León – Playa La Virgin
Heute wollen wir bis kurz vor die Grenze fahren. Wir machen
einen Abstecher an die Küste und fahren über «Masachapa». Die Strassen in
Nicaragua sind hervorragend und hierher ist sie sogar «geplättelt» - verrückt.
Nach einem kleinen Mittagessen ziehen wir weiter. Es macht uns nicht an, hier zu übernachten. Wir fahren wieder Bergwärts auf einer kleinen Kammstrasse, ähnlich der «Route des Crêtes» im Elsass. Die Aussicht ist herrlich. So zieht sich die Fahrt in die Länge und es wird bereits dunkel. Da wir keinen geeigneten Platz finden, fahren wir durch bis «La Virgin». Es ist Nacht, als wir an der Bar «Riviera Maya» fragen, ob wir davor, an der Stichstrasse zum See, parkieren und übernachten können. Sie meinen es sei kein Problem, also stellen wir unseren Wagen hin und gehen ein Bier trinken. Ausser uns sind zurzeit keine Gäste anwesend.
Im Laufe des Abends kommen dann doch noch welche vorbei,
auch der Mann unserer Gastgeberin
trifft ein. Mayaris und Jairo, so heissen die
beiden, haben eine schöne und gepflegte Bar gemacht. Der Windschutz vor der
verlängerten Terrasse ist heute wunderbar, es stürmt wie verrückt, aber an der
Bar, bzw. im Restaurant ist es angenehm ruhig, obwohl alles offen ist. Wir
fragen nach lokalen Spezialitäten, probieren den «Flor de Caña» (feiner,
lokaler Rum) und den Drink den sie uns daraus mixen - sooo lecker. Wir wollen
uns eigentlich verabschieden und zu Bett gehen, da stellen sie uns einen
Krevetten-Cocktail hin und meinen, dies sind die Früchte unseres Sees, die
müssen wir auch noch probieren. Selbstverständlich noch ein Bier dazu. An
diesem Abend haben wir dreimal «buonas noches» gesagt und immer wieder stand
etwas auf dem Tresen.
Es war ein wunderbarer und in jeder Hinsicht «stürmischer»
Abend – Danke euch beiden.
Playa La
Virgen (Nicaragua) – Santa Rosa (Costa Rica)
Es war eine windige Nacht, aber wir haben geschlafen wie die
Murmeltiere.
Heute machen wir uns auf zur Grenze. Wieder dasselbe
Prozedere. Zuerst auf der Gegenfahrbahn an all den LKWs vorbei. Anstehen zum
Ab- und Anmelden, dazwischen die verschiedenen Kontrollen. Auch hier finden wir
tolle Menschen. Beim Schalter zum Anmelden der Fahrzeuge ist zuerst nichts los
und als wir hin kommen ein Gedränge. Es liegt schon ein Stapel (wartende LKWs)
Papiere auf dem Tresen und der Beamte macht nicht vorwärts. Wir stehen hinten
an, als dann noch mehrere Damen und Herren mit stapelweise Papieren vordrängen,
wehrt sich eine Einheimische, für uns. Sie war sprachlich eingeschränkt aber
hat mit einer solchen Vehemenz klar gemacht, dass wir jetzt an der Reihe sind,
dass selbst der Beamte hinter dem Tresen aufgewacht ist und innert Minuten,
wenn nicht Sekunden, unsere Papiere abgefertigt hat – vielen Dank, nette
Unbekannte!
Von Costa Rica haben wir eigentlich nur gutes gehört, umso
überraschter waren wir, als wir für die obligatorische Versicherung stundenlang
anstehen mussten. Es war präzise ein Schalter offen – lausig.
Wir fahren noch bis zum Naturschutzgebiet von «Santa Rosa»
und übernachten alleine im Dschungel. Obwohl eigentlich die trockene Jahreszeit
begonnen hat, ist es regnerisch, nass und dreckig. Ich mache trotzdem eine
kleine Platzrunde und kann die einen oder anderen interessanten Kreaturen
entdecken.
Santa Rosa – Las Cañas
kann
den Kampf einer Tarantel mit einer Wespe beobachten – faszinierend.
Trotzdem fahren wir weiter bis kurz vor «Las Cañas», wo wir
in der «Finca las Pumas», der Familie Hagnauer (Schweizer) übernachten. Seine
Frau ist Costaricanerin und hat nach einem Rezept der Schweizer
Schwiegermutter, «Weihnachts-Guetzli» gemacht – fast wie zu Hause.
Las Cañas – Nuevo Arenal (La Pequeña Helvecia)
Momentan haben wir genug Touren gemacht und deshalb fahren
wir heute weiter zum Arenal See. Obwohl die Wetterprognosen schlecht sind und
schwere Gewitterwolken über der Region hängen, haben wir beschlossen «La
Pequeña Helvecia» zu besuchen.
Wir haben Glück. Trotz gelegentlichen Regenschauern
zwischendurch, haben wir schönes Wetter und
die Tour durch die Hügel und dem
See entlang sind bis auf die Schlaglöcher wunderbar. Eine Bierdegustation bei
der «Microbrewery La Huerta» am Lake «Arenal», ein Zwischenstopp bei der
Deutschen Bäckerei und anschliessend ab in die «Heimat».wirklich in der Schweiz. Das Hotel, der Kuhstall, das muhen der Kühe, der Geschmack nach Landwirtschaft, die Chalets, das Kirchlein und die Bahnstation mit dem Bernina-Express, wecken wunderbare Erinnerungen an zu Hause.
