Way North

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Icefield Parkway

Samstag, 28. Januar 2017

KW 03/17 - Panama / Kolumbien

Panama City
Montagmorgen früh, acht Uhr, anstellen für die Fahrzeuginspektion. Während wir warten, fährt ein weisser Van aus dem Inspektionsgelände und hält direkt hinter uns an. Was für eine Überraschung! Isabel und Thomas unsere beiden Oesterreicher, mit denen wir einen netten Abend in Guanajuato (Mexiko) verbracht haben, steigen aus. So trifft man sich wieder. Nach einer kurzen Plauderrunde verabschieden wir uns, denn am Nachmittag müssen wir beide den Inspektionsrapport abholen. Da haben wir dann beim Warten genügend Zeit zum Plaudern.
Wir gehen noch schnell beim Hotel «Wyndham Garden» vorbei, lassen uns die Hotelreservation bestätigen und können auch gleich das Gepäck hier deponieren – super! Hat zwar alles sehr lang gedauert, aber schlussendlich haben sie die Reservation doch noch in ihrem System gefunden.
Am Abend kehren wir wieder in unsere Sackgasse zurück. Die Franzosen haben schon ein riesen Lager aufgestellt und sind zurzeit nicht anwesend. Wir haben gerade parkiert als die Polizei vorbeikommt. Sie halten bei den Franzosen, funken und haben eine längere Diskussion untereinander. Schlussendlich verlassen sie das Gelände wieder, fahren bei uns vorbei und schicken uns auf den Grossen Parkplatz vor dem Fussballplatz. Auch gut, hier schauen wir noch ein wenig den Fahrschülern zu wie sie rumkurven, seitwärts- und rückwärts parkieren üben.
Heute Abend machen wir mit den letzten Kartoffeln und dem Käse ein Raclette. Das passende Gerät haben wir ja dabei – sooo fein.





Es ist Dienstag und wir fahren nach Colón, zum Office von «Wallenius Wilhelmsen» (WWL). Die Lady dort schläft fast ein beim Arbeiten, hat eine sch… Laune und ohne Dokument wird vorerst nichts.
Wir beschliessen das «Gatun Look», dass wir auch noch anschauen wollten, zu besuchen. Hier fahren die grossen Kähne direkt an der Strasse vorbei. Leider war zu wenig Betrieb und so geht es zurück nach Panama City. Unterwegs haben wir dann noch die Gelegenheit einen Oelwechsel vorzunehmen. Ich bin froh, konnten wir dies vorher noch erledigen, bevor wir im Hotel «Wyndham Garden» ein Zimmer beziehen. Obwohl sie gestern die Reservation bestätigt haben (wir haben schon lange eine Mailbestätigung erhalten) geht die Sucherei heute erneut los – unglaublich. Irgendwann werden sie dann fündig und wir können unser Zimmer beziehen.
Jetzt mit WWL alles klären und die Papiere für die Fahrzeugabgabe von Morgen vorbereiten.
Anschliessend ein kleiner Stadtrundgang. Hier sitzen für einmal nicht die Schwalben, sondern die Sittiche auf den Drähten und die Papageien fliegen durch die ganze Stadt, hängen in den Bäumen oder sitzen auf den Fenstersimsen.



Am Mittwoch, früh am Morgen, sind wir bereits im Hafen von Colón. Wieder dasselbe WWL-Büro und dieselbe Dame vom Vortag. Diesmal lasse ich Erika den Vortritt. Sie wird zwar nicht sehr freundlich, aber speditiv bedient, sogar drei Kopien macht uns die Lady, obwohl sie am Anfang ablehnt – gut gemacht. In Rekordzeit sind wir wieder draussen, gehen zur Aduana (Zoll) und fahren anschliessend zur Fahrzeugabgabe. Hier läuft es sehr mühsam. «Uno momento por favor» ist der

