Way North

Way North
Icefield Parkway

Montag, 25. April 2016

KW 16/16 - USA Nord


Sault St’Marie – Newberry (Michigan)
Am Morgen war noch bloggen angesagt. Am besten lief es auf dem Feuerwehrauto im Eingang des Walmart. Dann Meilen gewinnen und auf dem Parkplatz von Forsters Hardware in Newberry übernachten.



Newberry – Marquette (Michigan)

Am Morgen Besuch des Seney National Wildlife Refuge. Teile des Parks waren noch geschlossen aber das anwesende Personal war sehr freundlich und hilfsbereit. Der Ranger meinte auch, dies ist die beste Zeit im Park, nur wenige Touristen, keine Mücken und viel zu sehen. Es gibt eine 7 Meilen lange Strecke die, wenn geöffnet, mit dem Auto abgefahren werden kann. Wir haben den Nature Trail, der zu Fuss bestritten werden muss gemacht und hatten einige schöne Begegnungen. Nebst unzähligen Spechten, Wasservögeln, Eichhörnchen und Schildkröten, waren die Fischadler und der Otter der absolute Höhepunkt. Während wir das Nest der Fischadler beobachteten, jagte vor unserer Nase ein Otter sein Mittagessen. Fünf Meter vor uns verspeiste er den Fisch und wunderte sich anschliessen über unsere Gegenwart. Ohne grosse scheu jagte er weiter seinem Fressen nach und wir konnten ihm fast eine viertel Stunde aus nächster Nähe zuschauen – einmalige Show!
Kleines Quiz für die Leser - "Wie kratzt sich ein Fischadler hinter den Ohre?"
Antwort: "Ganz, ganz vorsichtig."

Vor Munising besuchten wir am selben Tag den Marsh Trail, einen wunderschön angelegten Steg durch das Marschland, der zu 100% Rollstuhlgängig ist – super Idee, hervorragend umgesetzt.Anschliessend Weiterfahrt und Übernachtung auf dem Parkplatz des Walmart in Marquette.

Marquette – Ontonagon (Michigan)

Am Morgen Stadtbesichtigung in Marquette. Wie so viele Städte hier, wurde auch diese das Opfer einer verheerenden Feuersbrunst. Viel Wald, Holzindustrie für Handel, Bergbau und anderes mehr,
Städte aus Holzhäuser und dazwischen funkenspeiende Dampflocken, die für den Bergbau benötigt wurden, waren eine brandgefährliche Mischung. Manche grosse Katastrophe entstand durch Funkenflug und führte zu vielen Opfern und grossem Materiellen Schaden.
Die Stadt wurde als Konsequenz aus dem verheerenden Feuer und dank dem nahen Steinbruch, vorwiegend aus Back- und Sandsteinen, wiederaufgebaut. Dies ein relativ mildes Klima sorgen für ein ganz spezielles Ambiente, dass es so in Upper Peninsula nirgends gibt.
Das Land wurde geprägt von der Eisenerz- und Kupfergewinnung, die wiederum die Holzindustrie
ankurbelten und damit dem Land ihren Stempel aufdrückte.
Auf unserem Weg passierten wir ein Gebiet, dass für viele Elchsichtungen bekannt ist. Nach dem wir uns bei der Rangerstation nach den besten Möglichkeiten erkundet hatten, beschlossen wir einen «kleinen» Abstecher zu machen und versuchten unser Glück auf der empfohlenen Country Road 607. Die Überraschung war perfekt. Elche haben wir keine gesehen, aber die Strasse war ein einziges Abenteuer, ein Vorgeschmack auf Südamerika. Schlaglöcher, Bodenwellen, abgesackte Strassenstücke, die unseren mit Einzelradaufhängung ausgestatteten Peugeot J7 arg ins Schaukeln brachte. Ich musste meine ganzen Panzerfahrerkenntnisse wieder hervorkramen um mit Querfahren, Stop and Go, Spurwechsel auf Gegenfahrbahn, die Schwingungen in Grenzen zu halten und damit zu verhindern, dass unser Kleiner immer wieder mit den Stossdämpfern aufschlägt – da blutet einem das Herz. Man musste die richtige Mischung aus Langsamkeit und Geschwindigkeit finden um möglichst Schadlos über diese verrückte Piste zu kommen. Die Vermutung, die Einheimischen brettern mit Ihren Pick Up’s oder PW’s einfach drüber weg, hat sich nicht bestätigt – ein kleiner Trost bei dieser langwierigen Tortour (beim nächsten Mal filmen wir). In Ontonagon fanden wir zuerst keinen Übernachtungsplatz. Die Nachfrage beim Family Dollar brachte den Manager kurz in Verlegenheit, da er die Firmenpolitik diesbezüglich nicht kannte. Er kannte jedoch einen RV-Park (River Road) im Ort, der schon geöffnet hatte und bei dem wir über Nacht stehen und Duschen konnten.
Ontonagon – Bessemer (Michigan)

