Way North

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Icefield Parkway

Samstag, 8. Oktober 2016

KW 39/16 - Mexiko Zentral

Micos (San Luis Potosi)
Heute wollen wir die natürlichen Wasserbecken im Fluss geniessen, hochlaufen und anschliessend den Fluss hinunter Schwimmen. Das Wetter ist zurzeit noch gut, es ziehen jedoch schwarze Wolken auf. Als wir bei den «Cascades de Micos» ankommen, finden wir die Verkaufsstände wie beschrieben. Der nächste Hinweis ist, Schwimmwesten sind Pflicht!? Wie wir zum Fluss kommen, bieten diverse Guides Schwimmwesten, Helme und eine Flusstour an. Wir lehnen ab und suchen den Zugang zum Hochmarschieren. Schlussendlich landen wir bei einem jungen Guide, der scheinbar mehr engagiert ist als die Andern, der aktuelle und keine vergilbten Fotos präsentiert, nicht in der Hängematte rumhängt, der uns anbietet Fotos dieser Tour zu machen und auf einer Mini SD-Karte auszuhändigen. Das machen wir. Noch schnell zurück zum Auto, Kamera verstauen unsere SD-Karte mitnehmen und zurück. Erika und der Guide haben derweilen die Ausrüstung bereitgelegt. Helm, Schwimmweste anziehen und schon führt uns Miguel, unser Guide, auf einem schmalen Pfad den Fluss entlang. Wegen der Regenfälle der letzten Tage führt der Fluss gut Wasser und es schäumt Stellenweise ganz gewaltig. Auf Grund der Beschreibungen im Internet dachten wir, man könne diese Wasserbecken alleine besuchen und von Pool zu Pool springen. Dem ist nicht so, hier muss man definitiv mit einem kundigen Führer den Fluss hinunter. Miguel gibt uns noch ein paar Sicherheitsregeln mit auf den Weg, führt uns präzise an eine Stelle über dem Wasserfall und springt als erster in die schäumenden Fluten. Nach dem jeweiligen Hindernis wartet er mit der Kamera, pfeift einmal, das Zeichen für den ersten von uns, genau gleich reinzuspringen.
Er macht derweilen Fotos von uns. Er weiss genau wo man sicher stehen kann, führt uns entlang der Wasserfälle und Stromschnellen an die Richtige Position und erneut stürzen wir uns in die Fluten. Ich erkenne meine Frau nicht wieder. Sie, die normalerweise solche Aktivitäten nicht mitmacht, springt einfach hinterher. Uns war klar, wenn es ihr zu viel wird, kann sie einfach aussenrum gehen. Nichts ist, pickelhart stürzt sie sich, stilvoller als ich vom grössten Wasserfall in den tosenden Fluss – Respekt! Es kostet Überwindung, aber es macht Spass. Miguel ist ein guter Guide, der uns sicher ans Ziel führt.

Inzwischen regnet es relativ stark, aber wir sind ja schon nass, also sitzen wir, so wie wir sind, in den nächsten Unterstand und bestellen ein «Pollo» (Hähnchen) vom Grill. Dazu gibt’s Reis, ein paar gute und scharfe Saucen und natürlich die üblichen Tortillas – en Guete!

Heute wird es noch feuchter wie gestern. Es bleibt bedeckt und die Luftfeuchtigkeit ist inzwischen bei 76% angelangt. Es trocknet nichts und so tropfen wir vor uns hin. Was wir an Tee reinschütten fliesst gleich zu jeder Pore wieder hinaus. Das ist nun wirklich gewöhnungsbedürftig.


Micos – Morela (San Luis Potosi)
Der Kühlschrank ist leer, kein Bier, kein Mineral mehr, da müssen wir für Abhilfe sorgen. Heute gehen wir in «Ciudad Valles» einkaufen. Und wenn wir ein geeignetes Kaffee mit WiFi finden, können wir sogar unseren Blog absetzen. Glück gehabt, haben ein gutes Kaffee gefunden und nebst gutem Kaffee und Gebäck, auch unseren digitalen Hunger gestillt.