Standardspruch und sogar eingefleischte Trucker werden hier sauer und ungeduldig. Auch für uns heisst es warten. Warten am Eingang, warten auf den Schichtwechsel der Inspektoren, warten auf den Drogenspürhund. Volles Programm ist angesagt. Aber am Ende ist es dann doch geschafft und wir sind im Taxi Richtung Panama City unterwegs.
Erst jetzt, wo unser Kleiner im Hafen abgegeben ist, haben wir etwas Zeit für die Besichtigung von Panama City. Wir hoffen es geht alles Gut, unser «Kleiner» wird auch verladen und kommt wohlbehalten und mit allen Sachen in Cartagena an.
In Panama ist es heiss und wir sind froh, nach diesem langen Tag endlich unter eine erfrischende Dusche zu stehen. Während Erika ein Nickerchen macht, gehe ich zum Coiffeur um die Ecke. Es ist dringend nötig.
Frisch gebügelt und gestärkt spazieren wir zur Beach und geniessen es, den
Panamesen bei ihrer Freizeitbeschäftigung zuzusehen. Sport im Park ist in. Viele Gruppen oder auch Einzelpersonen, trainieren hier mit Coach. Fussball, Fitness- oder Kraftübungen auf dem Parkrasen. Joggen, Biken, Bladen oder Flanieren auf den ausgedehnten Fussgängerpassagen oder Tanzen und Karate im öffentlichen Unterstand – spannend.


Auch das ist Panama City, bunte und rauchende Samelbusse für den öffentlichen Verkehr.










Für heute Donnerstag ist flanieren in «Casco Viejo», dem neuen-alten Panama City angesagt. Nachdem der Pirat «Henry Morgan» am 28. Januar 1671 Panama, die damals grösste und reichste Stadt Spanisch-Amerikas erobert hatte, brach am selben Tag, aus unerklärlichen Gründen, ein Grossfeuer aus und die Stadt wurde komplett zerstört. Pech für Morgan, so konnte er kein Lösegeld mehr erpressen und ein Grossteil der Schätze wurde zerstört.
Die Stadt wurde elf Kilometer weiter entfernt, beim heutigen
Stadtteil «Casco Viejo», wieder Aufgebaut. Hier wird kräftig renoviert. Die alten Häuser sind teilweise in einem erbärmlichen Zustand und die Bausubstanz ist schlecht. Viele Häuser wurden jedoch wieder hergerichtet und die engen Gassen, blumengeschmückten Fassaden und schön renovierten Kolonialgebäude, ergeben wieder ein schönes Altstadtbild.














Der Freitag verspricht wieder heiss zu werden. Wir fahren trotzdem nach «Panama Antigua», den Ruinen der ersten Siedlung. Die Lady an der Kasse ist sehr freundlich und als ich sage wir seien noch ein Jahr zu jung für den Rentnereintritt, lacht sie und verrechnet für uns beide den reduzierten Preis. Super und alles ohne den Ausweis zu zeigen. War das jetzt eine speziell freundliche Ausnahme oder haben wir so alt ausgesehen?
Auf dem Weg zu den Ruinen werfen wir einen Blick über die von der Ebbe freigelegte Bucht. Tausende von Möwen und andere Vögel sitzen hier oder suchen im Schlick nach Futter. Dies ist während dem Vogelzug ein interessanter Birderspot. Wir schiessen selbstverständlich auch ein paar Fotos, bevor wir zu den alten
Steinen spazieren.
In den Ruinen herrscht eine besondere Atmosphäre. Sie sind eine Insel der Geschichte und der Ruhe, in mitten einer pulsierenden Stadt. Schöne Bäume, Vögel und andere Tiere sorgen für einen trotzdem lebendigen und vielfältigen Park.
Nach dieser Tour gehen wir zum Nachtessen in den Fischmarkt.
Auch hier sind die Meerfrüchte frisch und gut, speziell der Fisch ist exzellent gemacht. Bei den Meerfrüchte-Cocktails müssen sie noch etwas üben, hier können sie den Mexikanern nicht das Wasser reichen.

