Way North

Way North
Icefield Parkway

Dienstag, 31. Mai 2016

KW 21/16 - Alaska (USA)

Teslin – Whitehorse – Otter Falls (Yukon)
Machen am Aussichtspunkt «Swan Haven», einer Vogelbeobachtungsstation für Tundra- und Trumpeterschwäne halt. Leider nur im April geöffnet, wenn sich die Vögel hier sammeln. Jetzt sind die Schwäne bereits im Norden in ihrem Brutgebiet. Wir ziehen hinterher und treffen unterwegs auf Schwarzbär Nummer zwölf. In Whitehorse machen wir den Wocheneinkauf.
 Der Walmart ist miserabel und so besuchen wir den Superstore. Hier treffen wir wieder Ordnung und eine gute Qualität der Ware an. Heute haben wir keine Lust auf Stadt, wir lassen Whitehorse links liegen und ziehen weiter Richtung Alaska. Beim RV Park «Otter Falls» ist dann definitiv Zeit für Nachtessen und Nachtruhe.

Otter Falls – Hains Junction – Pine Lake (Yukon)
Am nächsten Tag fahren wir nach Hains Junction, besuchen das Visitor Center und schauen den Film über den Kluane National Park (UNESCO). Dies ist ein traumhaft schöner Park, der von einem gewaltigen Gletscher durchzogen wird. In den Park hinein führen nur mehrtägige Touren (zu Fuss oder auf dem Pferd etc.). Wir nehmen uns momentan nicht die Zeit dafür und deshalb bleiben uns nur ein paar kleinere Hicking Trails die am Rande des Gebietes kratzen. Auf der Fahrt zum «Pine Lake» treffen wir auf unseren ersten braunen Schwarzbären. Ein schönes und grosses Tier. Wir rollen relativ nahe heran, aber er lässt sich nicht stören. Fressen ist nach dem langen Winter wichtiger.
Wir übernachten auf dem «Pine Lacke State Campground». Dies ist einer der wenigen Campgrounds mit einem kleinen Hicking Trail entlang des Sees. Ich fotografiere am Abend noch ein paar Wasservögel, den Belted Kingfischer (Eisvogel) und schaue dem Weisskopfseeadler beim Jagen und beim Füttern der Jungen zu. Leider zu weit weg für meinen Fotoapparat. Zurück im WOMO, hüpft ein Eichhörnchen (Red Squirl) keine 2m neben dem Auto von Ast zu Ast und schlägt sich ebenfalls den Bauch voll. Ich fotografiere durch die offene Seitenscheibe, aber obwohl es mich mehrmals ansieht, lässt es sich nicht stören – genial, aus dem Auto heraus fotografieren ermöglicht uns immer sehr nahe an die Tiere heran zu kommen. Wenn wir still stehen am Abend, kann es durchaus sein, dass uns Füchse unter der offenen Scheibe durchspazieren, auch wenn wir drinnen am Sprechen sind.
In der «Nacht», es ist taghell, spaziert noch ein Kojote 5m vor unserer Frontscheibe vorbei. Da wir zu wenig Platz in unserem WOMO haben, ist alles verstaut und bis wir die Fotoapparate schussbereit haben ist er schon weitergezogen. So liegen Vor- und Nachteile nahe beieinander, eigentlich sollte man hier die Kamera immer schussbereit haben.

20160525
Pine Lake – Kathleen Lake (Yukon)
Am Morgen bei Anfahrt zum Ort, treffen wir 2km davor auf unseren ersten Grizzlybären. Auch dies ein schönes und grosses Tier, dass sich beim fressen nicht stören lässt.
Nach einer ausgiebigen Fotosession mit diesem Playboy, machen wir einen Stadtrundgang in Hains Junction, besuchen die «Village Backery» und spazieren den «Riverwalk». Bärenspray haben wir halt immer noch nicht dabei, da uns dieses Mittel nicht sehr überzeugt. Man kann es nur auf kürzeste Distanz einsetzen und muss den Wind berücksichtigen. Bei Gegenwind hat der Bär ein Pfeffersteak, ob dies der Sinn der Sache ist – wir sind immer noch unschlüssig. Am Abend übernachten wir am Kathleen Lake, machen uns Schweinssteak und Gemüse, dazu ein Glas Rotwein.
Dieser Campground wurde neu eingerichtet. Schöne Tische, Bänke und nebst den üblichen, bärensicheren Abfallcontainern, sind sogar Saves für Esswaren vorhanden – super!
Kleine Bärenkunde
Im Yukongebiet (Kandada) bzw. in Alaska (USA) gibt es drei Bärenarten. Den Schwarzbären (Black Bear), der schwarz aber auch braun gefärbt sein kann. Den Grizzlybären (Grizzlybear) der ein blondes, braunes oder schwarzes Fell haben kann. Hierzu gehören auch die Kodjak Bären. Und dann gibt es noch den Eisbären (Polarbear). Schwarz- und Grizzlybären leben bis zu 90% vegetarisch. Unsere Feinschmecker haben sich jeweils an Klee, an den Blüten der Saublume oder an frischen Weidenkätzchen gütlich getan. Bären sind neugierig und haben einen ausgezeichneten Geruchssinn, weshalb man Essen nie im Zelt liegen lassen sollte. Man sollte es in geruchssicheren Boxen verschliessen und in sicherem Abstand zum Zelt, draussen aufbewahren. Aber auch andere, starke oder spezielle Düfte können Bären anziehen. Das heisst, auch Chanell No. 5 kann zu Hause bleiben und man darf ruhig ein wenig natürlich vor sich hin… und so.
Bären sind hier zu Hause, das heisst, man muss sich nicht verrückt machen lassen, aber immer mit einer Bärenbegegnung rechnen. Man sollte deshalb auch die Haus- und anderen Türen oder Behältnisse, immer bärensicher verschliessen. 