Das nächste Ziel, sind die Wasserfälle von «Tamul». Wir fahren wieder in die Berge hoch und biegen in eine rumplige Nebenstrasse ein, auf der wir dann durch die Berge hoppeln. Der Reiseführer gibt «Tanchachin» als Ausgangspunkt für die Tour an. Kurz davor fragen wir bei einem Hotel bzw. Restaurant, ob wir hier über Nacht stehen können. Die Beiz ist leer, der Parkplatz auch, aber der Besitzer meint, der Rasen sein nicht gemäht und sicher sei es auch nicht. Aber 15km weiter seien die Wasserfälle und dort hätte es einen Campground. Ok, fahren wir weiter. Es wird zunehmend dunkler, beginnt zu regnen und der Scheibenwischer funktioniert nicht – zu heiss?!
In «Tanchachin» finden wir keinen Campground und die Ausrüster für die Touren sind auch nicht sehr vertrauens erweckend. Deshalb und weil wir die angegebenen 15 km noch nicht erreicht haben, fahren wir weiter und fragen nochmals nach einem Camping. Die Richtung stimmt und die Distanzen decken sich. Vor uns sollte ein Campground sein. Im Dunkeln kommen wir schlussendlich in «Morela» an. Der Abzweiger zu den Wasserfällen zeigt ins Nichts. Ich frage nochmals am gut belebten Kiosk nach. Alle meinen, nach ca. einem Kilometer in dieser Richtung, sei auf der rechten Seite ein Camping. Es regnet noch immer, der Scheibenwischer funktioniert nicht und das Licht hat sich inzwischen auch verabschiedet. Ich prüfe die Sicherungen, die scheinen alle in Ordnung zu sein. Zu allem Überfluss müssen wir von der mehr oder weniger beleuchteten Strasse in den schwarzen Dschungel fahren. Erika leuchtet mit der Taschenlampe voraus. Es geht steil bergab, um enge Kurven und holpert ganz gehörig ob der schlechten Strassen. Erika hat keine Freude an mir, aber den Kilometer machen wir noch, auch wenn es uns viiiiel länger vorkommt.
Einen Campground finden wir nicht aber einen grossen Parkplatz. Also hinstellen, einrichten, schlafen gehen. Die «grossen» Reparaturen stehen Morgen an.


Morela – «Sótano de las Golondrinas» (San Luis Potosi)
Ein neuer Tag beginnt und es regnet immer noch. Nach unserem gemütlichen Frühstück geht es ans reparieren. Zuerst wird der Schalter der Pannenblinker ersetzt, der hat in letzter Zeit auch gespukt. Dann gehe ich das Problem mit dem Licht und dem Scheibenwischer an. Zuerst finden wir nichts und als wir einfach die Sicherung ersetzen, stellt sich heraus, dass die letzte Sicherung kaum sichtbar angeschmort und damit kaputt war. Nun funktioniert das Licht und die Scheibenwischer wieder – Glück gehabt.
Nun zum Vergnügen. Bei den lokalen Ruderern frage ich nach dem Preis für ein eine Fahrt zu den Wasserfällen. 800 Pesos verlangen sie für 4 km hin und zurückrudern, wir rudern natürlich mit. Sie sind nur auf Grossgruppen eingerichtet und dort können die Kosten durch 10 oder noch mehr geteilt werden. Wir würden uns mit einem kleinen Boot begnügen, aber das interessiert die Herren offensichtlich nicht. Regen, zu hohe Preise, bereits genug schöne Wasserfälle gesehen und keine Lust, uns einer Grossgruppe anzuschliessen, veranlassen uns weiter zu ziehen.
Wir fahren durch eine einzigartige Gebirgslandschaft. Offensichtlich gibt es hier nur V-Täler und die