Die Taxifahrer in Panama sind ein aktives Verkehrshindernis, schlecht organisiert und kennen sich in der Stadt nicht aus. Normalerweise schauen uns alle Taxifahrer fragend an, wenn wir das Hotel oder die Hoteladresse nennen. Meistens müssen wir dann mit meinem Navi durch die Stadt kurven. Und wenn man nicht den Preis verhandelt sind sie viel zu teuer.
Heute erleben wir eine spezielle Überraschung. Wir erwischen den wohl besten Taxifahrer von Panama City. Der erste der weiss wohin er uns bringen soll, der ein Navi hat, dies auch bedienen kann und der sogar den Verkehrsstau umfährt. Wir sind im Drittel der Zeit und zu einem Drittel des Preises im Hotel – hat Spass gemacht!


Den Samstag nutzen wir, um endlich die vielen Bilder die wir geschossen haben aufzubereiten und auch sonst noch einiges zu erledigen. Mit der Heimat Skypen ist wieder mal angesagt. Und die Stadt wollen wir noch von oben sehen. Diese Gelegenheit haben wir im «Hard Rock Hotel». Eigentlich dürfte man unter Tags nicht auf die Terrasse. Dies ist eine Bar mit Dancing und wird erst am Abend geöffnet. Wie wir die Leute fragen, machen sie eine Ausnahme und lassen uns hochfahren. Wir sollen jedoch nach ca. zehn Minuten wieder unten sein. Kein Problem.
Oben angekommen wird gerade alles für den Abend vorbereitet. Die Arbeiter sind freundlich und öffnen für uns die Türe zur Terrasse. Die Aussicht über die Stadt und die Bucht ist fantastisch. Leider hat es rundum hohe Plastikwände die das Fotografieren erschweren. Aber was soll’s, es ist ein erhebendes Gefühl hier oben zu stehen. Wir geniessen die paar Minuten in vollen Zügen.



Anschliessen geniessen wir im «Hardrock Cafe» eine Erfrischung, bevor wir uns wieder zu Fuss auf den Heimweg machen.
Jetzt machen wir noch das Check-In für unseren Flug von Morgen.
Unsere Sorge gilt immer noch unserem WOMO. Das Schiff hat jetzt einen Tag Verspätung. Das heisst der «Kleine» wird erst heute verladen. Wir hoffen es geht alles Gut und sie nehmen ihn mit.


Panama City (Panama) -Cartagena (Kolumbien)
Frühstücken und anschliessend im überteuerten Taxi zum Flughafen. Alles läuft soweit gut. Jetzt heisst es by, by, Nord- bzw. Central-Amerika.
Wir fliegen mit Avianca über den Panamakanal nach Südamerika. Nach einem Zwischenstopp in Bogota, landen wir pünktlich um 16:30 Uhr in «Cartagena». Vom Flughafen geht es direkt zum Hotel «Monterrey», das neben der Altstadt liegt. Der Empfang ist herzlich und der Check-In speditiv. So haben wir genügend Zeit zum Duschen, bevor wir zum Abendspaziergang durch die Altstadt aufbrechen.
Wir sind gespannt, was uns in Südamerika erwartet.


Donnerstag, 26. Januar 2017

KW 02/17 - Costa Rica / Panama

Golfito

Gemeinsam fahren wir mit Achim, in einem Taxi, nach «Golfito» zum Einkaufen. Den restlichen Tag verbringen wir in der Lodge mit Lesen und fotografieren. Am Nachmittag beginnt es relativ stark zu regnen. Das ist unser Glück. Das Zweizehenfaultier, dass sich im Blattwerk verkrochen hat, kommt hervor und wir können sogar das Junge bestaunen – was für ein Erlebnis. Auch einzelne Frösche kommen hervor. Die haben sich bis jetzt auch sehr rar gemacht. Ein super Abschluss in der «Purruja Lodge».





