Way North

Way North
Icefield Parkway

Dienstag, 23. Mai 2017

KW 17/17 - Peru Zentral

Lluychush - Huaraz
Ein herrlicher Tag, die Sonne scheint und wir können relaxed auf einer Teerstrasse durch die Berge fahren. Wir passieren grüne Hochebenen mit Schafherden, da und dort prägen bunte Felder das Landschaftsbild und im Hintergrund erheben sich die Sechstausender mit ihren Schneegipfeln. Es geht zügig voran und der «Kleine» klettert munter die Strasse zum 4600 Meter hohen Pass hoch. In einer Kurve sehen wir zwei Skater, der eine Winkt und will mit hochfahren, so dass ihn sein Kollege auf der Talfahrt filmen kann. Er freut sich wie wir ihn mitnehmen, allerdings nur kurz, denn nach rund dreihundert Metern will der «Kleine» nicht mehr. Er stottert und hat keine Kraft mehr. Zuerst absperren (Steine vor und hinter dem Auto auf die Strasse), dann Fehler suchen. Ein hilfsbereiter Pickup Fahrer hält ebenfalls an und wir suchen gemeinsam. Leider fruchtet es nicht. Er erklärt, wo wir einen Mechaniker finden können und die beiden Skater bieten sich an, ins nächste Dorf zum Mechaniker zu fahren und ihn hochzuschicken – super. Wir versprechen auf jeden Fall zu warten bis er hier ist, auch wenn wir inzwischen das Problem lösen können. Gabriel und Maximiliano
aus Argentinien machen sich bereit, ein letzter Gruss und schon sausen die Wilden Kerle talwärts.
Ich schau mir das Ganze nochmals an und stelle fest, dass sich eine Schraube am Vergaser gelöst hat. Ich drehe dieselbe zurück und siehe da, der Motor läuft wieder und schnurrt wie eine Katze.
Jetzt trifft noch ein PW-Fahrer ein und fragt ob wir Probleme haben. Ich teile ihm mit, dass wir das Problem gelöst haben. Er schaut in den Motorraum, zieht noch eine Schlauchbriede an und als ich ihn verabschieden möchte, zappelt er von einem Bein aufs andere. Der Kerl will doch tatsächlich Kohle für seien Mühe – unglaublich.
Wir sind wieder startklar, aber wie versprochen warten wir auf den Mechaniker. Zum Zeitvertreib spielen wir Yatzy. Nach etwa eineinhalb Stunden taucht der Mechaniker auf. Ich erkläre ihm, dass das Problem gelöst ist, ich aber froh wäre, wenn er uns bis zum Pass hinterherfahren würde. Der Typ ist freundlich, folgt uns und oben angekommen frage ich was es kostet, da meint er, wir können ihm freiwillig was geben. Ich staune immer wieder. 
Es ist immer wieder ein Schauspiel, was sich auf und neben den Strassen abspielt. Hier gehen die Leute mit ihren Kühen, Schweinen, Schafen, und Eseln der Strasse entlang. Trocknen neben der Strasse ihre Kleider oder auf dem asphaltierten Pannenstreifen ihre Maiskörner, Bohnen und viele andere Dinge.


























Wir fahren heute noch bis «Huaraz» wo wir vor dem Hotel «Real Huascaran», direkt vor dem Eingang, übernachten.


Huaraz – Albufera Medio Mundo
Von Huaraz geht es über weite Hochebenen und Flusstäler. Überall sind sie am Reparieren oder Freischaufeln, sei es auf der Strasse oder im Fluss.
Die Strassen sind gut und wir schaffen es bis zur Küste, wo wir bei «Albufera», alleine am Strand von «Medio Mundo» übernachten. Hier ist eine leerstehende Freizeitanlage. Wir fahren bis zum Strand und ich gehe nochmals fotografieren. Unterwegs treffe ich auf den Nachtwächter der Anlage. Dieser meint, am Strand gehen die Fischer auf und ab und machen manchmal Radau. Wir könnten in der Freizeitanlage stehen, dort haben er und seine Hunde ein Auge auf uns. Ich danke, gebe ihm ein paar Soles (Peruanische Währung) und wir verschieben unser WOMO nochmals. Es wird eine ruhige Nacht.



Albufera Medio Mundo - Lima
Der Küste entlang geht es zuerst flott vorwärts Richtung Lima. Plötzlich gibt es einen Megastau.
Nichts ist klar und als die einen oder anderen PW’s sowie die öffentlichen Busse beginnen die Lastwagenkolone zu überholen, schliessen wir uns an. Wir zweigen auf die Nebenstrasse ab, folgen parallel zur Hauptstrasse bis zum nächsten Dorf. Dort steigt schwarzer Rauch auf. Als wir dasselbe Umfahren wollen, teilen uns die Leute mit, dass alles gesperrt sei. Also wieder zurück bis zur Hauptstrasse, wo wir hinter den anderen Fahrzeugen warten. Ich steige aus und nehme einen Augenschein. Die Hauptstrasse ist mit einer Reifenblockade gesperrt. Polizei, Militär und die lokale Bevölkerung haben eine hitzige und intensive Diskussion. Plötzlich kommt Bewegung auf, die Reifen werden zur Seite geräumt und die ersten Fahrzeuge passieren die Sperre. Auch wir machen uns bereit, fädeln in den Verkehr ein. Als wir den Bus passieren, der neben der Strasse steht, sehen wir den Grund für die Verärgerung der Bevölkerung. Ein Mann wurde überfahren und konnte offensichtlich nicht mehr gerettet werden, sie decken ihn soeben zu. Es ist verrückt, wie an den meisten Orten im Land, sind die kleineren Dörfer direkt entlang der Strasse gebaut und der Verkehr rollt mit teilweise über 90 km/h durch – Lebensgefährlich.
Im Laufe des Nachmittags erreichen wir Lima. Dies eine internationale Stadt, dass sehen wir schon beim ersten Tankstellenstopp. Das Menu lautet «Frankfurter (DE) + Cola (USA) +Toblerone (CH)» - super!
Wir suchen den Weg zum «Hitchhickers Backpackers Hostal», läuten und eine Lady öffnet uns. Der Hof ist schon mit drei Fahrzeugen gefüllt und es hat nur wenig Platz. Zuerst möchte sie uns abweisen, aber als ich erwähne, dass wir die «Amerikanische Blackbox» kennen zögert sie. Das ist die Chance. Ich frage Patrick, ob er ein Stück vorfahren könne, damit wir uns noch hinten ran Quetschen können. Er meint selbstverständlich, die Lady meint, die Sonnenschirme vor dem Fahrzeug können nicht verrückt werden, ich zeige ihr wie es geht. Patrick fährt ein Stück vor fast zu nah an den Sonnenschirm, aber am Schluss passt alles und auch unser «Kleiner» finden sein Plätzchen – Glück gehabt.
 
Am Abend sitzen wir in einer lockeren Overlander-Runde zusammen, während Christine (Gesang,
Gitarre), Burkart (elektr. Bassgitarre) und Noel (Gesang) für den Gesang und die Musikalische Unterhaltung sorgen, tauschen wir untereinander Reiseerfahrungen aus.



Es ist schon wieder Donnerstag, wir drehen eine Runde durchs Quartier und bringen die Wäsche zur Wäscherei. Miraflores ist ein angenehmes und schönes Quartier. In der kleinen Fruchtsaftbar «Passion.For.Fruit» kehren wir ein und geniessen den frisch gemachten Mango-Maracuya Saft. In den Ländern wo die Früchte gedeihen bekommt man meistens hervorragende Fruchtsäfte serviert. Auch die Vielfallt ist fantastisch und lädt zum einen oder anderen Experiment ein – zu probieren lohnt sich auf jeden Fall.

Am Nachmittag schauen wir uns noch kurz das WOMO von Ping und Noel an. Sie haben Probleme mit der Batterie. Obwohl wir dieselbe laden, verliert sie mal mehr mal weniger Spannung. Ich brauche mein Ladegerät für 110V nicht mehr, da hier wieder 220V Netzspannung herrscht. So verkaufe ich dies an Noel, damit sie eine Backuplösung für ihr Problem haben, sollten sie einmal ohne Strom dastehen.