Kathleen Lake – Kluane Lake (Yukon)
Am morgen früh, marschieren wir auf den «Kings Thron». Beim Anmarsch zum Berg das erste Stachelschwein (Porcupine) und dann geht es stetig bergauf.
 Hier haben wir eine wunderbare Aussicht und eine herrliche Alpenflora zu bestaunen. Wir haben gerade noch den richtigen Zeitpunkt erwischt. Während des Aufstieg Morgensonne, nach dem «Kings Thron» ein kurzer Regenschauer, Sonne beim Abstieg und erst kurz vor dem WOMO setzt der Dauerregen ein. Anschliessend geht’s nahtlos weiter zum Kluane Lake, unserem nächsten Nachtlager.

Kluane Lake – RV Park Discovery Yukon Lodgins (Yukon)
Von hier aus geht es zum Ausgangspunkt des Sheep Mountain Trails. Wir haben von ferne schon den Dall Schafen zugeschaut und hoffen sie heute näher betrachten zu können. Die Tour führt uns 10 km
um den Berg herum, mit einer wunderbaren Aussicht auf die Ebene, den See und dem gegenüberliegenden Berg, einem erloschenen Vulkan.
Ausser ein paar Vögeln, Schmetterlingen einem Arctic Ground Squirl und frischen Bärenspuren sehen wir diesmal nichts.
Anschliessend fahren wir Richtung Beaver Creek. Wir übernachten jedoch schon vorher, auf dem schön gepflegten Campground «RV Park Discovery Yukon Lodgins» von Amanda Harris, einer ausgewanderten Engländerin. Sie sammelt alles, arrangiert es kunstvoll auf dem Gelände oder im Office. Es herrscht eine spezielle, aber heimelige Atmosphäre an diesem Ort. Man sieht auf Schritt und Tritt die unterschiedlichsten Dinge die mit viel Herzblut gesammelt, aufgestellt und auch gepflegt werden. Kein Staub, kein Dreck, gemähter Rasen schöne und saubere Duschen und WC’s – da fühlt man sich gleich wohl. Alles hier hat seine spezielle Geschichte.
Der Ausgestopfte Bär im Office, wurde in diesem Haus erschossen oder der Bison an der Wand hat einen Wagen angegriffen, demoliert und so weiter.

RV Park Discovery Yukon Lodgins (Yukon, Canada)- Tok (Alaska, USA)
Wir fahren zunehmend wieder «Ping Pong Strasse», das heisst das Wetter wird wieder wärmer, die Insekten häufiger und grösser und mal macht’s ping und dann pong. Kein Wunder unser Blechhäuschen ist ein wunderbarer Klangkörper. Die «Sauerei» an der Fahrzeugfront und der Scheibe sind auch dementsprechend.
Die Grenze passieren wir ohne Probleme. Die Zollbeamtin hat ihre helle Freude am Fahrzeug und unseren Reisezielen. Auch daran, dass wir entsprechend vorbereitet sind, ein Visum haben, keine Zitrusfrüchte oder Feuerholz und Waffen mitführen. Sie meint, wir hätten unsere Aufgaben gemacht und erleichtern ihr damit den Tag, wünscht uns alles Gute, viel Spass und lässt uns unverzüglich weiterziehen – super dass es in USA auch aufgestellte Beamte und nicht nur ernste Gesichter gibt.
In Tok übernachten wir auf dem Sourdoug Campground. Der Besitzer und Koch, ein ehemaliger Automechaniker aus Arizona, macht uns ein Reindeer-Chilli zum Znacht – leckere Sache.

Tok – Delta Junction – Fairbanks (Alaska)
In Delta Junction ist der «Alaska Highway» nach 1422 Meilen zu Ende. Wir besuchen das Visitor Center und holen ein paar Tipps zu Fairbanks ein. Nach einem langen Tag, fahren wir in Fairbanks ein, nur - wo ist die Stadt? Strassen, Wald, aber keine Stadt. Wir gehen sie morgen suchen und übernachten vorerst auf dem «Chena River State Park Campground». Es ist Memorial Day und dementsprechend viele Leute sind unterwegs, feiern und sind mehr oder weniger gut auf den Beinen – auch das ist Amerika, dementsprechend Laut wird die Nacht.

Mittwoch, 25. Mai 2016

KW 20/16 - Kanada Nord

Jasper – Grande Cache (Alberta)
Fahren den Big Horn Highway eine einsame und abgelegene Route von Jasper bis Grande Cache.
Im schön gestalteten Visitor Center von Grande Cache, sehen wir ein Video, wie man den Bären begegnen sollte und was man im Falle eines Falles tun kann – dies ist aus unserer Sicht das Beste was es diesbezüglich gibt, besser als alle Bärensprays und Flyer die einem überall angedreht werden.

Wir übernachten auf dem Campground im Ort, bloggen machen unsere Wäsche und geniessen die schön beleuchtete Abendstimmung.

Grande Cache – Grande Prairie (Alberta)
Am nächsten Tag geht die Reise weiter nach Grand Prärie. In dieser abgelegenen Gegend ist es immer ratsam voll zu tanken, wenn man kann und einen Reservekanister bei sich zu haben. Wir übernachten am «Saskatoon Lake» im State Park. 






Grande Prairie (Alberta) – Dawson Creek (British Columbia) 



Kurz vor Dawson Creek und dem Mile Stone “0” des Alaska Highway, feiern wir unsere 10'000 Fahrkilometer seit wir von zu Hause (Erzenholz) abgefahren sind (siehe separater Blog).
Das Visitor Center in Dawson Creek residiert im ehemaligen Bahnhofsgebäude und die Räumlichkeiten der Bahnhofsvorsteher Familie sind wie damals eingerichtet – super gemacht. Die danebenliegende Ausstellung zeigt eine eindrückliche Ausstellung über die lokale Tierwelt und das Leben der «First Nation People» und die Entwicklung der Stadt.
Direkt neben dem Center liegt eine «Old Fashion Backery», die zu unserer Überraschung, seit bereits fünf Jahren, von Schweizern geführt wird. Wir freuen uns, ein paar Worte in schweizerdeutsch zu wechseln einen feinen Kaffee und sonstige Leckereinen zu geniessen. Selbstverständlich kaufen wir frisches Brot für den nächsten «Zmorgen» ein – soo fein! 


Den Tipp, im «Highway House» vor der grossen Fahrt die Entstehungsgeschichte dieser berühmten Route kennen zu lernen, kommen wir selbstverständlich nach. Die engagierte Lady am Empfang führt uns den rund eine Stunde dauernden Film vor. Aus unserer Sicht ein muss, bevor man diese Route antritt. Der Bau des «Alaska Highway» war ein Kampf der Pioniere an der Heimatfront, zum Schutze von Amerika. Wir sehen nur die uns bekannten Dokumentationen des zweiten Weltkrieges. Vom Kampf beim Bau dieser Strecke und den unvorstellbaren Leistungen die diese
Männer bei Wind, Regen, Schnee und Eis, durch Wald, Sumpf, Berge, Permafrost, nochmals Wald bei grosser Kälte und Hitze, begleitet von tausenden von Moskitos kämpften, hört man in Europa nichts. Die Leute, Busfahrer, Cowboys etc. wurden rekrutiert und auf Bulldozer und LKW’s oder an andere Maschinen gesetzt, von denen sie noch nie was gehört haben. Die Ingenieure hatten keine Ahnung wie man Strassen durch den Sumpf, geschweige dem auf dem Permafrost baut. «Learning by doing» war bei jedem der über 11'000 Pioniere Alltag und dies während der ganzen acht bzw. neuneinhalb Monate Bauzeit.
Die Lady versieht uns mit vielen guten Tipps für unsere Weiterreise. Speziell das letzte noch originale verbliebene Teilstück, die wohl grösste gebogene Holzbrücke der Welt, wollen wir fahren.

Wir übernachten in Dawson Creek, auf dem Campground «Mile 0». Der Brandgeruch der im Norden wütenden Feuer begleitet uns den ganzen Abend, Smog liegt in der Luft. 

Dawson Creek – Fort Nelson (Britisch Columbia)
... und wir fahren sie ...




Wir haben Glück, in der Nacht hat es geregnet und geschneit und das «gute» Schlechtwetter begleitet uns noch den ganzen Morgen lang, vorbei an beiden, weit gehend gelöschten Waldbränden, entlang des Highway – wieder mal stimmt das Timing. 
 Anschliessend klart es auf und bei wechselhaftem aber warmem Wetter, setzten wir unsere Reise fort und übernachten im «Trippel G» Campground in Fort Nelson. Der Campground ist in einem schlechten Zustand, der Service im Saloon, weiss nicht was er zu tun hat, das Essen (Buffet) ist kalt und das Ganze zu teuer – diesen haben wir drei Mal besucht, das erste, Einzige und letzte Mal.

Fort Nelson – Liard Hot Springs (Britisch Columbia)
Heute starten wir früh, hoffen Bären oder andere Tiere entlang der Route zu sehen und Frühstücken unterwegs an einem schönen Platz. Drei Schwarzbären (Black Bear), ein Elch (Moos), Steinböcke (Stone Sheep) und ein Stachelschwein (Porcupine), ein Waldbison (Wood Bison) waren die Ausbeute – kein schlechter Fang.
Der Campground bei den «Liard Hot Springs» ist voll, so übernachten wir auf dem grossen Parkplatz davor und treffen hier auf Anna und Brian. Gemeinsam besuchen wir die heissen Quellen, die mitten im Wald liegen und über einen 700 Meter langen Plankensteg erreichbar sind. Eine wunderschöne Landschaft drum herum und offensichtlich kommen auch die Tiere der Umgebung gerne hierher. Man muss also jederzeit mit Bären, Elchen und anderen Viechern rechnen. Bei unserem Small Talk mit der Parkwärterin am Eingang erfahren wir, dass in den nächsten drei Nächten zwischen ein und drei Uhr, die Chancen für eine Polarlichtshow, gut sind - wir werden sehen.
Brian und Anna sind seit drei Jahren auf Reisen, normalerweise auf ihrem Segelboot. Nun machen sie einen längeren Landgang mit PW und einem kleinen Wohnwägelchen. Sie sind sehr einfach eingerichtet, keine Stühle oder Tische. Sie haben nur einen Liegeplatz für zwei und ein wenig Stauraum.
Wir laden sie ein mit uns zu essen und so stellen wir Tisch, Stühle und Kisten auf. Brian und Anna spendieren den Apéro Snack, wir den Wein und so feiern wir Brians Geburtstag.
Wir beschliessen Nacht’s um eins aufzustehen, in die heissen Quellen zu hüpfen und nach dem Nordlicht Ausschau zu halten – jeder weckt den anderen.
Um eins in der Nacht schmeissen wir Brian und Anna raus. Es kostet schon etwas Überwindung Nacht’s aus dem warmen Schlafsack zu kriechen. 

