Way North

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Icefield Parkway

Montag, 9. Januar 2017

KW 51/16 - Nicaragua / Costa Rica

León – Playa La Virgin
Nach dem Frühstück spazieren wir ins Stadtzentrum, das sind
gerade mal 3 Minuten zu Fuss. Auf dem Hauptplatz haben sie mehrere, unterschiedliche Krippen aufgestellt. Diese und auch diejenige in der Kirche sind wunderbar gestaltet und ein Genuss für die Augen. Anschliessend spazieren wir durch den lokalen Markt, bevor unsere Reise weitergeht.
Heute wollen wir bis kurz vor die Grenze fahren. Wir machen einen Abstecher an die Küste und fahren über «Masachapa». Die Strassen in Nicaragua sind hervorragend und hierher ist sie sogar «geplättelt» - verrückt. 










Nach einem kleinen Mittagessen ziehen wir weiter. Es macht uns nicht an, hier zu übernachten. Wir fahren wieder Bergwärts auf einer kleinen Kammstrasse, ähnlich der «Route des Crêtes»  im Elsass. Die Aussicht ist herrlich. So zieht sich die Fahrt in die Länge und es wird bereits dunkel. Da wir keinen geeigneten Platz finden, fahren wir durch bis «La Virgin». Es ist Nacht, als wir an der Bar «Riviera Maya» fragen, ob wir davor, an der Stichstrasse zum See, parkieren und übernachten können. Sie meinen es sei kein Problem, also stellen wir unseren Wagen hin und gehen ein Bier trinken. Ausser uns sind zurzeit keine Gäste anwesend.
Im Laufe des Abends kommen dann doch noch welche vorbei, auch der Mann unserer Gastgeberin
trifft ein. Mayaris und Jairo, so heissen die beiden, haben eine schöne und gepflegte Bar gemacht. Der Windschutz vor der verlängerten Terrasse ist heute wunderbar, es stürmt wie verrückt, aber an der Bar, bzw. im Restaurant ist es angenehm ruhig, obwohl alles offen ist. Wir fragen nach lokalen Spezialitäten, probieren den «Flor de Caña» (feiner, lokaler Rum) und den Drink den sie uns daraus mixen - sooo lecker. Wir wollen uns eigentlich verabschieden und zu Bett gehen, da stellen sie uns einen Krevetten-Cocktail hin und meinen, dies sind die Früchte unseres Sees, die müssen wir auch noch probieren. Selbstverständlich noch ein Bier dazu. An diesem Abend haben wir dreimal «buonas noches» gesagt und immer wieder stand etwas auf dem Tresen.
Es war ein wunderbarer und in jeder Hinsicht «stürmischer» Abend – Danke euch beiden.



Playa La Virgen (Nicaragua) – Santa Rosa (Costa Rica)
Es war eine windige Nacht, aber wir haben geschlafen wie die Murmeltiere.
Heute machen wir uns auf zur Grenze. Wieder dasselbe Prozedere. Zuerst auf der Gegenfahrbahn an all den LKWs vorbei. Anstehen zum Ab- und Anmelden, dazwischen die verschiedenen Kontrollen. Auch hier finden wir tolle Menschen. Beim Schalter zum Anmelden der Fahrzeuge ist zuerst nichts los und als wir hin kommen ein Gedränge. Es liegt schon ein Stapel (wartende LKWs) Papiere auf dem Tresen und der Beamte macht nicht vorwärts. Wir stehen hinten an, als dann noch mehrere Damen und Herren mit stapelweise Papieren vordrängen, wehrt sich eine Einheimische, für uns. Sie war sprachlich eingeschränkt aber hat mit einer solchen Vehemenz klar gemacht, dass wir jetzt an der Reihe sind, dass selbst der Beamte hinter dem Tresen aufgewacht ist und innert Minuten, wenn nicht Sekunden, unsere Papiere abgefertigt hat – vielen Dank, nette Unbekannte!
Von Costa Rica haben wir eigentlich nur gutes gehört, umso überraschter waren wir, als wir für die obligatorische Versicherung stundenlang anstehen mussten. Es war präzise ein Schalter offen – lausig.
Wir fahren noch bis zum Naturschutzgebiet von «Santa Rosa» und übernachten alleine im Dschungel. Obwohl eigentlich die trockene Jahreszeit begonnen hat, ist es regnerisch, nass und dreckig. Ich mache trotzdem eine kleine Platzrunde und kann die einen oder anderen interessanten Kreaturen entdecken.



Santa Rosa – Las Cañas
Währen dem Frühstück ziehen Rehe am WOMO vorbei und ich
kann den Kampf einer Tarantel mit einer Wespe beobachten – faszinierend.
Trotzdem fahren wir weiter bis kurz vor «Las Cañas», wo wir in der «Finca las Pumas», der Familie Hagnauer (Schweizer) übernachten. Seine Frau ist Costaricanerin und hat nach einem Rezept der Schweizer Schwiegermutter, «Weihnachts-Guetzli» gemacht – fast wie zu Hause.


Las Cañas – Nuevo Arenal (La Pequeña Helvecia)
Momentan haben wir genug Touren gemacht und deshalb fahren wir heute weiter zum Arenal See. Obwohl die Wetterprognosen schlecht sind und schwere Gewitterwolken über der Region hängen, haben wir beschlossen «La Pequeña Helvecia» zu besuchen.
Wir haben Glück. Trotz gelegentlichen Regenschauern zwischendurch, haben wir schönes Wetter und
die Tour durch die Hügel und dem See entlang sind bis auf die Schlaglöcher wunderbar. Eine Bierdegustation bei der «Microbrewery La Huerta» am Lake «Arenal», ein Zwischenstopp bei der Deutschen Bäckerei und anschliessend ab in die «Heimat».