einzige ebene Fläche ist die Strasse. Es geht links und rechts steil hoch und eine Bergspitze überlagert die andere. Dazwischen immer wieder grössere und kleinere Hügel. Das Ganze bedeckt von einem undurchdringlichen, Blätter und Kakteenwald. Wir steigen immer höher und auf der Rückseite eines verwaschenen Schildes, können wir den Abzweiger zu der «Sótano de las Golondrinas» erkennen. Ohne den prüfenden Blick in den Rückspiegel, wären wir daran vorbeigefahren, aber wir sind ja noch lernfähig.
Nach mehreren, besser beschilderten Abzweigungen, kommen wir auf einmal vom holprigen und löchrigen Asphaltweg auf eine rot gepflasterte Strasse und enden vor dem Abstieg zum besagten Tageslichtschacht der Schwalben. Ich handle mit dem Portier aus, dass wir auf dem Parkplatz übernachten können und kaufe zwei Tickets für den folgenden Tag, mit der Option, dass wir heute schon runtersteigen können.
Nun stehen wir knapp unter der Nebelgrenze mit einer tollen Aussicht auf die Umliegenden Gebirge und den Dschungel und machen zuerst etwas zu Essen.
Anschliessend mache ich mich auf den rund 750m langen Abstieg zu der «Sótano de las Golondrinas». Bevor wir morgen früh runtersteigen, möchte ich einen Augenschein nehmen um
allfälligen Überraschungen vorzubeugen. Der Weg besteht zumeist aus einer gut ausgebauten Steintreppe. Während man runtersteigt, erlebt man das lokale Mexiko. Es geht vorbei an urtümlichen und neuen, halbfertigen Behausungen. Nebst den schweigsamen Einwohnern trifft man Schweine, Hühner, Hähne, Laufenten und Kühe am Wegesrand an. Nichts deutet auf das vorhanden sein der angekündigten Papageien und Schwalben hin. Am Ende der Treppe geht ein rutschiger und steiniger Weg weiter hinunter und plötzlich lichtet sich der Blätterwald, gibt eine Felswand und einen riesigen Abgrund frei. Erst hier ist lautes Papageienkreischen zu hören, vorher hat der Bergwald alle
Geräusche geschluckt. Trotz des Lärms, muss man gut hinsehen, bevor man die Papageien in der Felswand und im Blattwerk erkennen kann. Immer wieder lösen sich kleinere oder grössere Schwärme, kreisen laut kreischend über dem Abgrund und landen wieder in den Felsen oder den herabhängenden Ästen. Ein tolles Hör- und Schauspiel. Leider zu dunkel um gute Fotos zu schiessen. Als ich noch weiter runter steige, komme ich zur zweiten und letzten Plattform, mit noch besserer Sicht in den schwarzen Schlund. Hier werden wir morgen auf die Schwalben warten. Ich knipse doch noch einige Bilder und steige dann im Regen wieder zum Parkplatz hoch. Es herrschen tropische Temperaturen und Regenwaldklima, hier wird man nur einmal Nass.



«Sótano de las Golondrinas» – Xilitla (San Luis Potosi)- Cuveje (Queretaro)
Um sechs Uhr kriechen wir aus den Federn. Packen die Fotoausrüstung, eine Flasche Wasser und machen uns im Licht der Taschenlampen, vorsichtig an den Abstieg. Auf der letzten Plattform angekommen, warten wir im Dunkeln auf das Grosse Ereignis. Nach und nach treffen noch weitere Frühaufsteher, alle mit Guide bei uns ein.
Es ist immer noch dunkel und plötzlich hört man ein erstes
Zwitschern, dann ein Rauschen wie wenn ein Ventilator eingeschaltet wird. Bei genauerem Hinsehen, kreisen tausende Schwalben im riesigen Schlund, steigen immer höher und rauschen oberhalb der Bäume davon. Das Schauspiel dauert etwa eine Stunde. Auch Wildenten und Falken entsteigen diesem Schlund. Die Papageien machen zwar zunehmend krach, aber sind zu müde um schon auszufliegen.

Die «Sótano de las Golondrinas» wurde am 15. März 2001 zum Nationalen Naturmonument erklärt und ist mit seinen rund 376 m Tiefe, einer der grössten bekannten Tageslichtschächte der Welt.

Nach diesem einzigartigen Schauspiel machen wir uns wieder an den Aufstieg und gehen Frühstücken.
Anschliessend geht es quer durch die Berge Richtung Süden. In Xilitla angekommen fahren wir zum Park von «Eduard James», einem Schotten, der hier seinen Traum von einem «Surrealistischen Park im Dschungel», verwirklicht hat. Mal sehen ob wir einen Kulturschock abbekommen.
Der Park wird gut verwaltet und so gehen wir mit Tickets in der Hand durch ein Drehkreuz in den «Dschungel» in zweifachem Sinne. Der Park liegt wie in der Gegend üblich, an einem steilen Berghang, überwuchert von dichtem Blattwerk. Dazwischen steht der «Betondschungel». Edward
James hat hier überall künstliche Bambusstangen, halbfertige Häuser, Terrassen, Mauern und skurrile Türme, errichtet. Hier stehen Tonnagen von Beton im Urwald, verbunden und erschlossen durch kleine Steinpfade die sich durch den Dschungel winden. Eine fantastische Welt, die verrückt und zugleich harmonisch wirkt, da inzwischen alles zusammengewachsen ist.
Auch die Werke entlang dem Fluss und beim Wasserfall üben auf uns als Besucher eine eigenartige Faszination aus. Dazwischen immer wieder bunte Schmetterlinge, Kolibris und wunderschöne und betörend duftende Blumen – Wahnsinn!

Nach so viel Eindrücken sind wir richtiggehend erschlagen und gehen im Parkrestaurant einen kleinen Happen essen und trinken. So können wir alles auf einmal «verdauen».
Leider ist ausserhalb des Parks gleich wieder Feierabend mit guter Organisation. Der daneben liegende Camping (Hütten zum Übernachten), ist nicht besetzt, das Office nicht auffindbar, also ziehen wir weiter. Wir sollten noch ein paar Kilometer hinter uns bringen.
Wir fahren weiter durch die Berge und suchen ein Camping. Tafeln finden wir, wenn wir nachfragen kennt sie niemand oder die wenigen bekannten wurden bereits wieder geschlossen oder sind noch im Bau – Super!

Kurzer Abstecher
Gerne wären wir noch etwas in der Gegend geblieben. Haben sogar eine wunderschöne Tafel mit vielversprechender Aufschrift gefunden. Es sind nur 5 km zu fahren. Wir probieren es, biegen in ein Seitental ein, zuerst geht es hoch und dann steil hinunter, die Strassen sind noch ganz passabel. Wir passieren ein kleines Dorf fahren weiter entlang der Felswand. Plötzlich eine Aufschrift auf dem Felsen, mit dem Hinweis die nächste Abzweigung noch weiter Richtung Talgrund zu fahren. Ich biege ab und Erika meint als erstes: «Hier fahren wir nicht hinunter!» Ich fahre hinunter. Unten angekommen gibt es eine gute Strasse, blockiert mit Felsbrocken und ein Bachbett.
Die Fahrt geht weiter durch das Bachbett, bis zur Hotelanlage. Dort geht es eine steile Zufahrt hoch. Erika sagt: «Hier fahren wir nicht hoch!» Ich fahre hoch, ist gerade grenzgängig und wir kommen ohne grosses Schleudern durch. Nun stehen wir auf der Baustelle. Die gute Strasse haben sie mit einem neuen Gebäudekomplex und einem Swimmingpool zugepflastert und der restliche Platz ist mit Erde und Baumaschinen zugestellt. Die Handwerker staunen nicht schlecht als sie uns sehen - Mexiko life!
Ein Erlebnis mehr, ich bin froh ist alles gut gegangen, Erika ist nicht nachtragend und sieht dies auch so. Als Beifahrer, ohne Kontrolle, dem Fahrer ausgeliefert, sieht die Sache jeweils anders aus.
Dies werden sicher die grossen Herausforderungen im Süden sein. Was tun, was lassen oder halt alleine Unternehmen, weil der Partner keine Lust oder Freude daran hat oder gewisse Risiken nicht eingehen möchte. Beide müssen jeweils die Entscheidung mittragen, denn es werden immer beide betroffen sein wenn es schief geht. Und trotzdem ist es wichtig, dass jeder so verschieden er ist, auch seine Visionen und Träume verwirklichen kann. Es gibt manchmal nur eine Gelegenheit. Für eine gute Partnerschaft auf jeden Fall eine grosse Herausforderung.
Aber dies ist jetzt zu weit vorgegriffen. Heute geht es guten Mutes zurück auf die Hauptstrasse, noch ein Foto des vielversprechenden Schildes, leider unscharf, aber das Hotel war ja auch nicht fertig - ha, ha.

Wir geniessen die Fahrt durch eine schöne Landschaft und biegen bei Chuveje in die Nebenstrasse Richtung Wasserfälle ein. Hier hoffen wir etwas zu finden. Auf halbem Weg, treffen wir einen Anwohner der meint, wir können an der Strasse übernachten, hier kommen um diese Zeit nicht mehr viele Autos vorbei. So fahren wir noch ein Stück und übernachten bei einer Ausweichstelle, unmittelbar neben der Strasse. Es wird eine der ruhigsten Nächte die wir bisher in Mexiko verbracht haben.


Cuveje – Tequisquiapan (Queretaro)
Leider regnet es heute sehr stark und unser Anwohner, der uns heute zu den Wasserfällen führen wollte ist auch noch nicht aufgetaucht. So beschliessen wir weiter zu fahren.
Wir passieren die Stadt Jalpan und ein paar kleinere Bergdörfer, die an den Hängen oder in den engen Tälern kleben.


Hinter Camarco verlassen wir diese ungewöhnlichen Berge, fahren über Hochebenen und flache Täler bis Tequisquiapan, unserem nächsten Übernachtungsplatz, in der Freizeitanlage «Oasis», einem Aquapark mit RV Platz. Nach vielen feuchten Tagen mit Nebel und Regen, geniessen wir hier zuerst die Sonne und spannen ein wenig aus.
 


Tequisquiapan (Queretaro) – Tula (Hidalgo)
Heute ist nochmals Kultur und Geschichte angesagt. Wir fahren nach Tula, einer Hochburg der Tolteken. Unterwegs haben wir dann noch ein Erlebnis der besonderen Art.
Wir werden im dichten Verkehr von einem Mercedes Cabriolet überholt, und beide lachen uns an. In Mexiko sind wir nicht immer sicher, lachen sie uns aus oder haben sie Freude an einem speziellen Auto. An der nächsten Ampel stehen wir gerade hinter ihnen, er hantiert am Handy. Na klar, beim vorbeifahren ein Foto geschossen. Aber falsch gedacht, das Foto das wir noch knapp erkennen
können, zeigt zwei Personen vor unserem WOMO mit aufgestelltem Dach!? Woher haben die nur dieses Foto? Nun beginnt der Fahrer zu telefonieren und da die Ampel auf grün steht, fahren wir weiter. Bei der nächsten Ampel habe ich die Gelegenheit auf die Überholspur zu wechseln und komme gerade neben den beiden zu stehen. Erika und die Beifahrerin tauschen sich, über den Verkehrslärm, in Englisch aus, dann wird es grün und wir fahren parallel los. Wir kriegen noch Monterrey und ein Gruss mit, bevor das Hupkonzert los geht, wir Gas geben und die Spurwechseln.
Wie sich später herausstellt, war dies der Onkel unserer Gastgeberin in Monterrey, er hat von Maria das Foto zugeschickt bekommen und war hell begeistert, als er uns Unterwegs erblickt hat. Wie klein die Welt doch ist oder der Zufall so spielt.