Das Nordlicht ist vom Parkplatz aus am besten zu sehen. Der ganze Himmel ist mit feinen weiss schimmernden Striemen durchzogen, leider nicht ganz so intensiv da Vollmond ist. Die Nacht ist hell und damit der Weg zu den Quellen gut beleuchtet. Bei den Quellen herrscht lautes Treiben. Der Grund ist einfach. Es ist langes Weekend in Kanada und die ganze Jugend aus der Gegend, speziell von Fort Nelson, feiert Mitternachtsparty in den Quellen.
Ab zwei Uhr wird es ruhiger, die Jugend hat sich verzogen und wir geniessen die Nacht und das warme Wasser. Es gibt zwei natürliche Becken die unterschiedlich temperiert sind. Im oberen Becken ist es wesentlich heisser, zonenweise über teilweise 54°C – faszinierend wie die Natur arbeitet.
Das warme Wasser macht müde. Beim Rückweg pfeifen bereits die ersten Vögel ihr Morgenlied. Trotzdem hüpfen wir nochmals in die Pfanne und schlafen wie die Murmeltiere.

Liard Hot Springs (Britisch Columbia) – Watson Lake (Yukon)
Wieder sind wir bei traumhaftem Wetter unterwegs. Auch heute sehen wir vier Schwarzbären (Black Bear) und drei Waldbisons (Woodbison). Unterwegs an einem Aussichtspunkt treffen wir wieder auf Linda und Colin. Wir haben sie bei den heissen Quellen schon getroffen und ihnen den Tipp mit dem Nordlicht und den Bision’s weitergegeben. Diesmal wird es ein längeres Gespräch und wir erfahren, dass sie denselben Weg haben wie wir und ebenfalls nicht so schnell unterwegs sind wie die meisten hier. Alle wollen nach Norden und brettern mit 100 km/h an den schönsten Punkten oder sogar ungebremst an den Tieren auf der Fahrbahn vorbei – Spinner findet man halt überall auf der Welt.
Gegen Abend treffen wir beim Schilderwald in Watson Lake ein, hier der obligate Halt mit Fotoshooting und ein Besuch im Visitor Center.
Die Leute sind freundlich und hier bekommen wir sogar die ersten Unterlagen in Deutsch und einen Kaffee – wir werden richtig verwöhnt. Wir übernachten ausserhalb der Ortschaft am Watson Lake. Zufahrt über vier Kilometer Schotterpiste (Staub inklusive). Zu unserer Überraschung stellen wir fest, dass der Campground mit Leuten aus Watson Lake besetzt ist und wir die einzigen Touristen sind. Die einheimischen geniessen hier ihr langes Wochenende beim Bootfahren, Angeln oder einfach beim Campfeuer (ist sehr populär, zumal die Moskitos sehr aktiv sind). Die Touristen stehen alle auf dem Campground in der Stadt, neben dem Highway.

Watson Lake – Teslin (Yukon)
Weiter geht es Richtung Alaska. Heute ist die Strecke gut ausgebaut und in der Regel ist der ganze Highway geteert. Wir sind froh, haben wir die Geschichte der Entstehung des Alaska Highway vorher kennen gelernt. Bei der langen Fahrt durch ewigen Wald bekommt man fast den Koller, wie muss es erst den Leuten ergangen sein, die beim Bau dieser Route, jeden Tag schwerste Arbeit verrichten mussten und nur an den nächsten Baum und kein Ende gesehen haben – unvorstellbar!
Bei der Rest Area am Swift River machen wir einen kurzen Spaziergang und geniessen es, die vielen Schmetterlinge zu fotografieren. 


