Lluychush - Huaraz
Ein herrlicher Tag, die Sonne scheint und wir können relaxed
auf einer Teerstrasse durch die Berge fahren. Wir passieren grüne Hochebenen
mit Schafherden, da und dort prägen bunte Felder das Landschaftsbild und im
Hintergrund erheben sich die Sechstausender mit ihren Schneegipfeln. Es geht
zügig voran und der «Kleine» klettert munter die Strasse zum 4600 Meter hohen
Pass hoch. In einer Kurve sehen wir zwei Skater, der eine Winkt und will mit
hochfahren, so dass ihn sein Kollege auf der Talfahrt filmen kann. Er freut
sich wie wir ihn mitnehmen, allerdings nur kurz, denn nach rund dreihundert
Metern will der «Kleine» nicht mehr. Er stottert und hat keine Kraft mehr. Zuerst absperren (Steine vor und hinter dem Auto auf die
Strasse), dann Fehler suchen. Ein hilfsbereiter Pickup Fahrer hält ebenfalls an
und wir suchen gemeinsam. Leider fruchtet es nicht. Er erklärt, wo wir einen
Mechaniker finden können und die beiden Skater bieten sich an, ins nächste Dorf
zum Mechaniker zu fahren und ihn hochzuschicken – super. Wir versprechen auf
jeden Fall zu warten bis er hier ist, auch wenn wir inzwischen das Problem
lösen können. Gabriel und Maximiliano
Ich schau mir das Ganze nochmals an und stelle fest, dass
sich eine Schraube am Vergaser gelöst hat. Ich drehe dieselbe zurück und siehe
da, der Motor läuft wieder und schnurrt wie eine Katze.
Jetzt trifft noch ein PW-Fahrer ein und fragt ob wir
Probleme haben. Ich teile ihm mit, dass wir das Problem gelöst haben. Er schaut
in den Motorraum, zieht noch eine Schlauchbriede an und als ich ihn
verabschieden möchte, zappelt er von einem Bein aufs andere. Der Kerl will doch
tatsächlich Kohle für seien Mühe – unglaublich.
Wir sind wieder startklar, aber wie versprochen warten wir
auf den Mechaniker. Zum Zeitvertreib spielen wir Yatzy. Nach etwa eineinhalb
Stunden taucht der Mechaniker auf. Ich erkläre ihm, dass das Problem gelöst
ist, ich aber froh wäre, wenn er uns bis zum Pass hinterherfahren würde. Der Typ
ist freundlich, folgt uns und oben angekommen frage ich was es kostet, da meint
er, wir können ihm freiwillig was geben. Ich staune immer wieder.
Es ist immer wieder ein Schauspiel, was sich auf und neben den Strassen abspielt. Hier gehen die Leute mit ihren Kühen, Schweinen, Schafen, und Eseln der Strasse entlang. Trocknen neben der Strasse ihre Kleider oder auf dem asphaltierten Pannenstreifen ihre Maiskörner, Bohnen und viele andere Dinge.
Wir fahren heute noch bis «Huaraz» wo wir vor dem Hotel «Real Huascaran», direkt vor dem Eingang, übernachten.
Huaraz – Albufera Medio Mundo
Von Huaraz geht es über weite Hochebenen und Flusstäler. Überall sind sie am Reparieren oder Freischaufeln, sei es auf der Strasse oder im
Fluss.
Die Strassen sind gut und wir schaffen es bis zur Küste, wo wir bei «Albufera»,
alleine am Strand von «Medio Mundo» übernachten. Hier ist eine leerstehende
Freizeitanlage. Wir fahren bis zum Strand und ich gehe nochmals fotografieren.
Unterwegs treffe ich auf den Nachtwächter der Anlage. Dieser meint, am Strand
gehen die Fischer auf und ab und machen manchmal Radau. Wir könnten in der
Freizeitanlage stehen, dort haben er und seine Hunde ein Auge auf uns. Ich
danke, gebe ihm ein paar Soles (Peruanische Währung) und wir verschieben unser
WOMO nochmals. Es wird eine ruhige Nacht.