Golfito (Costa Rica) – Santiago (Panama)
Heute überqueren wir die Grenze und kämpfen uns durch die üblichen Warteschlangen und Büros.
Die Wartedauer beim Passieren des Zolls, liegt im allgemeinen Schnitt. Wir fahren weiter bis Santiago. Nach über 100km Baustelle, erreichen wir spät abends endlich Santiago, wo wir auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums «Rey» übernachten.



Santiago -Cordoba
Am Morgen gehen wir ins Kaffee gegenüber und mailen noch mit den Agenten und Frächtern für die Verschiffung unseres «Kleinen» von Panama nach Kolumbien oder Ecuador.
Die Weiterfahrt geht direkt zum «Express Inn», knapp ausserhalb von Cordoba. Hinter dem Hotel gibt es einen richtigen Stellplatz für Camper, mit Licht, Strom, Wasser und Abwasser. Na ja, wenigstens teilweise, an einigen Orten ist das Licht defekt, an andern sind die Steckdosen herausgerissen oder sonst was kaputt.
Auch wir haben Nachwehen von der Purruja Lodge. Ich stelle erst jetzt fest, dass unser Kabel fast durchgebissen ist. Irgend ein Nager im Dschungelcamp hat hier wohl gewirkt aber es lag nichts gebratenes herum - Glück gehabt.

Im Hotel in Cordoba sind die Handwerker freundlich, die Angestellten reserviert und die neureichen Gäste überaus unfreundlich und dumm. Trotz Schweizerkreuz auf Dach und Nummernschild, halten sie uns für Amerikaner. Lästern lauthals und wenn man hinter ihnen auftaucht, kriegen sie rote Köpfe und verlassen das Terrain fluchtartig – selber schuld. 
Sowas haben wir auf unserer Reise bisher in keinem Land erlebt. Wäre interessant den Grund dafür heraus zu bekommen. Ist es der Multikultimix von Business (Panamakanal), aufstrebender Tourismus, eine historisch bedingte Aversion gegen Amerikaner oder sonst was. Wir wissen es nicht und nehmen uns auch nicht die Zeit dies herauszufinden. Wir kleben auf jeden Fall nochmal ein dezentes Schweizerkreuz auf die Motorhaube. Wer weiss, vielleicht hilfts.



Heute entscheiden wir mit RoRo (Rol on Rol off) zu verschiffen. Wir buchen die Fähre, die Hotels und unseren Flug von Panama nach Cartagena, Kolumbien.
Anschliessend bereiten wir die Frachtpapiere vor und senden sie dem Frächter zu. Es sind noch einige Unklarheiten aus dem Weg zu räumen, aber die Leute von «Wallenius Wilhelmsen» (Frächter) sind geduldig und helfen uns.
Das Büro neben dem Pool mit Katze und Vollmond gefällt uns und so bleiben wir noch eine Nacht.










Cordoba - La Chorrera
Schritt für Schritt bzw. Kilometer für Kilometer pirschen wir uns an Panama City an. Heute fahren wir bis «La Chorrera», wo wir unseren «Kleinen» im Vorgarten der Familie Romero platzieren. Ariel der eine Sohn nimmt uns in Empfang. Er fragt was wir alles brauchen und ist überrascht, als wir sagen wir haben alles. Einzig Strom und WiFi benötigen wir extern.
Ich kaufe noch etwas fürs Nachtessen ein, dann wird gekocht und anschliessend geniessen wir die Quartieratmosphäre. Gegen Abend kommen alle nach Hause und sitzen auf der Veranda oder im Vorgarten und plaudern. Wir, als Exoten im hell erleuchteten WOMO, mittendrin. Aber die Leute sind freundlich und grüssen.


