Page – Meteor Crater (Arizona)
Um halb elf Uhr treffen wir beim «Antelop Point» ein und holen
die vorreservierten Tickets für die elf Uhr Führung ab. Das beste Licht für
diese Canyontour ist um die Mittagszeit. Als wir die vielen Leute in der
Wartehalle sehen graust es uns. Wir haben Glück, hier sind sie gut organisiert
und teilen die grosse Gruppe in kleinere Gruppen à 15 Personen auf. Die Führer
sind alles Navajos, da wir uns auf Navajo-Gebiet bewegen. Alle anderen dürfen
hier nicht arbeiten oder leben. Unsere Gruppe wird durch Eric geführt. Er ist
Student und muss nach der Saison wieder zurück zur Uni. Eric macht auch
Fototouren und es ist unglaublich, wie fix er jede Kamera (Spiegelreflex oder
Handy) so korrigiert, dass jeder eine gute Farbabstimmung hat. Während der
ganzen Tour springt er von vorne nach hinten und zeigt jedem gute
Kamerapositionen, die verschiedenen Felsformationen wie «Löwe», «Adler» und so
weiter. Dazwischen schiesst er mit den jeweiligen Kameras der Touristen, die
passenden «Selfi-Bilder», so dass jeder seine eigenen «Lower Antelop Selfies»,
nachhause nehmen kann - genialer Typ. Immer wieder sorgt er mit mehr oder
weniger sanftem Druck für das Vorwärtskommen der «Touri-Horde». Man könnte
stundenlang im engen und verwundenen Canyon verweilen, diesem Lichtschauspiel
zusehen und tausende von Fotos schiessen.
Nach ca. einer Stunde kommen wir über Leitern und einen
engen Spalt wieder
ans Tageslicht. Noch eine kurze Vesperpause, zusammen mit Wolfgang,
Juta und deren Kindern und dann geht es weiter Richtung Süden.
Im Dunkeln fahren wir auf den «Meteor Crater Campground».
Dieser hat einen separaten Nachteingang und ist soweit gut organisiert. Gute
Nacht!
Für die staubigen Mexikostrassen, haben wir vorsorglich
Kunststoffboxen zum staubsicheren verstauen unserer Habe, zugelegt. Heute
Morgen ist Waschen und Umpuffen angesagt.
Anschliessend fahren wir zum «Meteor Crater» und wollen
einen kurzen Blick über den Kraterrand machen. Leider ist hier alles abgesperrt
und der Eintrittspreis für eine kurze Stippvisite ist uns zu hoch. Deshalb streichen
wir dies vom Programm und fahren weiter.
Unterwegs ein kurzer Blick in den «Petrified Forrest»
(versteinerte Bäume) Giftshop. Es hätte einige schöne und schwere Sachen hier –
leider kein Platz.
Nach einer langen Fahrt finden wir endlich unseren
Schlafplatz. Der «Lyman Lake State Park Campground» ist wunderbar gelegen. Es
sind nur wenige Camper anwesend. Wir finden einen Platz mit Sicht auf den See und
die Nacht ist ruhig und lau. Wir geniessen den prächtigen Sternenhimmel und einen
kühlen Drink mit Snack.
Lyman Lake
State Park (Arizona) – Soccoro (New Mexico)
Früh morgens mache ich mich auf und geniesse wieder mal das
Fotografieren. Auf den ersten Blick ist nicht viel los, aber auf dem Rückweg
kommen diverse Vögel, Schmetterlinge und interessante Käfer vorbei.
Nach einem gemütlichen Frühstück im Schatten der Bäume brechen wir auf. Unser Visum läuft aus und trotzdem wollen wir unsere Freunde
aus Houston Texas noch treffen. Das heisst, jeden Tag Meilen gewinnen.
Wir fahren durch die «Plains of San Augustin» es ist wieder
mal Gewitterstimmung über dem Land und die riesigen Radaranlagen der «Very
Large Area» wirken besonders eindrucksvoll. Wir und ein paar Jäger halten an,
machen ein paar Fotos und sprechen über die Anlage. Wie wir erfahren, wurden hier
diverse Hollywood-Filme gedreht. Bei uns bekannt ist sicher der Film «Contact»
(Sciencefiction) mit Jody Foster. Ein
Radar ziert auch das Cover Album “On the night”, der Band «Dire Straits». Im
Visitor Center erfahren wir noch einige interessante Details zur Anlage und
können ein paar phantastische Fotos unserer Galaxie ansehen. Die Radarschüsseln
sind in einem Y angeordnet und werden jeden Monat umgestellt. Das heisst der
maximale Radius, in der die Radarschüsseln angeordnet sind, variiert von 6 bis
13 Meilen. Eine Schüssel wiegt rund 280 Tonnen und der Schienentraktor rund 150
Tonnen – da geht die Post ab!
Nach diesem kurzen Intermezzo fahren wir noch bis Soccoro
und übernachten auf dem Walmartparkplatz.
Soccoro – Brantley
Lake State Park (New Mexico)
Ich bin gerade beim Frühsport, als ein Einheimischer, der
gestern schon beim vorbeilaufen unser Fahrzeug bewundert hat, vorbeikommt. Er
stellt die üblichen Fragen zum Fahrzeug, unserer Reise und fragt, ob er ein
paar Fotos machen dürfe. Wir sprechen über die nächste Destination und er
empfiehlt uns den «River Walk» in San Antonio.
Unmittelbar danach, spreche ich mit Hanspeter. Da wir
zeitlich den Loop über Houston nicht mehr machen können, beschliessen wir, uns
am Wochenende in San Antonio zu treffen und den «River Walk», den er von früher
kennt, zu machen. Wir sind gespannt.
Die Fahrt durch New Mexiko führt an freien Weideflächen,
Erbsen- und anderen Feldern vorbei. Es wird wieder zunehmend grüner, aber auch
heisser. Inzwischen haben wir 54°C (am Schatten) in unserem Fahrerhäuschen und
jede Wolke, jeder Meter Höhe den wir gewinnen und die fortschreitende Nacht,
sind uns willkommen. Kein Faden ist mehr trocken und das Trinkwasser Badewannenwarm
– ein bisschen Abenteuer muss sein.
Beim «Valley of Fire» machen wir einen kurzen Zwischenstopp.
Ein riesiger Lavastrom ist hier vor tausenden von Jahren aus einer
Erdspalte an
die Oberfläche und über das Land geflossen. Leider sind hier auch unzählige
ganz kleine Mücken zu Hause, die einem in jede Körperöffnung fliegen die sie
finden. Etwas Lästigeres haben wir bisher noch nicht erlebt. Wir sind froh als
es weitergeht.
In Roswell passieren wir die «UFO-Stadt». Alles ist hier auf
UFO eingestellt. Wir machen eine kurze Pause und fahren weiter bis zum
«Brantley Lake State Park». Am Eingang zum Campground begrüssen uns schon zwei
Kojoten und die schönen Kakteen schliessen bereits ihre Blüten. Wir übernachten direkt am Ufer des Stausees.
Brantley
Lake State Park (New Mexico) – Junction (Texas)
Bevor wir nach Mexiko gehen, wollen wir heute nochmals mit
den Eltern skypen. Der Zeitplan steht, aber eine riesige Baustelle macht uns
einen Strich durch die Rechnung. Nach 45 Minuten Wartezeit, sind wir mit
Vollgas (100km/h) unterwegs und keine geeignete WiFi-Verbindung in Sicht. In
Pecos finden wir einen McDonalds und können die daheim gebliebenen, die rund
eine Stunde länger ausgeharrt haben, doch noch begrüssen - super gemacht!
Zufrieden und frisch gestärkt geht es weiter dem Highway entlang.
Vermehrt sichten wir wieder Oelfelder und grosse Rinderranches. «Texas wir
kommen!»
Nach über 600km Fahrt erreichen wir Junction und machen
Nachtlager auf dem Campground. Eine erfrischende Dusche, etwas kühles Trinken und ab in die
Pfanne.
Junction – San Antonio (Texas)
Von hier ist es noch ein Katzensprung bis «San Antonio». Wir
checken beim «Travel World RV Park» in der Stadt ein und haben eine gute
Busverbindung nach Downtown. Nun noch Hanspeter informieren und den Stadtbummel
vorbereiten.
Sie holen uns abends ab und nach der Besichtigung unseres WOMO,
fahren wir gemeinsam in die überfüllte Stadt. Es ist «Labor Day Weekend» (Tag
der Arbeit) ein Feiertag in den USA. Erstaunt sind wir dann, als wir erfahren,
dass dieses Weekend nur für diejenigen, die es sich leisten können, frei ist.
Alle anderen gehen normal arbeiten.
Gemeinsam geniessen wir den «River Walk» zum
Restaurant «Iron Cactus» und anschliessend ein feines Nachtessen. Die Tacos und
die Haussaucen kommen mit dem Getränk auf den Tisch. Die am Tisch zubereitete «Guacamole»
bestellen wir dazu – soooo fein!
San Antonio (Texas)
Diesmal treffen wir uns in der Stadt beim «Alamo» und machen
mit der ganzen Bande einen ausgedehnten Spaziergang dem «River Walk» entlang. Es
ist wieder heiss in San Antonio und wir sind froh unter Bäumen und am Wasser
spazieren zu können. Noch ein gemeinsames Mittagessen und schon müssen unsere
Freude wieder die Rückreise antreten – schön war’s auf jeden Fall!
River Walk – San Antonio
Der «River Walk» führt unter Strassenniveau einem künstlich
angelegten Kanal (Downtown) oder teilweise auch dem hiesigen Fluss entlang und
ist geteert oder betoniert. Es gibt überall Zugänge und entlang des Kanals sind
wunderbare Blumenrabatten, künstlerisch gestaltete Wasserspiele und riesige Bäume,
angeordnet. Eine Beitz reit sich an die andere und unter den Brücken haben
einheimische ihre Verkaufsstände. Die permanent verkehrenden Touristenboote
werden von teilweise ulkigen Fährmännern und -Frauen geführt, die lauthals die
Attraktionen ankündigen und geschichtliche Hintergründe oder andere Stories, zum
Besten geben. Mal mehr, mal weniger humorvoll – eine Show für sich.
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