Am Mittag meint Ping, wir seien zum Abendessen eingeladen, sie würde kochen. Wir nehmen dankend an und übernehmen den Dessert. Es wird eine lustige und entspannte Runde mit allen Overlandern, und drei Backpackern. Ping bereitet Curry, die Holländer bringen Salat und wir die Patisserie der Deutschen Bäckerei um die Ecke. Bier und Wein und Kaffee runden das schmackhafte und teils pikante Essen ab – Schlaraffia pur.



Zu Fuss und mit dem öffentlichen Bus, besuchen wir das Stadtzentrum. Die «Reise» dauert rund dreissig Minuten und am Ende sind wir ordentlich durchgerüttelt. Auf dem ganzen Weg sehen wir reizvolle Häuserzeilen oder einzelne, interessante Gebäude. Die Stadt ist ein bunter Mix an Historie und Moderne. Überall gibt es was zu sehen. Auch die Parks und Plätze bieten viele interessante und entschleunigende Momente.
Bei der «Monasterio de San Francisco» machen wir einen Rundgang durch das Gebäude, bewundern die Holzkuppel aus Panamazeder, die Bibliothek und gehen anschliessend in den Untergrund. Durchwandern die Katakomben (Fotografieren verboten) unter der Hauptkirche – sehr interessant.

Gegen Abend spazieren wir durch die Gassen zurück, geniessen die Strassenschauspieler, fahren wieder Richtung Hostal und füllen beim Supermarkt «Wong» unsere Vorräte auf. Das Sortiment ist hervorragend und nebst den Einheimischen Spezialitäten bekommt man hier Ausländische Ware. Viele verschiedene Käse aus Holland, der Schweiz oder Italien, daneben auch feine Wurstwaren wie Salami, Trockenfleisch und vieles mehr.

Heute Abend gehen wir mit Patrick (Randall ist für ein paar Tage in den USA, arbeiten) in den Ausgang. Diesen Termin haben wir schon einmal verschoben, aber jetzt gilt es ernst. Wir pilgern zur Fruchtsaftbar «Passion.For.Fruit» und wollen einen Pisco Sour, ein typisch Peruanisches Getränk (aus Pisco-Traube gemacht) probieren. Wie wir diskutieren was wir trinken wollen, meint der Kellner, heute gibt’s zwei Pisco Sour für einen. Und so enden wir in einem Picso Tasting mit Pisco normal, Anis, Lemon und anderen – Prost!















Lima - Paracas
Heute Samstag tauschen wir uns noch kurz mit Helena und Hedi den beiden
deutschen Backpackerinnen aus und dann heisst es auf Wiedersehen.
Wir fahren der Küste entlang Richtung Nazca. Es ist verrückt, überall in der trockensten Wüste findet man Hühnerställe und Massentierhaltung zu Hauf – nicht schön. Wir essen deshalb Huhn vor allem in den Bergen, wo die Viecher frisch vom Hof kommen.
In «Paracas», platzieren wir unseren «Kleinen» für die Nacht am öffentlichen Strand. Dieser liegt direkt neben einem Vogelschutzgebiet, was uns sehr gelegen kommt. Noch ein kleiner Strandspaziergang, um die Beine zu vertreten und dann ab in die Pfanne.


Paracas - Nazca
Ich bin früh auf, spaziere den Strand entlang und anschliessend ins Vogelschutzgebiet. Hier schiesse ich ein paar Fotos, bevor ich zum WOMO zurückkehre, wo Erika bereits mit dem Frühstück wartet. Anschliessend drehen wir nochmals eine Runde durch das Vogelschutzgebiet, bis uns ein Ranger darauf aufmerksam macht, dass das Betreten verboten ist. Super, alle Verbotsschilder stehen da, Auto, Fahrrad, Motorrad, Quad aber kein Betreten verboten. Egal, wir müssen eh weiter.
Kurz vor «Nazca», weicht die Wüste einer bergigen und wieder stärker bewachsenen Gegend. Wir machen einen Zwischenstopp vor dem Aussichtsturm zur Besichtigung der bekannten «Nazca-Linien». Man kann von hier aus lediglich die «Hand» und den «Baum» erkennen – nicht wirklich toll. So fahren wir weiter nach «Nazca», zum «Hotel La Maison Suisse», wo wir heute Übernachten.

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