Crofton (Kanada)
Heute geniessen wir die Sonne und erholen uns vom Reisen.
Ein kleiner Stadtbummel noch und sonst chillen. Am Abend sorgt Emily, die gute
Fee, die uns diesen schönen Platz besorgt hat, für eine Überraschung. Als
Abschiedsgeschenk bekommen wir einen Becher tiefgefrorener Prawns
(Garnelenschänze) die sie selbst gefangen hat. Dies soll ein kleines Andenken in
Form einer guten lokalen Kost sein – that was so nice Emily. Thank you very much and all the best for you and
your family.
Crofton –
Duncan – Bay View (Kanada)
Hier machen wir die Garnelenschwänze (Prawns), die wir von
Emily bekommen haben. Zusammen mit Penne und einem Glas Rotwein, ein
wohlschmeckendes Abendessen. Wir haben selten so schmackhafte Prawns gegessen.
Es bewahrheitet sich immer wieder, saisonal und lokal ist am besten.
Wir fahren nach Victoria, zum Campground bei der West Bay Marina.
Beziehen unseren Platz und fragen, ob wir um eine Nacht verlängern können, aber
es ist schon alles reserviert. Anschliessend schiffen wir mit dem Wassertaxi
über die Bucht Richtung Hafen.
In der Bucht und im Hafen ist immer viel Betrieb zu dieser
Jahreszeit. Nebst den Wassertaxis, Wale Watching Booten, Ausflugs-,
Linienschiffen und der alten Coho-Fähre, starten und landen dauernd
Wasserflugzeuge.
Wir fahren zur «Fishermens Warf» (Fischereihafen), in der Hoffnung etwas weniger Touristen vorzufinden. Leider falsch gewickelt. Entgegen dem Reiseführer ist hier alles auf Tourismus ausgerichtet und es herrscht bereits ein reger Betrieb. Es ist ein schöner Flecken. Wir besichtigen die schwimmenden Häuser. Sie sind bunt bemalt, mit viel Fantasie garniert und teilweise humorvoll geschmückt.
Essen fangfrischen Fisch mit Chips und schauen den Hafenrobben, dem Fischotter und dem bunten Treiben der Touristen zu. Von hier aus marschieren wir, frisch gestärkt, dem Hafenbecken entlang in die Innenstadt und zum Chinesenviertel. Die Stadt ist schön aber auf Grund der Schilderungen im Reiseführer, haben wir etwas Anderes erwartet. Dies und der vollbesetzte Camping erleichtern uns den Entscheid morgen Abzureisen. Auf dem Rückweg gehen wir beim Ferry Port der «Black Point Fähre» vorbei und prüfen die Fährverbindungen nach Port Angeles. Wir müssen uns entweder für den Land- oder Seeweg nach USA entscheiden. Die Fähre fährt viermal am Tag. Da den Kanadiern bereits wieder ein verlängertes Weekend bevorsteht, sind die zu reservierenden Plätze bereits ausgebucht. Für die Dreiuhrfähre, kann man um 10:30h, dann wenn die vorhergehende Fähre ablegt, anstehen. Dann hat man eine gute Chance, auch ohne Reservation mitzufahren. Es sind ca. zehn Fahrzeuge, die jeweils noch ohne Reservation auf die Fähre passen, je nach Mix der Fahrzeuge (PW, RV, Bus, LKW etc.). Nach dieser Info geht es mit dem Wassertaxi wieder zurück zum Campground, wo wir uns bei Gaby’s Restaurant einen «Austernburger» gönnen. Das haben wir noch nie gegessen, aber er schmeckt ausgezeichnet. Leider spielt die angekündigte Jazzband erst am Samstag auf und wir bedauern dies schon ein wenig, als trotzdem noch Musiker auftauchen, sich installieren und zu spielen beginnen. Die Beiz füllt sich zunehmend mit Gästen, vor allem auch Jugendlichen. Immer wieder tauchen neue Musiker auf. Wie wir vom Kellner erfahren, ist heute "Open Mic" Abend. Das heisst, jeder der ein Instrument spielt kann hier vorbeikommen und sein Können zum Besten geben. So ist es auch Heute. Die Musiker wechseln sich ab, spielen mal alleine dann gemeinsam immer wieder in einem anderen Mix. Spielen mal besser und mal so la la – super Idee, sollten wir bei uns auch einführen.
Victoria (Kanada) – Port Angeles (USA/Washington)
Punkt 10:30h stehen wir mit vielen anderen auf der
Hafenstrasse, direkt vor der Einfahrt zur Fähre. Das Gitter ist noch
geschlossen da die Fähre Verspätung hat und der spärliche Platz noch mit Autos
vollgestopft ist. Wir warten. Eine Lady vom Strassenbau kommt vorbei und teilt
uns mit das wir hier nicht stehen können, weil sie eine Baustelle einrichten
wollen – super, mitten in der Rush Hour. Ich bleibe stur in der Spur, zumal
einige Fahrzeuge, wenn es der Fussgängerstrom zulässt, in die Einfahrt
einbiegen können und dort von einem Einweiser, vor dem noch spärlicheren Platz
vor dem Gitter aufgereiht werden. Es ist Millimeterarbeit, aber die Sturheit
hat sich ausgezahlt. Die Fahrzeuge werden der Reihe nach durchnummeriert. Wir
bekommen die Nr. 4 und haben damit eine ca. 50% Chance mitzufahren. Wenn’s
platzmässig nicht reicht müssen wir die Siebenuhrfähre nehmen. Jetzt können wir
ein Ticket kaufen und nochmals auf einen kurzen Stadtbummel gehen.
Um 13:30h müssen wir, für die Fahrzeuginspektion des
Amerikanischen Zoll, beim Auto bereitstehen. Die Zöllner schauen das Auto von
aussen an, schauen die Pässe an und schicken je eine Person pro Fahrzeug zum
Zollbüro im Landungssteg. Dort muss ich nochmals die Pässe zeigen und bekomme
eine Nummer, die ich unter den Scheibenwischer klemmen muss. Diesmal ist die
Fähre pünktlich, jedoch gut gefüllt und so kommt es, dass wieder einmal der
«Kleine Blaue», ohne Servolenkung, quer zur Fahrtrichtung einparken muss. Der
Einweiser lacht und meint nur: «Jetzt hast du aber schwer arbeiten müssen!».
Die Überfahrt dauert eineinhalb Stunden und verläuft
unspektakulär. Drüben angekommen, wie erwartet nochmals eine Zollabfertigung.
Diesmal müssen wir unser Fahrzeug parkieren und werden inspiziert. Während der
eine in die Kästen und den Kühlschrank schaut, spreche ich mit dem zweiten. Sie
wundern sich was wir mit diesem Fahrzeug hier machen, meinen wir Schweizer
seien ein wenig verrückt eine solche Tour zu machen, aber sie lassen uns schlussendlich
ziehen.
Heute übernachten wir im Walmart von Port Angeles, fahren
Morgen nochmals zum Visitor Center und dann ab, in den viel gelobten «Olympic
National Park».
Port Angeles – Quinault National Fisch Hatchery (Washington)
Im Gegensatz dazu ist der Regenwald in dem wir uns bisher in BC bewegt haben, eine ganz andere Welt. Da man nur schwerlich Vögel oder andere Tiere sieht, wirkt er auf uns im Nachhinein eher dunkel, öde und teilweise bedrückend. Jedoch, wenn man die gefallenen Baumriesen anschaut, aus denen weitere Bäume und allerlei Pflanzen und Pilze spriessen, ist man geneigt zu glauben, dass ewige Leben gefunden zu haben – für Pflanzenliebhaber auf jeden Fall ein Eldorado.
Nach unserer Gipfeltour fahren wir weiter durch den Park und
suchen einen Campground. Wegen Überschwemmungen Anfang Jahr, sind zwei
Campgrounds geschlossen und die anderen voll. So fahren wir weiter der Küste
entlang nach Süden. Beim Wegweiser «Quinault National Fish Hatchery» (Fischbrutstation)
biege ich ab und fahre auf den Parkplatz derselben. Wie immer sind wir spät
dran. Das Visitor Center ist bereits geschlossen. In der «Fish Hatchery» ist kein
Mensch anwesend, aber Campen ist nicht verboten und die beiden Toiletten sind
beheizt und haben Licht – was will Mann bzw. Frau mehr. Wir bleiben, machen
Nachtessen und schauen mal was passiert.
National Fish
Hatchery (Washington) – Warrenton (Oregon)
Am andern Morgen arbeiten offensichtlich zwei Personen in
der Anlage. Im Visitor Center ist niemand zu sehen, ich probiere die Türe zu
öffnen, da um acht Uhr Öffnungszeit ist. Sie geht auf und drinnen ist eine
Selbsterklärende Ausstellung – super gemacht.
Draussen steht ein Wegweiser der Richtung Fischbecken zeigt und mit Visitor beschriftet ist – probieren wir aus. Unten angekommen stehen Futtercontainer bereit und die Besucher werden aufgefordert ein 1dl Becher mit Futter ins Becken zu schütten. Machen wir auch und die ca. fingerlangen Lachse schnappen sich das Zeug.
Draussen steht ein Wegweiser der Richtung Fischbecken zeigt und mit Visitor beschriftet ist – probieren wir aus. Unten angekommen stehen Futtercontainer bereit und die Besucher werden aufgefordert ein 1dl Becher mit Futter ins Becken zu schütten. Machen wir auch und die ca. fingerlangen Lachse schnappen sich das Zeug.
Jetzt stossen Andy und Terry zu uns. Sie sind pensioniert
und wohnen in der Regel in Florida. Als Volunteer (Freiwillige) gehen sie
jeweils mehrere Monate pro Jahr einer Beschäftigung nach. Diesen Sommer pflegen
sie über’s Wochenende die «Fish Hatchery», so dass das Personal zwei freie Tage
machen kann. Andy erklärt uns die Anlage und zeigt uns auch die
Elektroschwellen im Fluss. Sie verhindern, dass die Lachse flussaufwärts
wandern und so bleibt ihnen nur der Weg durch den Kanal der «Fish Hatchery».
Dort werden sie gemolken (Fischeier- und -Samen) und wieder in die Freiheit
entlassen (ca. 77'000 Fische). Da in den USA alle fischen gehen, spielen die
Fischbrutstationen eine wichtige Rolle. Sie sorgen dafür, dass die Balance in
der Natur erhalten bleibt. Viele Fischarten sind wegen der Überfischung fast
ausgestorben. Mit Restbeständen hat man mit der Aufzucht begonnen, hat ihre
Habitate renaturiert und entlässt jährlich zehntausende von Jungfischen in die
freie Natur. Zusammen mit restriktiven Schutzbestimmungen, konnten viele
Fischarten wieder erfolgreich angesiedelt werden. Zur Freude der Naturschützer
und der Fischer. Beim Lachs sagt man, dass in freier Wildbahn, von zehn Eiern ein
Fisch überlebt, während es bei den Fischbrutstationen sieben sind. Macht schon
ein kleiner Unterschied.
Andy schwärmt von Astoria, hier kann man einen Kaffee
trinken und den grossen Schiffen in der Bucht zuschauen. So ziehen wir Richtung
Astoria davon.
Während wir Aberdeen passieren winkt uns eine Ulknudel am Strassenrand zu und lädt uns ein zum Autowaschen «by donation» (Spende für einen guten Zweck). Unser kleiner hat’s schon länger nötig und dies ist besser als die Kohle in eine Blechbüchse zu stecken. Also gehen wir zuerst Kohle beschaffen (Bankomat) und kehren zurück. Die Freude ist gross bei allen Beteiligten und unser WOMO erstrahlt jetzt wirklich wieder als der «Kleine Blaue».
Während wir Aberdeen passieren winkt uns eine Ulknudel am Strassenrand zu und lädt uns ein zum Autowaschen «by donation» (Spende für einen guten Zweck). Unser kleiner hat’s schon länger nötig und dies ist besser als die Kohle in eine Blechbüchse zu stecken. Also gehen wir zuerst Kohle beschaffen (Bankomat) und kehren zurück. Die Freude ist gross bei allen Beteiligten und unser WOMO erstrahlt jetzt wirklich wieder als der «Kleine Blaue».
Kurz vor Astoria fahren wir nochmals einen Teil des «Louis
& Clark Trail». Hier hat die Expedition ihr Ziel, die Pazifikküste erreicht
und sind wegen der Nässe und der Kalten Winde, fast gescheitert. Aber wie wir
wissen (Blog KW 17) ist die Expedition schlussendlich erfolgreich zu Ende
gegangen.
In Astoria finden wir keinen geeigneten Campground und so
landen wir in Warrenton auf dem «Kampers West Kampground». Kaum stehen wir,
erhalten wir Besuch von Margrith und Marlena (Pfadiname «Pumukel»), die unser
Schweizer Nummernschild gesehen haben. Pumukel passt gut zu unserem «Kleinen»,
zumal die Erstbesitzerin die bekannte Pumukelautorin Elis Kauth gewesen ist.
Während der kurzen Führung durch unser rollendes Heim, stossen auch Gino und Joshua
der Rest der Familie dazu.
Beim gemeinsamen Nachtessen haben wir die Gelegenheit wieder einmal Schweizerdeutsch zu sprechen. Es wird ein kurzweiliger, unterhaltsamer Abend und wieder viel zu spät. Danke Euch allen. Wir hoffen ihr seid unfallfrei nach Denver und gut nach Hause gekommen.
Beim gemeinsamen Nachtessen haben wir die Gelegenheit wieder einmal Schweizerdeutsch zu sprechen. Es wird ein kurzweiliger, unterhaltsamer Abend und wieder viel zu spät. Danke Euch allen. Wir hoffen ihr seid unfallfrei nach Denver und gut nach Hause gekommen.
Warrenton –
Wapiti RV Park (Oregon)
Weiter geht es der Küste entlang. Wir fühlen uns wie zu
Hause, Sommer, Hochsaison, Ferienzeit, die Strasse voller Touristen und eine
Baustelle nach der Andern. Fast wie die Strecke Zürich – Bern. Campen am Strand ist uns zu teuer, zu windig und zu kalt. So
biegen wir ins Landesinnere ab und finden ein paar Kilometer weiter den Wapiti
Campground. Hier ist es sonnig, warm und schön ruhig.
Bis bald!
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