Wir dachten schon, der Frühling hat uns eingeholt, da wurden wir eines Besseren belehrt. Auf dem Weg nach Bessemer, passierten wir mehrere gefrorene Seen und es wurde merklich kühler.Unterwegs besuchten wir den «Porcupine Mountain State Park». Beim Headquarter bekamen wir die Auskunft, dass die Strasse durch den Park gesperrt ist. Zu viel Schnee und viele umgestürzte Bäume machen die Strasse momentan unpassierbar und müssen zuerst weggeräumt werden. Der Ranger empfiehlt uns den Wasserfalltrail auf der anderen Parkseite der geöffnet ist. Wir finden den Parkplatz und siehe da auch der Campground wäre geöffnet, wir wollen aber hier nicht Übernachten. Wir starten die ausgeschriebene Rundwanderung zu den Wasserfällen in dem wir zuerst dem Flusslauf hoch folgen über die Brücke auf die andere Seite wechseln und wieder zurückgehen. Die Wald- und Flusslandschaft ist traumhaft und da der Fluss zurzeit viel Wasser führt, sind die Wasserfälle schön anzuschauen.
Der leichte Nieselregen und anschliessend die einfallende Sonne sorgten für eine Stimmungsvolle Beleuchtung. Zu unserer Überraschung ist der Flussübergang unmittelbar vor unserem Ziel, wohl auf Grund des hohen Wasserstandes, nicht passierbar. Dies hiess, den ganzen Weg zurücklaufen. Hier bewährte sich wieder einmal die goldene Regel: «Gute Kleidung, genügend Wasser und ein paar Powerriegel gehören immer auf eine solche Tour, man weiss nie was passiert».
Noch was haben wir gelernt, zukünftig werden wir immer zuerst die näher gelegenen Fluss- oder Talübergänge aufsuchen und erst dann mit der grossen Tour beginnen.Trotz fortgeschrittener Stunde fahren wir noch ein paar Meilen und übernachten in Bessemer auf dem Walmartparkplatz.

Bessemer (Michigan) – Ashland (Wisconsin) –  Cloquet (Minnesota)

Weiter geht es westwärts. Während der Osten von Upper Peninsula vorwiegend aus Wald besteht und dadurch beengender wirkt, sorgen im Westen grosse Marsch- und Weideflächen, mit etwas Acker-, Obst- und teilweise Rebbau, für eine offene freundliche Landschaft. Die Besiedelungsdichte nimmt wieder zu.Bei Ashland heisst es by, by Michigan, ein toller Staat mit engagierten Leuten, bezaubernden Küsten-, Park und Waldgebieten liegt hinter uns – hierhin gehen wir gerne wieder.Das Visitor Center in Ashland hatte gerade Schulklassen zu Besuch und wir wurden eingeladen, die diversen Infostände ebenfalls zu besuchen. Die Mitarbeiterin hat uns freundlich und kompetent mit Informationen versorgt. So bestückt wollten wir bis Duluth, dort übernachten und am anderen Tag die reizende Stadt ansehen und die Museen besuchen.Falsch gedacht, alle Tipps nützen nichts. Entweder waren die Campgrounds geschlossen oder uns nicht ganz gehäuer, schön war keiner – schade! Also wieder einmal Richtung Walmartparkplatz. Hier die nächste Überraschung, wir treffen auf den ersten Walmart, der das Übernachten auf dem ganzen Gelände verbietet – auch das gibt’s offensichtlich. Wir kreisen und machen unendlich viel überflüssige Meilen. Leicht sauer beschliessen wir dieser camper unfreundlichen Stadt bzw. Gegend den Rücken zu kehren. Nachts um Zehn erreichen wir den Walmart in Cloquet. Ein kurzes Nachtessen und ab in die Pfanne.


Cloquet – Bena (Minnesota)

Morgens kurzer Stadtbummel in Cloquet und anschliessend weiter Richtung Grand Rapids, Minnesota.Unterwegs hatten wir doppelt Glück. Erstens, haben wir unseren ersten freilebenden Wolf gesehen. Locker ist er vor unserem WOMO über die Strasse getrabt. Er sah gut genährt und in seinem Winterpelz sehr stattlich aus. Zweitens, klebte er nicht am Kühlergrill. Für ein Foto hat es halt, wie so oft, nicht gereicht. Auf der Strasse geht es einfach zu schnell, dazu noch das Überraschungsmoment – keine Chance.Auch hier in Minnesota sind die offenen Campgrounds noch dünn gesät. Meistens sind es Plätze die am Fluss oder See liegen und für Angler attraktiv sind. Fischen ist im Norden von Amerika sehr populär, ganze Familien ziehen an die Seen und Flüsse und alle fischen, Vater, Mutter, die Boy’s sowieso, aber auch die Girl’s sind davon begeistert.Weiter geöffnet sind meist spezielle RV Stellplätze (Wohnmobil) die das ganze Jahr genutzt werde.Im Laufe des Nachmittags finden wir in Bena ein Plätzchen und beschliessen zu bleiben. Einen Wasch- und Faulenzertag einzuschalten.
Fünf Uhr Tagwacht, anschliessend Skypen mit Brunch-Runde (Familie) in Niederwil/TG. Anschliessend noch ein kurzes Nickerchen und dann weiter Waschtag, Blog schreiben und lesen. Für den WOMO-Haushalt haben wir die Grammatik etwas umgeschrieben. Bei uns heisst es jetzt «DER Abwaschmaschine» und «DIE Trockner». Weitere Anpassungen bleiben vorbehalten.
 

Schlecht Wetter ist angesagt und so bleiben wir noch eine Nacht.










Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen