Calgary (Alberta)
Es ist Zeit, unserem «Kleinen» mal einen Ölwechsel zu
gönnen. Nach dem wir bei anderen Firmen keinen Erfolg hatten, probieren wir es
bei bei Jiffy Lube in Calgary. Die Einfahrt ist eng und geht ums Haus rum, kaum
haben wir die Nase um die Hausecke, strahlt uns ein Servicemann entgegen und
winkt wie verrückt, wir sollen reinfahren. Er meint: «Ihr habt meinen Tag
gerettet! ». Das Team arbeitet professionell und schnell. Sie haben sogar die
richtigen Filter und oh Wunder genau noch eine Flasche vom richtigen Getriebeöl,
dass wir zur Sicherheit noch auffüllen – super Arbeit, tolles Team.
Auf dem Camping zurück, treffen wir wieder auf
Jeremy und Benjamin, zwei Zermatter die mit einem Van unterwegs sind, draussen
kochen und im Van schlafen. Die zweiten Schweizer innerhalb von zwei Tagen. Wir
plaudern draussen bis es dunkel wird und wir halb erfroren sind. Nächstes Mal
gehen wir vorher rein. Es wird eine kalte teilweise regnerische Nacht.
Calgary – Banff (Alberta)
Am anderen Morgen starten wir Richtung Banff National Park.
Oh Wunder, oberhalb von Calgary klart es etwas auf und die Sonne scheint durch.
Uns präsentiert sich ein wunderbares Bergpanorama. Eine willkommene Abwechslung
nach so langer Zeit Flachland. Wir geniessen die Fahrt und hoffen auf den
ersten Schwarzbären zu stossen – war leider nichts.
Bei der Einfahrt in den Campground, wird uns klar, die Ruhe
ist nun vorbei. Camper an Camper stehen sie schon jetzt, es ist noch keine
Saison, auf dem Platz. Die meisten Mietcamper und alle schauen gleich aus. Die
Palette wird jedoch um ein paar Exoten bereichert, VW Bulli, GMC und andere
Oldtimer aber auch Mini-Wohnwagen, nebst unserem Peugeot J7, stehen auf dem Platz
– welch eine Freude.
Auch hier werden wir von mehreren Schweizern besucht, die
mit einer Reisegruppe unterwegs sind, und denen berichtet wurde, dass noch
andere Schweizer, mit einem merkwürdigen WOMO auf dem Platz stehen.
Nach einem schönen Abend und einer kalten Nacht, geniessen
wir den Sonnenaufgang, machen einen Ausflug ins nahe gelegene Naturschutzgebiet
und einen Stadtbummel. Banff ist eine richtige Touristenstadt wie z.B.
Interlaken. Viele Shops und andere Vergnügungsmöglichkeiten. Wie wir so durch
die Stadt schlendern, zieht verlockender Pizzageruch durch unsere Nasen. Wir
beschliessen der Verlockung nachzugeben, suchen und finden eine gute Pizza –
auch gut, kein Abwasch heute.
Kaum Zurück auf dem Campground, fahren Jeremy und Benjamin
vor uns auf den Platz.
Da es kalt und regnerisch wird, laden wir sie ein bei uns zu
kochen und ein Bier zu trinken. Es wird ein gemütlicher Abend - doch noch Abwaschen, aber erst nach dem Morgenessen. Benjamin meinte,
noch selten hätten sie beim Kochen so warm gehabt, seit sie in Montreal
aufgebrochen sind.
Banff - Lake Louise (Alberta)
In der Nacht hat es bis weit hinunter geschneit. Es ist kalt
und wolkenverhangen.
Wir machen uns auf den Weg nach Lake Louise und hoffen
weiterhin auf Bären zu treffen.
Beim Bummel am Lake Louise entlang, können wir direkt neben
dem Hotel, auf der Wiese, einem Stachelschwein beim weiden zusehen. Es lässt sich überhaupt nicht stören. Kein Wunder bei dem Stachelkleid.
Quizfrage: «Wie kratzt sich ein Stachelschwein? »
Antwort: «Niemals gegen den Strich! »
In Lake Louis treffen wir auf Antonia und Julian aus dem
luzernischen und verbringen einen gemeinsamen Abend bei ihnen am Campfeuer.
Antonia macht «Heissi Schoggibananen vom Grill» sooo fein – Danke vielmals!
Lake Louise - Jasper (Alberta)
Da die beiden schon mehrere Bären gesehen haben, zieht es
uns am anderen Tag Richtung Jasper, in der Hoffnung doch noch Bären zu finden.
Starten wir früh Morgen’s und wollen unterwegs, entlang des "Icefield Parkway", frühstücken.
Die Reise ist lange und die Aussicht überwältigend.
Schneeberge, riesige Flussdeltas, blauer Himmel, dazwischen ein paar malerisch
hingezauberte Wolken und eine unglaubliche Weite.
Wir geniessen die Fahrt, auch wenn kein Bär, kein Elch und
keines der auf den Strassenschildern angekündigten Karibus auftaucht. Die
Erfahrung hat uns gelehrt, dass wenn man nicht mehr daran denkt, sie plötzlich vor einem
stehen. Lassen wir die Bilder sprechen.
Bei unserem Frühstückhalt, stoppt ein älteres WOMO hinter uns. Der Fahrer steigt aus und fragt ob er ein paar Bilder machen kann – selbstverständlich.
Da er nicht weiterfährt und wir unser Frühstück beendet
haben, frage ich Ihn, ob ich ein paar Bilder von seinem Oldtimer machen kann.
Wir lachen beide, als sich herausstellt, dass Jerry und Sharon Work einen vierzig
Jahre alten GMC (zu Hause in der Garage steht noch einer, Jahrgang 1977, wie
unserer) fahren. So beschliessen wir eine Fotosession mit lauter Oldtimern zu
machen – toll haben wir Euch getroffen!
Die nächsten drei Nächte verbringen wir auf dem «Wistlers Campground» neben Jasper. Ein schön angelegter uns sauberer Platz, mitten im Wald.
Wir stehen vor dem Laden und beladen gerade unser WOMO durch
die Service-Lucke, als ein Camper hinter uns hält. Ganz aufgeregt kommt die
Fahrerin zu uns und … spricht uns in gebrochenem Schweizerdeutsch an. Es ist
Jude aus Frauenfeld, eine Kanadierin mit Indianerblut in den Adern (fünfte Generation Creek), die mit
ihrer Familie hier Ferien verbringt – was für ein Zufall. Mal sehen ob wir uns
in Frauenfeld wiederfinden.
Am Abend kommen noch Sarah und Stefan aus Baselland bei uns vorbei. Sie haben
uns schon beim Check In gesehen und wollten mal hallo sagen. Bei
einer Cola wird es wieder etwas später.
Heute ist ein sonniger aber kein schöner Tag. Wir trauern mit
unseren Mädels um unseren Schmusekater «Pepito» der in Niederwil überfahren wurde. Es waren allgemein zu viele schlechte Nachrichten in diesem
Monat.
Wir beschliessen trotzdem das «Maligne Valley», auf
Sparflamme zu besuchen. Die Aussicht, nebst einer wunderschönen Landschaft
diverse Tiere zu sehen und einfach an einem schönen See zu sein und etwas Zeit für
uns zu haben, sind uns jetzt wichtig.
Auf der Anfahrt, nebst viel verbranntem Wald, der erste Schwarzbär.
Auf der Rückreise ein Elch, noch ein Schwarzbär, ein Hirsch und ein Paar
Weisskopfseeadler mit Jungen.
Am Abend nochmals übernachten auf dem «Wistlers» und dann
weiter Nordwärts. Die Buschfeuer machen uns etwas Sorge. Alle reden davon, dass
dies ein ganz schlechtes Jahr bezüglich Waldbränden ist. Auf unserer Route sind
zurzeit ca. fünf Buschfeuer am wüten. Wir hoffen, dass der Alaska Highway offen bleibt,
wenigstens solange bis wir passiert haben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen