Way North

Way North
Icefield Parkway

Samstag, 10. September 2016

KW 35/16 - USA Süd

Page – Meteor Crater (Arizona)
Um halb elf Uhr treffen wir beim «Antelop Point» ein und holen die vorreservierten Tickets für die elf Uhr Führung ab. Das beste Licht für diese Canyontour ist um die Mittagszeit. Als wir die vielen Leute in der Wartehalle sehen graust es uns. Wir haben Glück, hier sind sie gut organisiert und teilen die grosse Gruppe in kleinere Gruppen à 15 Personen auf. Die Führer sind alles Navajos, da wir uns auf Navajo-Gebiet bewegen. Alle anderen dürfen hier nicht arbeiten oder leben. Unsere Gruppe wird durch Eric geführt. Er ist Student und muss nach der Saison wieder zurück zur Uni. Eric macht auch Fototouren und es ist unglaublich, wie fix er jede Kamera (Spiegelreflex oder Handy) so korrigiert, dass jeder eine gute Farbabstimmung hat. Während der ganzen Tour springt er von vorne nach hinten und zeigt jedem gute
Kamerapositionen, die verschiedenen Felsformationen wie «Löwe», «Adler» und so weiter. Dazwischen schiesst er mit den jeweiligen Kameras der Touristen, die passenden «Selfi-Bilder», so dass jeder seine eigenen «Lower Antelop Selfies», nachhause nehmen kann - genialer Typ. Immer wieder sorgt er mit mehr oder weniger sanftem Druck für das Vorwärtskommen der «Touri-Horde». Man könnte stundenlang im engen und verwundenen Canyon verweilen, diesem Lichtschauspiel zusehen und tausende von Fotos schiessen.
Nach ca. einer Stunde kommen wir über Leitern und einen engen Spalt wieder
ans Tageslicht. Noch eine kurze Vesperpause, zusammen mit Wolfgang, Juta und deren Kindern und dann geht es weiter Richtung Süden.

Im Dunkeln fahren wir auf den «Meteor Crater Campground». Dieser hat einen separaten Nachteingang und ist soweit gut organisiert. Gute Nacht!




Meteor Crater – Lyman Lake State Park (Arizona)
Für die staubigen Mexikostrassen, haben wir vorsorglich Kunststoffboxen zum staubsicheren verstauen unserer Habe, zugelegt. Heute Morgen ist Waschen und Umpuffen angesagt.
Anschliessend fahren wir zum «Meteor Crater» und wollen einen kurzen Blick über den Kraterrand machen. Leider ist hier alles abgesperrt und der Eintrittspreis für eine kurze Stippvisite ist uns zu hoch. Deshalb streichen wir dies vom Programm und fahren weiter.
Unterwegs ein kurzer Blick in den «Petrified Forrest» (versteinerte Bäume) Giftshop. Es hätte einige schöne und schwere Sachen hier – leider kein Platz.
Nach einer langen Fahrt finden wir endlich unseren Schlafplatz. Der «Lyman Lake State Park Campground» ist wunderbar gelegen. Es sind nur wenige Camper anwesend. Wir finden einen Platz mit Sicht auf den See und die Nacht ist ruhig und lau. Wir geniessen den prächtigen Sternenhimmel und einen kühlen Drink mit Snack.


Lyman Lake State Park (Arizona) – Soccoro (New Mexico)
Früh morgens mache ich mich auf und geniesse wieder mal das Fotografieren. Auf den ersten Blick ist nicht viel los, aber auf dem Rückweg kommen diverse Vögel, Schmetterlinge und interessante Käfer vorbei. 

Nach einem gemütlichen Frühstück im Schatten der Bäume brechen wir auf. Unser Visum läuft aus und trotzdem wollen wir unsere Freunde aus Houston Texas noch treffen. Das heisst, jeden Tag Meilen gewinnen.


Wir fahren durch die «Plains of San Augustin» es ist wieder mal Gewitterstimmung über dem Land und die riesigen Radaranlagen der «Very Large Area» wirken besonders eindrucksvoll. Wir und ein paar Jäger halten an, machen ein paar Fotos und sprechen über die Anlage. Wie wir erfahren, wurden hier diverse Hollywood-Filme gedreht. Bei uns bekannt ist sicher der Film «Contact» (Sciencefiction) mit Jody Foster.  Ein Radar ziert auch das Cover Album “On the night”, der Band «Dire Straits». Im Visitor Center erfahren wir noch einige interessante Details zur Anlage und können ein paar phantastische Fotos unserer Galaxie ansehen. Die Radarschüsseln sind in einem Y angeordnet und werden jeden Monat umgestellt. Das heisst der maximale Radius, in der die Radarschüsseln angeordnet sind, variiert von 6 bis 13 Meilen. Eine Schüssel wiegt rund 280 Tonnen und der Schienentraktor rund 150 Tonnen – da geht die Post ab!
Nach diesem kurzen Intermezzo fahren wir noch bis Soccoro und übernachten auf dem Walmartparkplatz.


Soccoro – Brantley Lake State Park (New Mexico)
Ich bin gerade beim Frühsport, als ein Einheimischer, der gestern schon beim vorbeilaufen unser Fahrzeug bewundert hat, vorbeikommt. Er stellt die üblichen Fragen zum Fahrzeug, unserer Reise und fragt, ob er ein paar Fotos machen dürfe. Wir sprechen über die nächste Destination und er empfiehlt uns den «River Walk» in San Antonio.
Unmittelbar danach, spreche ich mit Hanspeter. Da wir zeitlich den Loop über Houston nicht mehr machen können, beschliessen wir, uns am Wochenende in San Antonio zu treffen und den «River Walk», den er von früher kennt, zu machen. Wir sind gespannt.
Die Fahrt durch New Mexiko führt an freien Weideflächen, Erbsen- und anderen Feldern vorbei. Es wird wieder zunehmend grüner, aber auch heisser. Inzwischen haben wir 54°C (am Schatten) in unserem Fahrerhäuschen und jede Wolke, jeder Meter Höhe den wir gewinnen und die fortschreitende Nacht, sind uns willkommen. Kein Faden ist mehr trocken und das Trinkwasser Badewannenwarm – ein bisschen Abenteuer muss sein.
Beim «Valley of Fire» machen wir einen kurzen Zwischenstopp. Ein riesiger Lavastrom ist hier vor tausenden von Jahren aus einer
Erdspalte an die Oberfläche und über das Land geflossen. Leider sind hier auch unzählige ganz kleine Mücken zu Hause, die einem in jede Körperöffnung fliegen die sie finden. Etwas Lästigeres haben wir bisher noch nicht erlebt. Wir sind froh als es weitergeht.
In Roswell passieren wir die «UFO-Stadt». Alles ist hier auf UFO eingestellt. Wir machen eine kurze Pause und fahren weiter bis zum «Brantley Lake State Park». Am Eingang zum Campground begrüssen uns schon zwei Kojoten und die schönen Kakteen schliessen bereits ihre Blüten. Wir übernachten direkt am Ufer des Stausees.


Brantley Lake State Park (New Mexico) – Junction (Texas)
Bevor wir nach Mexiko gehen, wollen wir heute nochmals mit den Eltern skypen. Der Zeitplan steht, aber eine riesige Baustelle macht uns einen Strich durch die Rechnung. Nach 45 Minuten Wartezeit, sind wir mit Vollgas (100km/h) unterwegs und keine geeignete WiFi-Verbindung in Sicht. In Pecos finden wir einen McDonalds und können die daheim gebliebenen, die rund eine Stunde länger ausgeharrt haben, doch noch begrüssen - super gemacht!


Zufrieden und frisch gestärkt geht es weiter dem Highway entlang. Vermehrt sichten wir wieder Oelfelder und grosse Rinderranches. «Texas wir kommen!»
Nach über 600km Fahrt erreichen wir Junction und machen Nachtlager auf dem Campground. Eine erfrischende Dusche, etwas kühles Trinken und ab in die Pfanne.


Junction – San Antonio (Texas)
Von hier ist es noch ein Katzensprung bis «San Antonio». Wir checken beim «Travel World RV Park» in der Stadt ein und haben eine gute Busverbindung nach Downtown. Nun noch Hanspeter informieren und den Stadtbummel vorbereiten.
Sie holen uns abends ab und nach der Besichtigung unseres WOMO, fahren wir gemeinsam in die überfüllte Stadt. Es ist «Labor Day Weekend» (Tag der Arbeit) ein Feiertag in den USA. Erstaunt sind wir dann, als wir erfahren, dass dieses Weekend nur für diejenigen, die es sich leisten können, frei ist. Alle anderen gehen normal arbeiten.
Gemeinsam geniessen wir den «River Walk» zum Restaurant «Iron Cactus» und anschliessend ein feines Nachtessen. Die Tacos und die Haussaucen kommen mit dem Getränk auf den Tisch. Die am Tisch zubereitete «Guacamole» bestellen wir dazu – soooo fein!


San Antonio (Texas)
Diesmal treffen wir uns in der Stadt beim «Alamo» und machen mit der ganzen Bande einen ausgedehnten Spaziergang dem «River Walk» entlang. Es ist wieder heiss in San Antonio und wir sind froh unter Bäumen und am Wasser spazieren zu können. Noch ein gemeinsames Mittagessen und schon müssen unsere Freude wieder die Rückreise antreten – schön war’s auf jeden Fall!

River Walk – San Antonio
Der «River Walk» führt unter Strassenniveau einem künstlich angelegten Kanal (Downtown) oder teilweise auch dem hiesigen Fluss entlang und ist geteert oder betoniert. Es gibt überall Zugänge und entlang des Kanals sind wunderbare Blumenrabatten, künstlerisch gestaltete Wasserspiele und riesige Bäume, angeordnet. Eine Beitz reit sich an die andere und unter den Brücken haben einheimische ihre Verkaufsstände. Die permanent verkehrenden Touristenboote werden von teilweise ulkigen Fährmännern und -Frauen geführt, die lauthals die Attraktionen ankündigen und geschichtliche Hintergründe oder andere Stories, zum Besten geben. Mal mehr, mal weniger humorvoll – eine Show für sich.


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