Auch hier werden wir von einem Pärchen angesprochen (ihr Fahrzeug ist Jahrgang 1987), sie hätten den «Little Blue» schon öfters gesehen. Wir wünschen uns beiden einen «Safe Trip» und verabschieden uns wieder. Wer weiss wann wir sie wiedersehen.
Jetzt hat Erika Lust, einmal zu fahren. Es ist das erste Mal seit unserer Abfahrt von zu Hause, dass sie wieder am Steuer sitzt. Nach ein paar Kilometern ist die Übung wieder da und es läuft reibungslos.
Bei der Vorbeifahrt an der nächsten Raststätte, steht ein Pärchen, er filmt, sie winkt uns zu, wir winken zurück. Bei den «Rancheria Falls» machen wir erneut Zwischenstopp und wollen zu den Wasserfällen spazieren. Da trifft das Filmpärchen ein. Sie haben uns am Swift River schon gesehen und dabei die Thurgauer Nummer bemerkt. Gemeinsam spazieren wir zu den Wasserfällen und geniessen den Berner Dialekt der beiden.
Beim Fotografieren am Aussichtspunkt, kommt uns ein junges Pärchen entgegen, dass wir schon mehrmals auf unserer Reise gekreuzt haben und die uns auch zu gewunken haben. Sie stammt aus Ecuador und er aus dem Iran. Wir wechseln ein paar Worte, wünschen eine gute Reise und dass man sich in Alaska vielleicht wiedersieht. Und weiter geht’s in Berndeutsch. Es wird eine längere Pause.
Im Laufe des Nachmittags treffen wir in Teslin ein, machen die Wäsche, putzen das WOMO raus und gehen Nachtessen im Restaurant des RV-Parks.
Hier treffen wir auch auf René aus dem Kanton St’Gallen. Er ist mit dem Mietcamper in Anchorage gestartet, alleine unterwegs und auf dem Weg nach Süden. Auch er geht nach Südamerika, nicht ganz so weit wie wir.
Abends treffen dann auch Linda und Colin ein. Wir treffen auf einander als sie mit dem Hund spazieren gehen. Prompt folgt die Einladung zu einem Glas Wein. Und so verbringen wir einen gemütlichen Abend in ihrem Camper.
Morgen müssen wir uns entscheiden, machen wir eine zusätzliche Schlaufe nach Süden, zu einem schönen Wandergebiet (300km zusätzlich), oder fahren wir direkt nach Norden - wir sehen Morgen weiter.


Mittwoch, 18. Mai 2016

10'000 km Marke erreicht!

Kurz vor Dawson Creek / Canada, wo der Mileston 0 des Alaska Highway steht, haben wir unsere 10'000 km Marke (seit der Abfahrt im Erzenholz) geknackt und stossen darauf an - da kommt Freude auf!


Dienstag, 17. Mai 2016

KW 19/16 - Kanada Süd

Calgary (Alberta)
Es ist Zeit, unserem «Kleinen» mal einen Ölwechsel zu gönnen. Nach dem wir bei anderen Firmen keinen Erfolg hatten, probieren wir es bei bei Jiffy Lube in Calgary. Die Einfahrt ist eng und geht ums Haus rum, kaum haben wir die Nase um die Hausecke, strahlt uns ein Servicemann entgegen und winkt wie verrückt, wir sollen reinfahren. Er meint: «Ihr habt meinen Tag gerettet! ». Das Team arbeitet professionell und schnell. Sie haben sogar die richtigen Filter und oh Wunder genau noch eine Flasche vom richtigen Getriebeöl, dass wir zur Sicherheit noch auffüllen – super Arbeit, tolles Team.
Auf dem Camping zurück, treffen wir wieder auf Jeremy und Benjamin, zwei Zermatter die mit einem Van unterwegs sind, draussen kochen und im Van schlafen. Die zweiten Schweizer innerhalb von zwei Tagen. Wir plaudern draussen bis es dunkel wird und wir halb erfroren sind. Nächstes Mal gehen wir vorher rein. Es wird eine kalte teilweise regnerische Nacht.


Calgary – Banff (Alberta)
Am anderen Morgen starten wir Richtung Banff National Park. Oh Wunder, oberhalb von Calgary klart es etwas auf und die Sonne scheint durch. Uns präsentiert sich ein wunderbares Bergpanorama. Eine willkommene Abwechslung nach so langer Zeit Flachland. Wir geniessen die Fahrt und hoffen auf den ersten Schwarzbären zu stossen – war leider nichts.
Bei der Einfahrt in den Campground, wird uns klar, die Ruhe ist nun vorbei. Camper an Camper stehen sie schon jetzt, es ist noch keine Saison, auf dem Platz. Die meisten Mietcamper und alle schauen gleich aus. Die Palette wird jedoch um ein paar Exoten bereichert, VW Bulli, GMC und andere Oldtimer aber auch Mini-Wohnwagen, nebst unserem Peugeot J7, stehen auf dem Platz – welch eine Freude.

Auch hier werden wir von mehreren Schweizern besucht, die mit einer Reisegruppe unterwegs sind, und denen berichtet wurde, dass noch andere Schweizer, mit einem merkwürdigen WOMO auf dem Platz stehen. 

Nach einem schönen Abend und einer kalten Nacht, geniessen wir den Sonnenaufgang, machen einen Ausflug ins nahe gelegene Naturschutzgebiet und einen Stadtbummel. Banff ist eine richtige Touristenstadt wie z.B. Interlaken. Viele Shops und andere Vergnügungsmöglichkeiten. Wie wir so durch die Stadt schlendern, zieht verlockender Pizzageruch durch unsere Nasen. Wir beschliessen der Verlockung nachzugeben, suchen und finden eine gute Pizza – auch gut, kein Abwasch heute.
Kaum Zurück auf dem Campground, fahren Jeremy und Benjamin vor uns auf den Platz.
Da es kalt und regnerisch wird, laden wir sie ein bei uns zu kochen und ein Bier zu trinken. Es wird ein gemütlicher Abend - doch noch Abwaschen, aber erst nach dem Morgenessen. Benjamin meinte, noch selten hätten sie beim Kochen so warm gehabt, seit sie in Montreal aufgebrochen sind.

