrt zu einem Restaurant, fahren vor die Veranda und fragen, ob wir hier übernachten können. Der Beitzer meint es sei kein Problem, wir können das WOMO in die Ecke stellen.
Wir setzen uns zu ihm und seinem Gast und kommen ins Gespräch. Es wird eine ganz angeregte Runde und alle sind bemüht, einander zu verstehen. Wir bekommen ein feines Nachtessen und am Schluss einen speziell guten Mescal, Kuchen und Biskuits, die von der Chefin selber zubereitet werden. Sie erzählen von der Region und wir von der Schweiz. Als es Zeit zum Schlafen ist, wollen sie uns unbedingt in einem Ihrer Zimmer unterbringen. Es sei bequem, hätte TV und Duschen, wir können kaum ablehnen. Hier gilt «mi casa es su casa» (mein Haus ist dein Haus).
Walter versichert uns mehrmals, dass es hier sicher ist. Sie wollten auch wissen wie es uns auf unserer Reise in Mexiko ergangen ist, und ob wir Probleme gehabt hätten. Dies war bisher allen Mexikanern die wir getroffen haben ein Anliegen.
Auf der Veranda, steht eine grosse Stereoanlage und ein Fernseher, völlig offen. Jeder könnte vorfahren und dieselben mitnehmen – dies ist schon interessant


Tecpatán – San Cristóbal de las Casas (Chiapas)
Die ganze Nacht hat es wie aus Kübeln geschüttet. Als wir am Morgen aufwachen regnet es immer noch. Frühstück gibt es auf der Veranda. Walter und Lorena, unsere beiden Gastgeber machen uns was sie gerne haben und gut finden. Die Küchenhilfe muss extra noch Eier besorgen. Wir geniessen es zu sehen, wie die beiden zusammenarbeiten und einander helfen. Auch mit dem Personal gehen sie respektvoll um und die ganze Anlage ist gepflegt, schön zurechtgemacht und an den Wänden hängen die gestickten und gemalten Bilder von Lorena.
Wie wir Fotos unserer Familie, vom Erzenholz, der Schweiz und der Schweizer Küche zeigen, sind sie sehr interessiert und schauen alles ganz genau an. Auch zur Besichtigung unseres «Kleinen» müssen wir nicht zweimal auffordern. Walter rief sogar das Personal zur Besichtigung, was durchaus nicht üblich ist, uns aber sehr gefreut hat.
Während das Personal noch die Küche aufräumt, fahren wir hinter Walter und Lorena her, zu einem verlassenen Pueblo im Dorf. Im «Templo y Exconvento de Santo Domingo de Guzmán» geniessen wir eine persönliche Führung durch die teilweise restaurierten Hallen der Anlage. Walter ist hier sehr aktiv und kennt den Pater, so dürfen wir die oberen Räume (Privat), besichtigen und einen Blick auf den Ort werfen. Die Leute sind sehr engagiert, wollen in neun Jahren, die ganze Anlage renovieren und eine Ausstellung für das Publikum herrichten – wir wünschen ihnen auf jeden Fall viel Glück und Erfolg.


Nach dieser interessanten Besichtigung fahren weiter durch Berge und Canyons und anschliessend hinunter nach «Tuxla». Von dort geht es dann stetig bergauf, man meint es nimmt kein Ende. Endlich, nach einer endlosen Bergfahrt, mit bis zu 100 Grad Kühlwassertemperatur, kommen wir in «San Cristóbal de las Casas» an. Die Stadt liegt auf 2200 müM und hier ist es merklich kühler. Die einen tragen Winterjacken und Wollkappe während die andern noch ärmellos unterwegs sind. Wir fahren ins Stadtzentrum, parkieren und gehen einen Kaffee trinken. Via WiFi schauen wir auf «ioverlander» nach, wo wir den nächsten Campground finden. Machen einen kurzen Rundgang in der Fussgängerzone und fahren anschliessend zum Camping «San Nicholas». Wir stellen unseren
«Kleinen» hin und gehen abends, die anderthalb Kilometer zu Fuss in die Stadt. Die Stimmung und die Beleuchtung sind fantastisch. Im Zentrum geben sie noch ein öffentliches Konzert, das kostenlos und für jeden zugänglich ist. Zwischen dem musikalischen Genuss, spazieren wir zum nächsten Kaffee, trinken einen lokalen Kakao, der hier besonders lecker ist. Auch für Kaffee ist die Region Chiapas, zu der diese Stadt gehört, bekannt. Beim Spaziergang durch die Stadt, riecht es aus den vielen Röstereien sehr verführerisch, nach frischem Kaffee. Müde kehren wir wieder zum Camping zurück. Die Höhe und der längere Fussmarsch sind wir nicht mehr gewohnt. In dieser Nacht und bei dem frischen Klima, können wir wunderbar schlafen.




Heute lernen wir Fred, Cathy und ihre vier Kinder aus Marokko kenne. Sie sind seit dem Juli mit ihrem Wohnmobil unterwegs von Ohio nach Südamerika. Unterwegs unterrichten sie ihre Kinder, so dass diese nach dem Abenteuerjahr wieder Anschluss haben – tolle Leistung.
Nun ist es Zeit für eine ausgiebige Stadt und Marktbesichtigung. Hier sind viele Indios zu Hause, die
ihre Ware auf dem Markt anbieten. Leider ist es hier wie an vielen Orten auch, die angebotene Ware ist immer dieselbe und es fehlen für unsere Begriffe die originellen, selbst hergestellten Sachen.
Nebst der stark belebten Fussgängerzone und den Märkten, kann man hier auf jedem Hügel eine Kapelle oder Kirche besuchen. Wie bereits gesagt, ist das Klima sehr angenehm für uns Schweizer. Es ist kühl, trocken, vielleicht mal ein kurzer Nieselregen das ist alles.
Die Stadt ist vielleicht auch deshalb ein begehrter Touristen Hot Spot und offensichtlich ein Magnet für die Alternative Szene. Es sind diverse Strickpullover europäischen Ursprungs, in den Gassen unterwegs oder bieten auf der Strasse, selbst hergestellten Schmuck an, oder hängen verträumt in der Fussgängerzone rum.
Wir spazieren den ganzen Tag durch die Stadt und können nicht genug davon bekommen.
Beim Eindunkeln geht es dann nach Hause.


San Cristóbal de las Casas – Cascades de Agua Azul (Chiapas)
Während die meisten auf unserem Camping Richtung Guatemala reisen, zieht es uns nach «Palenque». Aber wir haben uns verkalkuliert. Die Strecke durch die Berge ist sehr anstrengend. Die vielen engen Kurven (ohne Servolenkung), ein stetiges auf und ab der Strasse und des Strassenzustandes, sorgen nebst den vielen Toppes für eine Reisegeschwindigkeit von 0-50km/h. Wir kommen nicht vom Fleck. Dazu kommt, dass es in diesen Breiten frühzeitig dunkel wird. Auch das Klima stellt von angenehm auf feuchtwarm um, wir sind innert Kürze wieder durchgeschwitzt – nicht lustig, nur mühsam.
Wir biegen deshalb bei den «Cascades de Agua Azul» ab, Campieren auf dem Parkplatz vor den Wasserfällen und machen noch einen Abendspaziergang den Wasserfällen entlang. Hier ist es wieder sehr touristisch aber es ist zurzeit Zwischensaison und das macht es angenehmer.
Die Nacht ist sehr ruhig, kein Strassen- oder Kneippenlärm, keine Hunde einfach Stille – sehr entspannend.