Malta (Montana/USA) – Grassland National Park (Saskatchewan/Kanada)
Mit dem frisch geputzten WOMO machen wir uns auf
Richtung Kanada. Am Zoll angekommen passieren wir zuerst den US-Port. Wir
warten und schon kommt ein Riese von Zöllner und fragt wohin wir wollen. Auf
die Antwort Kanada meint er nur, was wollt ihr denn dort drüben, da ist alles
flach und keine Bäume. Bei den Stichworten Banff- und Jasper National Park
meinte er nur, dort ist es schön und schaut eher aus wie in der Schweiz. Dann
die üblichen Fragen nach Waffen, Drogen, Alkohol, Frischprodukten und anderen
Dingen. Die paar Bier interessieren Ihn nicht. Aber dann die Frage: «verliert
ihr Benzin, es riecht nach Benzin? ». Meine Antwort dies ist ein alter Motor
und der hat momentan sehr heiss, deshalb riecht es immer ein wenig nach Benzin
war offensichtlich auch genügend. Aber fahren konnten wir immer noch nicht. «Was
ist dies da am Steuerrad? » Ich war etwas erstaunt und konnte der Frage zuerst
nicht ganz folgen, da meinte er: «das Weisse da. » Jetzt war alles klar, ich sagte ihm dies sei ein Memo für den alten Mann am Steuer, er soll das Licht ausmachen, wenn er das Fahrzeug verlässt. Jetzt haben beide gelacht und wir konnten passieren.
Nun noch der Kanadische Zoll wieder die üblichen Fragen nach
Waffen, Drogen, Früchte- und Gemüse. Bei der Antwort «Schweizer Sackmesser»
lachen immer alle und winken ab. Ausser dem Pass wollten sie jeweils nichts
Anderes sehen.
Am Kanadischen Zoll bekamen wir den Tipp, dass noch keine
Saison ist, aber im nächsten Dorf der Campground geöffnet hat und dass sich dort
der Abzweiger zum schönen «Grassland National Park» befindet. Es soll sich
lohnen dort vorbei zu schauen – guter Tipp, fleissige Leute.
Auch das Visitor Center war im nächsten Ort, jedoch wie
üblich geschlossen. Wir wenden eine alte Taktik an, die uns öfters geholfen
hat. Meist liegen Broschüren und Landkarten in Selbstbedienungsboxen auf. Diese
nehmen wir und studieren sie längere Zeit vor dem Office. Auch hier
funktioniert es. Die Türe geht auf und eine freundliche Rangerin fragt ob wir
Interesse am Nationalpark haben und ob wir noch Fragen hätten. Wir können auch
reinkommen und uns umschauen. Selbstverständlich hatten wir Fragen. Nebst den
üblichen Sicherheitswarnungen für Bisons, machen sie hier speziell auf die
Klapperschlangen aufmerksam. Diese seien jetzt sehr aktiv und in den Wiesen unterwegs.
Anschliessend wurde der Schauraum beleuchtet und wir durften uns umschauen und
die Toiletten benutzten – das nennt man Service.
Wir nutzen die Gelegenheit und fahren mitten in den Park
(42km) bis zum «Frenchman Valley Campground» wo wir, umgeben von Präriehunden,
übernachteten.
Auf der Hinfahrt sprachen wir noch davon, dass wir bisher
keinen richtig schönen Sternenhimmel gesehen haben. Hier erfüllt sich dies
schon am ersten Abend. Die Gegend ist offensichtlich diejenige mit dem dunkelsten
Nachthimmel in ganz Kanada und für Sternengucker ein beliebtes Ziel. Am Tag
heiss und in der Nacht kalt – aber schön war’s.
Am nächsten Tag erwanderten wir den «Brocken Mountain Trail»,
11km durch’s Grassland – Klapperschlangen juhe!
Wanderschuhe und lange Hosen (trotz der Hitze) waren nebst
gut aufpassen die Sicherheitstipps im Umgang mit der allgemeinen
Klapperschlangen Situation. Etwas mulmig war uns schon, zumal sich die
Klapperschlange in der Ausstellung schon sehr gut getarnt präsentiert hat. Wenn
sie sich im hohen Gras nicht bewegt, ist sie kaum auszumachen – eine
ungemütliche Vorstellung.
Auf einer gut präparierten und mit Pfählen markierten Route machen wir unsere Tour, sehen Antilopen, Präriehunde, grosse Brachvögel, die schöne und allseits präsente Wiesenlerche und andere Vögel, einen Coyoten und, selbstverständlich Bisons. Natürlich wieder mitten auf dem Trail, sodass wir gezwungen waren, durch’s hohe Gras auszuweichen. Prompt haben wir eine kleine Schlange zu Gesicht bekommen. Sie hat Gott sei Dank nicht geklappert und gehörte auch sonst nicht zu dieser Sorte.
Grassland
National Park – Maple Creek (Saskatchewan/Kanada)
Das Grassland kann man auf der «Ecotour» einer 80km langen,
unbefestigten Kiesstrasse, mit dem Auto befahren. Die Hälfte bis zum Camping
haben wir ja schon gemacht. Die andere Hälfte bringen wir jetzt hinter uns.
Nach der langen Trockenheit eine staubige Angelegenheit zumal wir uns beeilten
zum Visitor Center (WiFi-Hotspot) zu kommen, um unserer Tanja zu gratulieren.
So machten wir eine weitere wichtige Erfahrung. Unser Wagen
ist definitiv nicht dicht, auch wenn Fenster und Türen geschlossen sind. Es
zieht zu allen Ritzen rein und wir haben die halbe Landstrasse (Staub) im
ganzen Fahrzeug verteilt – uns trifft fast der Schlag.