Banff - Lake Louise (Alberta)
In der Nacht hat es bis weit hinunter geschneit. Es ist kalt und wolkenverhangen.
Wir machen uns auf den Weg nach Lake Louise und hoffen weiterhin auf Bären zu treffen.
Beim Bummel am Lake Louise entlang, können wir direkt neben dem Hotel, auf der Wiese, einem Stachelschwein beim weiden zusehen. Es lässt sich überhaupt nicht stören. Kein Wunder bei dem Stachelkleid.
Quizfrage: «Wie kratzt sich ein Stachelschwein? »



Antwort: «Niemals gegen den Strich! »
In Lake Louis treffen wir auf Antonia und Julian aus dem luzernischen und verbringen einen gemeinsamen Abend bei ihnen am Campfeuer. Antonia macht «Heissi Schoggibananen vom Grill» sooo fein – Danke vielmals!



Lake Louise - Jasper (Alberta)
Da die beiden schon mehrere Bären gesehen haben, zieht es uns am anderen Tag Richtung Jasper, in der Hoffnung doch noch Bären zu finden. Starten wir früh Morgen’s und wollen unterwegs, entlang des "Icefield Parkway", frühstücken.
Die Reise ist lange und die Aussicht überwältigend. Schneeberge, riesige Flussdeltas, blauer Himmel, dazwischen ein paar malerisch hingezauberte Wolken und eine unglaubliche Weite. 
Wir geniessen die Fahrt, auch wenn kein Bär, kein Elch und keines der auf den Strassenschildern angekündigten Karibus auftaucht. Die Erfahrung hat uns gelehrt, dass wenn man nicht mehr daran denkt, sie plötzlich vor einem stehen. Lassen wir die Bilder sprechen.






 

Bei unserem Frühstückhalt, stoppt ein älteres WOMO hinter uns. Der Fahrer steigt aus und fragt ob er ein paar Bilder machen kann – selbstverständlich.
Da er nicht weiterfährt und wir unser Frühstück beendet haben, frage ich Ihn, ob ich ein paar Bilder von seinem Oldtimer machen kann. Wir lachen beide, als sich herausstellt, dass Jerry und Sharon Work einen vierzig Jahre alten GMC (zu Hause in der Garage steht noch einer, Jahrgang 1977, wie unserer) fahren. So beschliessen wir eine Fotosession mit lauter Oldtimern zu machen – toll haben wir Euch getroffen!

Die nächsten drei Nächte verbringen wir auf dem «Wistlers Campground» neben Jasper. Ein schön angelegter uns sauberer Platz, mitten im Wald. 

Heute machen wir die Tour «valley of the five lakes»
und gehen anschliessend in Jasper einkaufen.
Wir stehen vor dem Laden und beladen gerade unser WOMO durch die Service-Lucke, als ein Camper hinter uns hält. Ganz aufgeregt kommt die Fahrerin zu uns und … spricht uns in gebrochenem Schweizerdeutsch an. Es ist Jude aus Frauenfeld, eine Kanadierin mit Indianerblut in den Adern (fünfte Generation Creek), die mit ihrer Familie hier Ferien verbringt – was für ein Zufall. Mal sehen ob wir uns in Frauenfeld wiederfinden.
Am Abend kommen noch Sarah und Stefan aus Baselland bei uns vorbei. Sie haben uns schon beim Check In gesehen und wollten mal hallo sagen. Bei einer Cola wird es wieder etwas später.

Heute ist ein sonniger aber kein schöner Tag. Wir trauern mit unseren Mädels um unseren Schmusekater «Pepito» der in Niederwil überfahren wurde. Es waren allgemein zu viele schlechte Nachrichten in diesem Monat.
Wir beschliessen trotzdem das «Maligne Valley», auf Sparflamme zu besuchen. Die Aussicht, nebst einer wunderschönen Landschaft diverse Tiere zu sehen und einfach an einem schönen See zu sein und etwas Zeit für uns zu haben, sind uns jetzt wichtig.
Auf der Anfahrt, nebst viel verbranntem Wald, der erste Schwarzbär. Auf der Rückreise ein Elch, noch ein Schwarzbär, ein Hirsch und ein Paar Weisskopfseeadler mit Jungen.


Am Abend nochmals übernachten auf dem «Wistlers» und dann weiter Nordwärts. Die Buschfeuer machen uns etwas Sorge. Alle reden davon, dass dies ein ganz schlechtes Jahr bezüglich Waldbränden ist. Auf unserer Route sind zurzeit ca. fünf Buschfeuer am wüten. Wir hoffen, dass der Alaska Highway offen bleibt, wenigstens solange bis wir passiert haben.