In Tula gehen wir zuerst einen Kaffee trinken und halten Ausschau nach einem Platz zum Übernachten. Im laufe des Nachmittags treffen wir beim Archäologischen Park ein. Dieser schliesst bereits früh und so frage ich den Parkwächter, ob wir in der Seitenstrasse, auf den Parkplätzen vor den Toren, übernachten können. Er meint warum nicht. So stehen wir nun hier, machen Nachtessen, lesen und Würfeln noch ein bisschen. Um neun Uhr hören wir Stimmen vor dem Bus, eine Taschenlampe leuchtet und dann klopft jemand an die Türe.
Der Parkwächter ist mit seinem Freund, einem Polizisten zurückgekommen. Der Polizist meint, es sei hier nicht sicher und sie würden uns jetzt (verbotener) Weise, im verschlossenen Park unterbringen. Parktüre auf, reinfahren, Türe schliessen, dem Motorrad über holprige Wege hinter ein Haus folgen, Licht aus. Der Polizist sagt, er hole uns am morgen früh um sechs, bevor sein Chef eintrifft und bringe uns wieder vor die Anlage zurück. Wir sollten zu niemandem etwas sagen. Wir sind gespannt.


Tula (Hidalgo) – Tepalcapa Mexiko (Mexiko Estate)
Nach einer ruhigen Nacht, machen wir uns um halb Sechs startklar. Pünktlich hören wir ein Motorrad durch die Nacht knattern. Ein anderer Polizist kommt daher und führt uns wieder auf den Parkplatz vor den Toren der Anlage. Nach dem wir immer nur Berichte über korrupte Polizisten gelesen und gehört haben war dies ein absolutes Hammer Erlebnis.
Zu den offiziellen Öffnungszeiten besuchen wir nun den Park. Parkieren unser WOMO vor den Toren des Museums und besorgen uns am Infostand eine Übersichtskarte. Schon dort treffen wir auf den ersten Polizisten, aber ich bin mir nicht sicher, ob es derjenige von heute Nacht war. Alle Polizisten
die wir heute in der Anlage treffen sehen ähnlich aus und haben ein süffisantes Lächeln auf den Lippen, als ob sie uns kennen!? Ich könnte bei keinem mit Sicherheit sagen, dass es derjenige von gestern Nacht war. Schade, wir hätten uns gerne nochmals bedankt.
Der archäologische Park beginnt beim Museum. Dahinter spaziert man durch eine schön angelegte Kakteen und Sukkulenten-Anlage, bis man zu den Pyramiden bzw. den Ausgrabungsstätten kommt. Die Anlage und vor allem die vier Meter hohen Steinkrieger sind eindrücklich. Hier war früher das Zentrum der Toltekensstadt, mit Tempel und Zermonienplatz, von denen aus man in alle Richtungen über die ganze Stadt sehen kann.
Am späten Nachmittag machen wir uns auf, zu den Eltern von Maria. Im dicht verzweigten Strassennetz von «Atizapan de Zaragoza», am Rande von «Mexico City», ist es schon eine Herausforderung, ohne Navi, das richtige Haus zu finden. Endlich stehen wir davor und warten auf die Heimkehr der Familie.
Eduardo, Marisela und Sohn Pablo treffen fast gleichzeitig ein. Die Begrüssung ist herzlich und wir dürfen unseren «Kleinen» zusammen mit deren Fahrzeugen im Innenhof parkieren. Nach einem Begrüssungsbier, einem "Mezcal" (Tequilla) und der gegenseitigen Vorstellungsrunde, kocht Marisela ihre speziellen Enchilladas für uns – sooo lecker!


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