La Chorrera – Panama City
Heute Morgen machen wir uns startklar. Da kommt der ältere Sohn, Javier mit seiner Freundin Alessandra vorbei. Sie wohnen im Haus nebenan und sind gestern erst sehr spät nach Hause und deshalb nicht mehr vorbeigekommen.
Javier ist Schriftsteller und war schon in verschiedenen Europäischen Ländern wie Frankreich, Luxemburg oder Mazedonien, unterwegs. Seine Werke wurden dort vorgestellt und auch übersetzt.
Sein kleiner Bruder Ariel und seine Freundin Alessandra (studiert zurzeit Recht) schreiben ebenfalls. Sie haben ja ein gutes Vorbild. Es ist spannend und interessant, wie unsere Gastgeber sich durchs Leben schlagen und was sie alles machen. Wir könnten noch lange bleiben und unsere Meinungen, Ideen und Geschichten austauschen, aber für uns ist es Zeit weiterzuziehen.
Wir fahren Panama City über das «Miraflores Look» (Schleuse) an. Hier schauen wir dem Schleusenbetrieb zu und besuchen das Museum. Die reich dokumentierte Geschichte der Entstehung des Panamakanals, dessen Verwaltung durch die USA, die Abnabelung Panamas von den USA und die Rückgabe der Schleuse an den Staat Panama, sind sehr interessant.

Wir fahren deshalb erst im späteren Nachmittag nach Panama City, wo wir hinter dem Hotel «Country Inn» in der Sackgasse parkieren und übernachten. Ein französisches Wohnmobil ist bereits hier.


Heute kommt noch eine ganze Horde Franzosen mit Ihren
Wohnmobilen. Alle machen hier die Vorbereitungen für die Verschiffung der Fahrzeuge. Auch wir sind am Putzen, Schmieren und Packen. Dazwischen mal einen Spaziergang zum Auflockern. Viele interessante Vögel, Sittiche, flattern herum. Auch die vorbeischwimmenden Schiffe, von gross bis klein, sind interessant und sorgen für Abwechslung.
Müde vom Putzen, Packen und Organisieren fallen wir spät abends in die Pfanne.
Am Montag beginnt der Behördenlauf, mal schauen was uns erwartet.