Donnerstag, 12. Mai 2016

KW 18/16 - Kanada Süd

Malta (Montana/USA) – Grassland National Park (Saskatchewan/Kanada)
Mit dem frisch geputzten WOMO machen wir uns auf Richtung Kanada. Am Zoll angekommen passieren wir zuerst den US-Port. Wir warten und schon kommt ein Riese von Zöllner und fragt wohin wir wollen. Auf die Antwort Kanada meint er nur, was wollt ihr denn dort drüben, da ist alles flach und keine Bäume. Bei den Stichworten Banff- und Jasper National Park meinte er nur, dort ist es schön und schaut eher aus wie in der Schweiz. Dann die üblichen Fragen nach Waffen, Drogen, Alkohol, Frischprodukten und anderen Dingen. Die paar Bier interessieren Ihn nicht. Aber dann die Frage: «verliert ihr Benzin, es riecht nach Benzin? ». Meine Antwort dies ist ein alter Motor und der hat momentan sehr heiss, deshalb riecht es immer ein wenig nach Benzin war offensichtlich auch genügend. Aber fahren konnten wir immer noch nicht. «Was ist dies da am Steuerrad? » Ich war etwas erstaunt und konnte der Frage zuerst nicht ganz folgen, da meinte er: «das Weisse da. »
Jetzt war alles klar, ich sagte ihm dies sei ein Memo für den alten Mann am Steuer, er soll das Licht ausmachen, wenn er das Fahrzeug verlässt. Jetzt haben beide gelacht und wir konnten passieren.


Nun noch der Kanadische Zoll wieder die üblichen Fragen nach Waffen, Drogen, Früchte- und Gemüse. Bei der Antwort «Schweizer Sackmesser» lachen immer alle und winken ab. Ausser dem Pass wollten sie jeweils nichts Anderes sehen.
Am Kanadischen Zoll bekamen wir den Tipp, dass noch keine Saison ist, aber im nächsten Dorf der Campground geöffnet hat und dass sich dort der Abzweiger zum schönen «Grassland National Park» befindet. Es soll sich lohnen dort vorbei zu schauen – guter Tipp, fleissige Leute.
Auch das Visitor Center war im nächsten Ort, jedoch wie üblich geschlossen. Wir wenden eine alte Taktik an, die uns öfters geholfen hat. Meist liegen Broschüren und Landkarten in Selbstbedienungsboxen auf. Diese nehmen wir und studieren sie längere Zeit vor dem Office. Auch hier funktioniert es. Die Türe geht auf und eine freundliche Rangerin fragt ob wir Interesse am Nationalpark haben und ob wir noch Fragen hätten. Wir können auch reinkommen und uns umschauen. Selbstverständlich hatten wir Fragen. Nebst den üblichen Sicherheitswarnungen für Bisons, machen sie hier speziell auf die Klapperschlangen aufmerksam. Diese seien jetzt sehr aktiv und in den Wiesen unterwegs. Anschliessend wurde der Schauraum beleuchtet und wir durften uns umschauen und die Toiletten benutzten – das nennt man Service. 
Wir nutzen die Gelegenheit und fahren mitten in den Park (42km) bis zum «Frenchman Valley Campground» wo wir, umgeben von Präriehunden, übernachteten. 






Auf der Hinfahrt sprachen wir noch davon, dass wir bisher keinen richtig schönen Sternenhimmel gesehen haben. Hier erfüllt sich dies schon am ersten Abend. Die Gegend ist offensichtlich diejenige mit dem dunkelsten Nachthimmel in ganz Kanada und für Sternengucker ein beliebtes Ziel. Am Tag heiss und in der Nacht kalt – aber schön war’s.
Am nächsten Tag erwanderten wir den «Brocken Mountain Trail», 11km durch’s Grassland – Klapperschlangen juhe!
Wanderschuhe und lange Hosen (trotz der Hitze) waren nebst gut aufpassen die Sicherheitstipps im Umgang mit der allgemeinen Klapperschlangen Situation. Etwas mulmig war uns schon, zumal sich die Klapperschlange in der Ausstellung schon sehr gut getarnt präsentiert hat. Wenn sie sich im hohen Gras nicht bewegt, ist sie kaum auszumachen – eine ungemütliche Vorstellung.

Auf einer gut präparierten und mit Pfählen markierten Route machen wir unsere Tour, sehen Antilopen, Präriehunde, grosse Brachvögel, die schöne und allseits präsente Wiesenlerche und andere Vögel, einen Coyoten und, selbstverständlich Bisons. Natürlich wieder mitten auf dem Trail, sodass wir gezwungen waren, durch’s hohe Gras auszuweichen. Prompt haben wir eine kleine Schlange zu Gesicht bekommen. Sie hat Gott sei Dank nicht geklappert und gehörte auch sonst nicht zu dieser Sorte.

Auch hier wieder, Karte, Kompass und genügend Wasser. Der stete Wind und die herab brennende Sonne trocknen unglaublich aus. Die Weite ist teilweise unglaublich. Nach allen Seiten geht es nur noch in den Himmel hinein – man könnte meinen auf dem Dach der Welt zu sein. Dies war eine spezielle, auch anstrengende, aber schöne, neue Erfahrung für uns. 

Grassland National Park – Maple Creek (Saskatchewan/Kanada)
Das Grassland kann man auf der «Ecotour» einer 80km langen, unbefestigten Kiesstrasse, mit dem Auto befahren. Die Hälfte bis zum Camping haben wir ja schon gemacht. Die andere Hälfte bringen wir jetzt hinter uns. Nach der langen Trockenheit eine staubige Angelegenheit zumal wir uns beeilten zum Visitor Center (WiFi-Hotspot) zu kommen, um unserer Tanja zu gratulieren.
So machten wir eine weitere wichtige Erfahrung. Unser Wagen ist definitiv nicht dicht, auch wenn Fenster und Türen geschlossen sind. Es zieht zu allen Ritzen rein und wir haben die halbe Landstrasse (Staub) im ganzen Fahrzeug verteilt – uns trifft fast der Schlag. 