Albufera Medio Mundo - Lima
Nichts ist klar und als die einen oder
anderen PW’s sowie die öffentlichen Busse beginnen die Lastwagenkolone zu
überholen, schliessen wir uns an. Wir zweigen auf die Nebenstrasse ab, folgen
parallel zur Hauptstrasse bis zum nächsten Dorf. Dort steigt schwarzer Rauch
auf. Als wir dasselbe Umfahren wollen, teilen uns die Leute mit, dass alles
gesperrt sei. Also wieder zurück bis zur Hauptstrasse, wo wir hinter den
anderen Fahrzeugen warten. Ich steige aus und nehme einen Augenschein. Die
Hauptstrasse ist mit einer Reifenblockade gesperrt. Polizei, Militär und die
lokale Bevölkerung haben eine hitzige und intensive Diskussion. Plötzlich kommt
Bewegung auf, die Reifen werden zur Seite geräumt und die ersten Fahrzeuge
passieren die Sperre. Auch wir machen uns bereit, fädeln in den Verkehr ein.
Als wir den Bus passieren, der neben der Strasse steht, sehen wir den Grund für
die Verärgerung der Bevölkerung. Ein Mann wurde überfahren und konnte
offensichtlich nicht mehr gerettet werden, sie decken ihn soeben zu. Es ist verrückt,
wie an den meisten Orten im Land, sind die kleineren Dörfer direkt entlang der
Strasse gebaut und der Verkehr rollt mit teilweise über 90 km/h durch –
Lebensgefährlich.
Im Laufe des Nachmittags erreichen wir Lima. Dies eine
internationale Stadt, dass sehen wir schon beim ersten Tankstellenstopp. Das
Menu lautet «Frankfurter (DE) + Cola (USA) +Toblerone (CH)» - super!
Wir suchen den Weg zum «Hitchhickers Backpackers Hostal», läuten
und eine Lady öffnet uns. Der Hof ist schon mit drei Fahrzeugen gefüllt und es
hat nur wenig Platz. Zuerst möchte sie uns abweisen, aber als ich erwähne, dass
wir die «Amerikanische Blackbox» kennen zögert sie. Das ist die Chance. Ich
frage Patrick, ob er ein Stück vorfahren könne, damit wir uns noch hinten ran
Quetschen können. Er meint selbstverständlich, die Lady meint, die
Sonnenschirme vor dem Fahrzeug können nicht verrückt werden, ich zeige ihr wie
es geht. Patrick fährt ein Stück vor fast zu nah an den Sonnenschirm, aber am
Schluss passt alles und auch unser «Kleiner» finden sein Plätzchen – Glück
gehabt.
Am Abend sitzen wir in einer lockeren Overlander-Runde
zusammen, während Christine (Gesang,
Gitarre), Burkart (elektr. Bassgitarre) und
Noel (Gesang) für den Gesang und die Musikalische Unterhaltung sorgen, tauschen
wir untereinander Reiseerfahrungen aus.
Es ist schon wieder Donnerstag, wir drehen eine Runde durchs
Quartier und bringen die Wäsche zur Wäscherei. Miraflores ist ein angenehmes
und schönes Quartier. In der kleinen Fruchtsaftbar «Passion.For.Fruit» kehren
wir ein und geniessen den frisch gemachten Mango-Maracuya Saft. In den Ländern
wo die Früchte gedeihen bekommt man meistens hervorragende Fruchtsäfte
serviert. Auch die Vielfallt ist fantastisch und lädt zum einen oder anderen
Experiment ein – zu probieren lohnt sich auf jeden Fall.
Am Nachmittag schauen wir uns noch kurz das WOMO von Ping
und Noel an. Sie haben Probleme mit der Batterie. Obwohl wir dieselbe laden,
verliert sie mal mehr mal weniger Spannung. Ich brauche mein Ladegerät für 110V
nicht mehr, da hier wieder 220V Netzspannung herrscht. So verkaufe ich dies an
Noel, damit sie eine Backuplösung für ihr Problem haben, sollten sie einmal
ohne Strom dastehen.