Es ist unglaublich, wie wir in «La Pequeña Helvecia» einfahren, sind wir
wirklich in der Schweiz. Das Hotel, der Kuhstall, das muhen der Kühe, der Geschmack nach Landwirtschaft, die Chalets, das Kirchlein und die Bahnstation mit dem Bernina-Express, wecken wunderbare Erinnerungen an zu Hause.
Kellner «Julio» begrüsst uns im «Sennechuteli» und hätte er dies auf Schweizerdeutsch gemacht, hätte uns dies nicht überrascht. Aber das Motte hier ist klar, zwei Helden (siehe Hausfassade), zwei Länder (Schweiz – Costa Rica) und offensichtlich harmoniert dies wunderbar. Wir parkieren vor dem Hotel und übernachten im Bus, können jedoch die Toiletten und den Swimmingpool benützen – super!
Wir drehen eine Platzrunde zu Fuss, geniessen den Sonnenuntergang, die Aussicht vom Kirchlein auf den See und die «Alm», bevor wir vom Regen in die Beiz «geschwemmt» werden.

Seit langem geniessen wir wieder einmal eine Fleischplatte mit Original Emmentaler, nach Schweizer Art – einfach nur gut.




Es ist Freitag und wir besuchen den «Arenal Hanging Bridges Park» (Mistico). Wir fahren bis zur Staumauer am Ende des Sees. Dann geht es links hinunter in die Tiefe und anschliessend steil den Berg hinauf. Unser «Kleiner» muss gewaltig ackern, damit er den Berg hinaufkommt. Beim Eingang bleibt die Schranke vorerst unten, der Security ist hell begeistert von unserem «Oldtimer», muss zuerst eine Runde drehen und seine Fragen dazu loswerden – herrlich, mit dem haben wir zuletzt gerechnet, ein richtiger Klassik Fan.
Endlich oben angekommen, starten wir unseren Rundgang. Es gibt hier verschiedene Wege durch den Park, die über diverse kleinere und grössere Hängebrücken führen. Nicht gerade dass, was Erika liebt. Aber sie geht tapfer voran. Schon am Eingang können wir ein Faultier aus der Ferne und eine Familie Nasenbären aus der Nähe bestaunen. Die Wege sind gut, führen durch den Blumengarten, den Regenwald, am Wasserfall vorbei und über unzählige Hängebrücken wieder zurück auf die Aussichtsplattform. Unterwegs finden wir interessante Spinnen, bunte Vögel, schöne Blumen und sonst noch einige interessanten Sachen. Kurz vor der Aussichtsplattform haben wir die Gelegenheit, das Faultier aus der Nähe zu beobachten. Erstaunlich, wenn es sich bewegt, wie schnell es in den Bäumen vorwärts kommt. Man hat direkt Mühe mit der Kamera zu folgen. Eine faszinierende Kreatur, die mit ihrem «Smile» im Gesicht und der Ruhigen Art, eine unglaubliche Zufriedenheit ausströmt.

«Häppy» kehren wir wieder zum Hotel «Los Heroes» zurück. Heute ist Silena, die Chefin wieder zurückgekehrt und wir treffen sie auf dem Parkplatz. Sie meint sie habe noch Zimmer frei und wir sollten in einem Zimmer und nicht im WOMO auf dem Parkplatz übernachten.
Nachtessen gibt es nochmals im WOMO, da wir erst frisch eingekauft haben und die Sachen nicht verderben lassen wollen.
Anschliessend ziehen wir in ein Zimmer und geniessen die Feiertage mit etwas mehr Komfort.
Den Abend lassen wir mit einem Kaffee und einem echten «Appenzeller» ausklingen.


Nach einem gemütlichen Frühstück, nutzen wir das schöne Wetter. Eigentlich wollten wir mit dem Bähnchen zum Drehrestaurant hochfahren. Dies ist aber heute unplanmässig früh gestartet. Auf das nächste warten wollen wir nicht und so wandern wir den Berg hoch zum Restaurant «Rondorama».
Der Ausblick von der Terrasse über den See, die Rinderweiden, den Urwald und den «Volcano Arenal» (1670 müM) ist wunderbar. Wir geniessen die zweite Runde im Drehrestaurant, dass in 45 Minuten eine 360 Grad Drehung macht. Es quietscht und ruckelt aber es geht stetig rundherum. Faszinierend, was Franz Ullrich mit seinen Leuten hier hingestellt hat.
Auch heute Nachmittag ziehen wieder Wolken auf. Wir machen uns auf den Weg und hoffen die Zeit reicht bis ins Tal. Leider nicht ganz. Es beginnt leicht zu regnen und schont auch gleich wieder. Wir kommen gerade zum Hotel zurück, als es massiv zu regnen beginnt – Glück gehabt.
Heute gibt es ein besonderes Nachtessen, es ist ja schliesslich Heilig Abend. Wir haben uns für ein Original Emmentaler Käsefondue entschieden. Dazu einen Kirsch und einen Weisswein – soooo guet!



Heute Sonntag, den 25. Dezember 2016, holen wir die Bahnfahrt nach. Fast wie mit unseren «Zugvögeln», damals in der Schweiz, fahren wir die Strecke des «Bernina-Express», diesmal jedoch nicht via Bernina und Italien, sondern «nur» bis zum Restaurant «Rondorama» – schöne Erinnerungen kommen auf.
Auch wenn es giesst wie aus Kübeln, geniessen wir den Tag und wünschen allen frohe Weihnachten!

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