Wir fahren nach «Swift Current» der nächsten grösseren Ortschaft und wollen uns beim Visitor Center schlau machen. Leider auch hier eine lausige Beschriftung, sodass wir zuerst erfolglos eine halbe Stadtrundfahrt machen. Wir beschliessen zuerst tanken zu gehen und gerade nebenan den grossen Staubsauer zu nutzen. Mit einem Dollar kann man fünf Minuten Staubsaugen. Als ich eine Zehndollarnote in Dollar wechsle, schaut der Clerk etwas konsterniert zum Staubsauger, wo Erika bereits an der Arbeit war.
Auf die Frage wo das Visitor Center sei, kam die Frage was ist das – nun, auch das wäre geklärt.
Der Ort gefällt uns definitiv nicht und wir fahren weiter.
Beim Abzweiger Maple Creek fahren wir vom High Way. Im Ort soll es einen Campground geben. Vor oder im Ort ist natürlich nichts mehr markiert. Nach einer ersten Platzrunde, machen wir einen kurzen Tripp durch die Main Street, halten Ausschau nach einer Gelegenheit etwas zu trinken oder einen Happen zu essen. Die Tourist Info ist natürlich wieder bereits geschlossen. Wir fahren zurück zum Drive In den wir bei der herfahrt gesehen haben und der uns am appetitlichsten ausgesehen hat. Und was sehen wir vor uns, die Einfahrt zum Campground, halb im Grün der Bäume versteckt. John, der Inhaber fährt mit seinem Golfwagen gleich zum Eingang als er uns kommen sieht. Wir buchen eine Nacht auf diesem mit viel Liebe gepflegten Platz. Hier machen wir Bekanntschaft mit Ian, einem Kanadier der seit 4 Jahren auf Achse ist. Er ist gerade auf dem Sprung zum Abendessen und neugierig auf unseren Oldtimer, spricht er uns an. Nach einem kurzen Gespräch und dem Tipp im «The Rockin Horse» gibt es eine gute Küche, zieht er mit seinem kleinen Suzuki-Jeep und dem gelben Boot auf dem Dach, von dannen. Wir wollen noch auf ein Bier in den Drive In. Aber hier wird kein Bier serviert. So beschliessen wir, dem Rat von Ian zu folgen. Er sitzt neben der Bar beim Essen und winkt uns zu sich heran. Erika bestellt «Chicken Wings with Honey Garlic Flavour» und ich ein «Steacksandwich». Super was Ralph der Besitzer und Koch des Lokals da hingezaubert hat. Als Nachgang gibt es noch ein Dessert nach Art des Hauses – lecker! Er gesellt sich anschliessend auch zu, natürlich hat er bereits von den verrückten Schweizern mit dem blauen Peugeot gehört. So wird es ein gemütlicher und Unterhaltsamer Abend.
Jeder hat was zu erzählen, Ralph’s Grosseltern, stammen aus Deutschland und sind mausarm nach USA ausgewandert. Ralph ist der standorttreueste von uns allen, aber offen für die Welt. Ian ist ein seriöser, bodenständiger und offener Typ, hat vieles gesehen und möchte nächstes Jahr, wenn der Wechselkurs besser ist, nach Neu Seeland. Wir machen ihm die Schweiz und den Staat «Christiania» in Kopenhagen schmackhaft. Mal schauen was daraus wird.
Zurück im WOMO gibt’s noch eine Herrenrunde mit einem feinen Scotch und Morgen trennen sich unsere Wege wieder. Wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt.

Maple Creek (Saskatchewan) – Bassano (Alberta)
Weiter geht es Richtung Calgary. Die Ebene nimmt kein Ende und nirgends ein geeigneter Schlafplatz mit WiFi, alles erweist sich als Niete. Endlich finden wir einen, der gross Free WiFi anpreist und direkt neben dem High Way liegt. Wir, biegen ab, sind die einzigen, machen einen Self Check In und leider funktioniert der WiFi auch hier nicht. Etwas sauer über die lausige Performance der letzten drei Campings gehen wir schlafen – diese Ecke von Alberta begeistert uns definitiv nicht.

Bassano – Calgary (Alberta)
Wir wollen in Calgary Oelwechsel machen. Da wir bis dato kein Netzt haben und keinen Standplatz gefunden haben der uns passt, fahren wir rund um Calgary Richtung Banff, in der Hoffnung an der Peripherie einen geeigneten Campground zu finden. Tatsächlich liegt direkt neben dem Olympia Hügel (Winterolympiade 1988) ein schöner Platz. Wir bleiben und treffen hier auf die ersten Schweizer, seit wir am 21. März in Baltimore abgefahren sind.
Am Sonntag machen wir einen Ausflug nach Calgary.
Gehen Einkaufen, orientieren uns wo ein Oelwechsel möglich ist und wo wir Kartenmaterial für Südamerika herbekommen. Einen Shop zu finden, der gutes Karten Material hat ist in USA, wie auch in Kanada, nicht einfach, aber wir werden diesmal fündig. Und schon ist wieder eine Woche durch.