Am Mittag meint Ping, wir seien zum Abendessen eingeladen, sie
würde kochen. Wir nehmen dankend an und übernehmen den Dessert. Es wird eine
lustige und entspannte Runde mit allen Overlandern, und drei Backpackern. Ping
bereitet Curry, die Holländer bringen Salat und wir die Patisserie der
Deutschen Bäckerei um die Ecke. Bier und Wein und Kaffee runden das
schmackhafte und teils pikante Essen ab – Schlaraffia pur.
Zu Fuss und mit dem öffentlichen Bus, besuchen wir das
Stadtzentrum. Die «Reise» dauert rund dreissig Minuten und am Ende sind wir
ordentlich durchgerüttelt. Auf dem ganzen Weg sehen wir reizvolle Häuserzeilen
oder einzelne, interessante Gebäude. Die Stadt ist ein bunter Mix an Historie
und Moderne. Überall gibt es was zu sehen. Auch die Parks und Plätze bieten
viele interessante und entschleunigende Momente.
Bei der «Monasterio de San Francisco» machen wir einen
Rundgang durch das Gebäude, bewundern die Holzkuppel aus Panamazeder, die
Bibliothek und gehen anschliessend in den Untergrund. Durchwandern die
Katakomben (Fotografieren verboten) unter der Hauptkirche – sehr interessant.
Gegen Abend spazieren wir durch die Gassen zurück, geniessen
die Strassenschauspieler, fahren wieder Richtung Hostal und füllen beim
Supermarkt «Wong» unsere Vorräte auf. Das Sortiment ist hervorragend und nebst
den Einheimischen Spezialitäten bekommt man hier Ausländische Ware. Viele
verschiedene Käse aus Holland, der Schweiz oder Italien, daneben auch feine
Wurstwaren wie Salami, Trockenfleisch und vieles mehr.
Heute Abend gehen wir mit Patrick (Randall ist für ein paar
Tage in den USA, arbeiten) in den Ausgang. Diesen Termin haben wir schon einmal
verschoben, aber jetzt gilt es ernst. Wir pilgern zur Fruchtsaftbar
«Passion.For.Fruit» und wollen einen Pisco Sour, ein typisch Peruanisches
Getränk (aus Pisco-Traube gemacht) probieren. Wie wir diskutieren was wir
trinken wollen, meint der Kellner, heute gibt’s zwei Pisco Sour für einen. Und
so enden wir in einem Picso Tasting mit Pisco normal, Anis, Lemon und anderen –
Prost!
Lima - Paracas
deutschen Backpackerinnen aus und dann heisst es auf Wiedersehen.Wir fahren der Küste entlang Richtung Nazca. Es ist verrückt, überall in der trockensten Wüste findet man Hühnerställe und Massentierhaltung zu Hauf – nicht schön. Wir essen deshalb Huhn vor allem in den Bergen, wo die Viecher frisch vom Hof kommen.
In «Paracas», platzieren wir unseren «Kleinen» für die Nacht
am öffentlichen Strand. Dieser liegt direkt neben einem Vogelschutzgebiet, was
uns sehr gelegen kommt. Noch ein kleiner Strandspaziergang, um die Beine zu
vertreten und dann ab in die Pfanne.
Paracas - Nazca
Ich bin früh auf, spaziere den Strand entlang und
anschliessend ins Vogelschutzgebiet. Hier schiesse ich ein paar Fotos, bevor
ich zum WOMO zurückkehre, wo Erika bereits mit dem Frühstück wartet.
Anschliessend drehen wir nochmals eine Runde durch das Vogelschutzgebiet, bis
uns ein Ranger darauf aufmerksam macht, dass das Betreten verboten ist. Super,
alle Verbotsschilder stehen da, Auto, Fahrrad, Motorrad, Quad aber kein
Betreten verboten. Egal, wir müssen eh weiter.
Kurz vor «Nazca», weicht die Wüste einer bergigen und wieder
stärker bewachsenen Gegend. Wir machen einen Zwischenstopp vor dem
Aussichtsturm zur Besichtigung der bekannten «Nazca-Linien». Man kann von hier
aus lediglich die «Hand» und den «Baum» erkennen – nicht wirklich toll. So
fahren wir weiter nach «Nazca», zum «Hotel La Maison Suisse», wo wir heute
Übernachten.
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