Kellner «Julio» begrüsst uns im «Sennechuteli» und hätte er
dies auf Schweizerdeutsch gemacht, hätte uns dies nicht überrascht. Aber das
Motte hier ist klar, zwei Helden (siehe Hausfassade), zwei Länder (Schweiz –
Costa Rica) und offensichtlich harmoniert dies wunderbar. Wir parkieren vor dem Hotel und übernachten im Bus, können
jedoch die Toiletten und den Swimmingpool benützen – super!
Wir drehen eine Platzrunde zu Fuss, geniessen den
Sonnenuntergang, die Aussicht vom Kirchlein auf den See und die «Alm», bevor
wir vom Regen in die Beiz «geschwemmt» werden.
Seit langem geniessen wir wieder einmal eine Fleischplatte
mit Original Emmentaler, nach Schweizer Art – einfach nur gut.
Es ist Freitag und wir besuchen den «Arenal Hanging Bridges Park» (Mistico). Wir
fahren bis zur Staumauer am Ende des Sees. Dann geht es links hinunter in die
Tiefe und anschliessend steil den Berg hinauf. Unser «Kleiner» muss gewaltig ackern, damit er den Berg
hinaufkommt. Beim Eingang bleibt die Schranke vorerst unten, der Security ist
hell begeistert von unserem «Oldtimer», muss zuerst eine Runde drehen und seine
Fragen dazu loswerden – herrlich, mit dem haben wir zuletzt gerechnet, ein
richtiger Klassik Fan.
Endlich oben angekommen, starten wir unseren Rundgang. Es
gibt hier verschiedene Wege durch den Park, die über diverse kleinere und
grössere Hängebrücken führen. Nicht gerade dass, was Erika liebt. Aber sie geht
tapfer voran. Schon am Eingang können wir ein Faultier aus der Ferne und eine
Familie Nasenbären aus der Nähe bestaunen. Die Wege sind gut, führen durch den
Blumengarten, den Regenwald, am Wasserfall vorbei und über unzählige
Hängebrücken wieder zurück auf die Aussichtsplattform. Unterwegs finden wir interessante Spinnen, bunte Vögel, schöne Blumen und sonst noch einige interessanten Sachen. Kurz vor der
Aussichtsplattform haben wir die Gelegenheit, das Faultier aus der Nähe zu
beobachten. Erstaunlich, wenn es sich bewegt, wie schnell es in den Bäumen
vorwärts kommt. Man hat direkt Mühe mit der Kamera zu folgen. Eine faszinierende
Kreatur, die mit ihrem «Smile» im Gesicht und der Ruhigen Art, eine unglaubliche
Zufriedenheit ausströmt.
«Häppy» kehren wir wieder zum Hotel «Los Heroes»
zurück. Heute ist Silena, die Chefin wieder zurückgekehrt und wir treffen sie
auf dem Parkplatz. Sie meint sie habe noch Zimmer frei und wir sollten in einem
Zimmer und nicht im WOMO auf dem Parkplatz übernachten.
Nachtessen gibt es nochmals im WOMO, da wir erst frisch
eingekauft haben und die Sachen nicht verderben lassen wollen.
Anschliessend ziehen wir in ein Zimmer und geniessen die
Feiertage mit etwas mehr Komfort.
Den Abend lassen wir mit einem Kaffee und einem echten «Appenzeller»
ausklingen.
Nach einem gemütlichen Frühstück, nutzen wir das schöne
Wetter. Eigentlich wollten wir mit dem Bähnchen zum Drehrestaurant hochfahren. Dies ist aber heute unplanmässig früh gestartet. Auf das nächste warten wollen
wir nicht und so wandern wir den Berg hoch zum Restaurant «Rondorama».
Der Ausblick von der Terrasse über den See, die Rinderweiden,
den Urwald und den «Volcano Arenal» (1670 müM) ist wunderbar. Wir geniessen die
zweite Runde im Drehrestaurant, dass in 45 Minuten eine 360 Grad Drehung macht.
Es quietscht und ruckelt aber es geht stetig rundherum. Faszinierend, was
Franz Ullrich mit seinen Leuten hier hingestellt hat.
Auch heute Nachmittag ziehen wieder Wolken auf. Wir machen
uns auf den Weg und hoffen die Zeit reicht bis ins Tal. Leider nicht ganz. Es
beginnt leicht zu regnen und schont auch gleich wieder. Wir kommen gerade zum
Hotel zurück, als es massiv zu regnen beginnt – Glück gehabt.
Heute gibt es ein besonderes Nachtessen, es ist ja
schliesslich Heilig Abend. Wir haben uns für ein Original Emmentaler Käsefondue
entschieden. Dazu einen Kirsch und einen Weisswein – soooo guet!
Heute Sonntag, den 25. Dezember 2016, holen wir die Bahnfahrt nach. Fast wie mit unseren «Zugvögeln»,
damals in der Schweiz, fahren wir die Strecke des «Bernina-Express», diesmal
jedoch nicht via Bernina und Italien, sondern «nur» bis zum Restaurant «Rondorama»
– schöne Erinnerungen kommen auf.
Auch wenn es giesst wie aus Kübeln, geniessen wir den Tag und wünschen allen frohe
Weihnachten!
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