Mittwoch, 25. Januar 2017

KW 01/17 - Costa Rica

Santa Maria de Dota
Heute Morgen treffen wir uns bei Vincente zum Frühstück. Anschliessend besuchen wir die Coopedota, die lokale Kaffeegenossenschaft, die 1960 gegründet wurde. Sie hat heute rund 900 Mitglieder der lokalen Kaffeeindustrie (Plantagen, Verarbeitung und Vertrieb). Nebst der «Cooperativa» gibt es zurzeit sechs eigenständige Kaffee Verarbeiter. Der Export wird jedoch gemeinsam via Cooperativa abgewickelt – interessant.
Kaffee wird hier auf einer Höhe von 900 – 2500 müM angebaut. Die sensiblen Kaffeepflanzen benötigen das ganze Jahr über, tags wie nachts, ein ausgeglichenes Klima ohne extreme Hitze und Kälte sowie ausreichend Niederschlag und viel Schatten. Auch die Bodenqualität spielt eine große Rolle, denn die Kaffeepflanze benötigt einen nährstoffreichen Boden.
Der High Quality Kaffee, der in Kleinmengen speziell verarbeitet wird muss auf über 1700 müM
angebaut werden und darf bei der Anlieferung nur zwei Prozent grüne (unreife) Kaffeekirschen enthalten. Diese beeinflussen den Geschmack des Kaffees negativ. Bei der Anlieferung wird mit einer viereckigen Box, die etwa 13kg Kaffeekirschen aufnimmt gemessen. Ein guter Pflücker kann in einem Tag 20 Boxen pflücken und bekommt je nach Qualität 2-2.5 Dollar pro Box.
Nach der Anlieferung werden zuerst die Kaffeebohnen (zwei Kerne) vom Fruchtfleisch getrennt und anschliessend getrocknet.
Beim Trocknen unterscheiden wir hier vier Möglichkeiten.
Die erste ist Der Trocknungsofen (Trommel), der für die Grossmengen an normalem Kaffee eingesetzt werden. Für die Kleinmengen bzw. den High Quality Kaffee gibt es drei weitere Möglichkeiten. Die erste ist auslegen auf einem Betonplatz, regelmässig durchrechen und an der Sonne trocknen lassen. Hier erhält man den Basisgeschmack. Die zweite ist das «Rueda», ein rotierendes Riesenrad mit Lochblechen, auf denen die Kaffeebohnen zum Trocknen ausgelegt wurden. Bei dieser Art der Trocknung wirken direkte Sonnenbestrahlung und die Kaffeebohne umströmende Luft. Offensichtlich erhält der Kaffee damit mehr Süsse. Die dritte Art der Trocknung ist das «Greenhouse». Eine Art Gewächshaus, in dem die Bohnen auf Tablaren getrocknet werden. Kaffeebohnen die hier getrocknet werden sind im Geschmack ausbalancierter.
Die trockenen Bohnen werden maschinell sortiert (Farbe, Grösse), gelagert und anschliessend geröstet. Die Rösterei ist etwas abseits, aber schon auf dem Weg dahin riecht es verführerisch nach frischem Kaffee. Bevor wir eintreten heisst es Hände waschen und Haarnetz montieren. Die Rösterei ist vergleichsweise klein. Geröstet wird nach Kaffeesorte und einem festgelegten Programm, dass dem Röster signalisiert, Röstgrad annähernd erreicht. Am Ende entscheidet jedoch der Röster selbst in dem er eine Probe nimmt. Auf Grund der Farbe und des Geruches entscheidet er, den Prozess abzubrechen oder noch ein wenig weiterlaufen zu lassen.
Nach diesem Genuss für unsere Nasen geht es hinaus in die Kaffeeplantage hinter dem Haus. Hier sind die Arbeiter am Pflücken. Unsere Führerin schlägt einen Wettbewerb vor. Wir Bilden Vierergruppen und einer der Gruppe bekommt einen Korb umgebunden. Nun geht es darum innert einer bestimmten Zeit, möglichst viele Kaffeebohnen (nur rote oder gelbe) zu pflücken.




Das Team «Deutschland-Schweiz», Uli, Eva, Erika, Res, tritt gegen vier Teams der «Appalachian State University / USA» an. Es wird ein Kopf an Kopf rennen. Der Unterschied vom ersten zum Zweiten ist relativ klar, der Zweite und Dritte Platz wird sehr knapp entschieden. Wer hat gewonnen? (Auflösung siehe Foto).
Zum Abschluss haben wir die Gelegenheit, im hauseigenen Kaffee, die Endprodukte und noch ein wenig mehr, zu probieren – schmeckt alles sehr lecker!




Mit Vincente machen wir uns auf den Heimweg. Nach einem Nickerchen und ein paar Früchten, marschieren wir rund um Santa Maria de Dota. Vincente kennt alles und jeden hier. Er erzählt uns die Geschichte seiner Familie, zeigt und erklärt uns Bäume, Sträucher und Pflanzen. Führt uns durch die einfache Wohnsiedlung, die für arme Anwohner errichtet wurde (sozialer Wohnungsbau). Jeder hat ein einfaches, kleines Häuschen. Erstaunlicher Weise sind dieselben in einem sehr gepflegten Zustand und um die Häuser ist es aufgeräumt und sauber – gute, hoffentlich weiterhin nachhaltige Entwicklung. Nach einer anstrengenden Rundwanderung mit vielen Höhenmetern, vorbei an Kaffee-, Pfeffer-, Zitronen- und anderen Plantagen, finden wir endlich wieder den Weg ins Dorf.

Es dunkelt bereits und so laden wir unseren Guide ein zum Abendessen ins Kaffee «Shiraz» (benannt nach einer iranischen Stadt, www.facebook.com/shirazsantamaria/). Das Personal ist aufgestellt, das Essen und die Drinks sind gut. Sie fragen ob sie ein Gruppenfoto machen und auf Facebook stellen dürfen. Klar, machen wir doch.