Wir fahren nach «Swift Current» der nächsten grösseren
Ortschaft und wollen uns beim Visitor Center schlau machen. Leider auch hier
eine lausige Beschriftung, sodass wir zuerst erfolglos eine halbe
Stadtrundfahrt machen. Wir beschliessen zuerst tanken zu gehen und gerade
nebenan den grossen Staubsauer zu nutzen. Mit einem Dollar kann man fünf Minuten
Staubsaugen. Als ich eine Zehndollarnote in Dollar wechsle, schaut der Clerk
etwas konsterniert zum Staubsauger, wo Erika bereits an der Arbeit war.
Auf die Frage wo das Visitor Center sei, kam die Frage was
ist das – nun, auch das wäre geklärt.
Der Ort gefällt uns definitiv nicht und wir fahren weiter.
Beim Abzweiger Maple Creek fahren wir vom High Way. Im Ort
soll es einen Campground geben. Vor oder im Ort ist natürlich nichts mehr
markiert. Nach einer ersten Platzrunde, machen wir einen kurzen Tripp durch die
Main Street, halten Ausschau nach einer Gelegenheit etwas zu trinken oder einen
Happen zu essen. Die Tourist Info ist natürlich wieder bereits geschlossen. Wir
fahren zurück zum Drive In den wir bei der herfahrt gesehen haben und der uns
am appetitlichsten ausgesehen hat. Und was sehen wir vor uns, die Einfahrt zum
Campground, halb im Grün der Bäume versteckt. John, der Inhaber fährt mit
seinem Golfwagen gleich zum Eingang als er uns kommen sieht. Wir buchen eine
Nacht auf diesem mit viel Liebe gepflegten Platz. Hier machen wir Bekanntschaft
mit Ian, einem Kanadier der seit 4 Jahren auf Achse ist. Er ist gerade auf dem
Sprung zum Abendessen und neugierig auf unseren Oldtimer, spricht er uns an. Nach
einem kurzen Gespräch und dem Tipp im «The Rockin Horse» gibt es eine gute
Küche, zieht er mit seinem kleinen Suzuki-Jeep und dem gelben Boot auf dem
Dach, von dannen. Wir wollen noch auf ein Bier in den Drive In. Aber hier wird
kein Bier serviert. So beschliessen wir, dem Rat von Ian zu folgen. Er sitzt
neben der Bar beim Essen und winkt uns zu sich heran. Erika bestellt «Chicken
Wings with Honey Garlic Flavour» und ich ein «Steacksandwich». Super was Ralph
der Besitzer und Koch des Lokals da hingezaubert hat. Als Nachgang gibt es
noch ein Dessert nach Art des Hauses – lecker! Er gesellt sich anschliessend auch
zu, natürlich hat er bereits von den verrückten Schweizern mit dem blauen
Peugeot gehört. So wird es ein gemütlicher und Unterhaltsamer Abend.
Jeder hat
was zu erzählen, Ralph’s Grosseltern, stammen aus Deutschland und sind mausarm
nach USA ausgewandert. Ralph ist der standorttreueste von uns allen, aber offen
für die Welt. Ian ist ein seriöser, bodenständiger und offener Typ, hat vieles
gesehen und möchte nächstes Jahr, wenn der Wechselkurs besser ist, nach Neu
Seeland. Wir machen ihm die Schweiz und den Staat «Christiania» in Kopenhagen
schmackhaft. Mal schauen was daraus wird. Zurück im WOMO gibt’s noch eine Herrenrunde mit einem feinen Scotch und Morgen trennen sich unsere Wege wieder. Wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt.
Maple Creek
(Saskatchewan) – Bassano (Alberta)
Weiter geht es Richtung Calgary. Die Ebene nimmt kein Ende
und nirgends ein geeigneter Schlafplatz mit WiFi, alles erweist sich als Niete.
Endlich finden wir einen, der gross Free WiFi anpreist und direkt neben dem
High Way liegt. Wir, biegen ab, sind die einzigen, machen einen Self Check In
und leider funktioniert der WiFi auch hier nicht. Etwas sauer über die lausige
Performance der letzten drei Campings gehen wir schlafen – diese Ecke von
Alberta begeistert uns definitiv nicht.
Bassano – Calgary (Alberta)
Wir wollen in Calgary Oelwechsel machen. Da wir bis dato
kein Netzt haben und keinen Standplatz gefunden haben der uns passt, fahren wir
rund um Calgary Richtung Banff, in der Hoffnung an der Peripherie einen
geeigneten Campground zu finden. Tatsächlich liegt direkt neben dem Olympia
Hügel (Winterolympiade 1988) ein schöner Platz. Wir bleiben und treffen hier
auf die ersten Schweizer, seit wir am 21. März in Baltimore abgefahren sind.
Am Sonntag machen wir einen Ausflug nach Calgary.
Gehen Einkaufen, orientieren uns wo ein Oelwechsel möglich ist und wo wir Kartenmaterial für Südamerika herbekommen. Einen Shop zu finden, der gutes Karten Material hat ist in USA, wie auch in Kanada, nicht einfach, aber wir werden diesmal fündig. Und schon ist wieder eine Woche durch.
Gehen Einkaufen, orientieren uns wo ein Oelwechsel möglich ist und wo wir Kartenmaterial für Südamerika herbekommen. Einen Shop zu finden, der gutes Karten Material hat ist in USA, wie auch in Kanada, nicht einfach, aber wir werden diesmal fündig. Und schon ist wieder eine Woche durch.
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