Als wir aufbrechen wollen, treten unsere deutschen Teamkameraden vom Kaffeepflücken ein. Vincente geht schlafen, aber wir setzen uns nochmals und leisten ihnen beim Abendessen Gesellschaft. Anschliessend nehmen wir in der Bar nebenan einen Absacker und werden von den Einheimischen auf einen zweiten eingeladen. Nun ist aber genug, es ist dunkel und wir müssen ins Bett.


Santa Maria de Dota – Uvita
Heute machen wir eine lange Fahrt mit Zwischenstopp bei der Brücke über den «Rio Tarcoles». Hier sind die Krokodile die Touristenattraktion. Von der Brücke aus ein herrlicher und interessanter Anblick. Nur nicht zu nahetreten.
Anschliessend geht es weiter bis Uvita, wo wir auf einem Camping übernachten.




Es ist Mittwochmorgen und wir suchen nach Agenten und Verschiffungsmöglichkeiten von Panama nach Kolumbien oder Ecuador. Wir versenden einige Offertanfragen für die Verschiffung in Panama, teilweise an Agenten oder direkt an die Frächter. Anschliessend waschen, lesen, ausspannen. Am Nachmittag treffen zwei Holländer mit Zelt ein und Campen direkt hinter uns. Wir kommen ins Gespräch und als es zu regnen beginnt, richten wir einen gemeinsamen Sitzplatz unter der Garagenabdeckung ein. Holland bringt Wein und Snack, wir Rum, Kaffee und Guetzli. Es wird ein interessanter Abend.

Unsere neuen Nachbarn, Feike und Alie, sind weit gereist und haben hier vor dreissig Jahren Freunde gefunden. Seit dieser Zeit besuchen sie sich gegenseitig – super!
Sie wollen hier noch etwas ausspannen und dann weiterziehen, bevor es wieder nach Holland zurückgeht. Wir entscheiden Morgen was wir machen.


Am Donnerstagmorgen, nach dem Frühstück, spazieren wir zur Beach und machen einen Rundgang. Die Zeltplätze hier sind voll, nicht besonders schön und es hat zu viel Betrieb. Leider ziehen auch heute wieder Regenwolken auf und wir sind froh, als wir trocken wieder in unserem WOMO ankommen. Jetzt heisst es Mails abfragen, Offerten prüfen oder nochmals Nachhaken, weitere Abklärungen treffen.
Am Nachmittag reisst es wieder auf und so geniessen wir die Vögel auf und um den Zeltplatz.
Plötzlich taucht ein einzelner roter Papagei auf, fliegt auf den höchsten Baum und macht einen Heiden Lärm. Bis jetzt haben wir sie nur immer vorbeifliegen sehen. Erika und Feike ziehen los und schiessen Fotos. Alie und ich folgen etwas später. Meistens sind die Viecher sehr scheu und wenn man sie anschaut fliegen sie gleich davon. Dieser ist offensichtlich robuster, er bleibt sitzen. Wie wir fotografieren, beäugte er uns ganz genau und ohne Scheu. Es kommt noch besser. Er fliegt los und landet direkt beim Camping auf einem Baum, keine vier Meter über dem Boden. Dort frisst und posiert der Kerl, als ob dies, dass normalste der Welt wäre – genial!
Auch jetzt ist’s noch nicht genug, es kommen noch zwei Kollegen oder Kolleginnen dazu geflogen.
Es ist eine wahre Freude, den bunten und stolzen «Arakangas» (Hellroter Ara), zuzuschauen. Das Farbenspiel im Licht der Abendsonne ist eine Augenweide. Später treffen noch grüne Papageien und Tukane ein, fantastisch.
Wie am Vortag, zieht das Wetter auch heute Nachmittag wieder zu. Wir platzieren unsere Sitzbank schon mal im Trockenen. Während wir Spaghetti kochen, besorgen Feike und Alie den Wein. Auch heute gibt es einen unterhaltsamen Abend und Gott sei Dank nicht mehr so viel Regen.


Uvita – Golfito
Von «Uvita» aus fahren wir nach «Golfito». Etwas ausserhalb stellen wir unseren «Kleinen» bei der «Purruja Lodge» ab. Hier werden wir von Achim in Empfang genommen. Die Lodge gehört Werner, einem Schweizer, der mit einer Costa-Ricanerin verheiratet ist. Während dessen Abwesenheit, schaut Achim zum Rechten. Er ist auch Fremdenführer, IT-Verantwortlicher, Homepagebetreuer und noch vieles mehr.
Wir machen zuerst einen kleinen Spaziergang, bevor es Nachtessen gibt. Hier sollen ebenfalls viele unterschiedliche Tiere zu sehen sein. Wir sind mal gespannt. Hähne hat es zur Genüge, aber die Hühner werden dauernd vom Habicht oder dem Marder geholt. Etwas später am Abend kommt dann ein Aguti (Nagetier, grösseres Meerschweinchen) zu besuch.
Für den Folgetag schlägt uns Achim eine Bootstour vor. Je mehr Teilnehmer wir sind desto günstiger kommt es uns. Die Auswahl an möglichen Sehenswürdigkeiten ist verlockend und so sagen wir zu. Leider geht es dann erst am übernächsten Tag, zu viele Touristen.
Schade, so können Karola und Walter, die beiden Schweizer die wir hier getroffen haben, und die sich zur Tour durch gerungen haben, leider nicht mitkommen.


Es ist Samstagmorgen und regnerisch. Diesmal regnet es allerdings Asche. Der Vulkan «Turrialba» in der Nähe von San Jose ist momentan sehr aktiv. Wir sind froh, haben wir San Jose schon passiert. Hier kommen nur einzelne Wolken feinster Partikel angeflogen, wenig Asche, aber lästig. In San Jose laufen sie mit Staubschutzmasken rum, alles ist von diesem aggressiven Pulver bedeckt.
Wir geniessen trotzdem die Tiere in und um die Lodge. Speziell die frechen Totenkopfäffchen, die hier ihre Bananen abholen, aber auch das tropische Eichhörnchen, dass offensichtlich auf Bananen abfährt und den Vögeln das Futter vor der Nase wegstibizt.


Sonntag ist der grosse Tag. Mit Achim und Jens machen wir die
Bootstour, rund 150 Kilometer durch den Golf und durch die Mangroven. Mal sehen was es zu sehen gibt. Je nach Wetter gehen wir schnorcheln oder in den Orchideengarten. 
Leguane, Krokodile, Kapuzineräffchen, wunderschöne Krebse in den Mangroven, Tucane, Eisvögel, Pelikane, Papageien und diverse andere Tiere sind die Ausbeute des ersten Teils. Leider beginnt es zu
Regnen. Deshalb streichen wir das Schnorcheln und gehen in den
Orchideengarten. Pfeffer, Vanille, schöne und verschiedenste Orchideen, aber auch der Kanonenkugelbaum, diverse Bambussorten, Ananas und andere interessante Pflanzen gibt es zu bestaunen. Die "Venezuelen Rose" ist eine besondere Schönheit und Achims Lieblingsblume (letztes Foto). Hier kann man gratis wohnen, wenn man freiwilligen Arbeit im Garten leistet. Auch eine Art Ferien zu machen. Dies ist bei vielen Studenten oder auch älteren, interessierten Pflanzenliebhabern beliebt.
Auf der Rückfahrt geht es dann mehr oder weniger Vollgas durch die raue See. Erika ist offensichtlich seefester geworden. Während der ruppigen Rückfahrt filmt sie sogar, keine Spur von Seekrankheit – das macht Spass!