La Paz
schlecht. Auf Grund des schlechten Wetters haben wir auch Probleme mit dem Internet. Bloggen ist nicht möglich. Also lesen wir. Und machen uns schlau über die verschiedenen Reisemöglichkeiten in Bolivien.
Dienstags geht es endlich weiter zur Garage von Ernesto Hug.
Hier machen wir einen Oelwechsel, wollen den Vergaser nochmals
auseinandernehmen und überprüfen. Während der Mechaniker den Oelwechsel macht,
überprüfe ich den Kühlwasserstand und … nada, kein Kühlwasser mehr da, was
für
eine Überraschung. Wir pressen den Kühler ab und tatsächlich ist im unteren
Bereich eine Naht undicht. Glück im Unglück, gerade noch zur rechten Zeit
erwischt. Sie bauen den Kühler aus und Ernesto stellt fest, dass derselbe
komplett verschlammt ist, obwohl ich diesen frisch revidiert, noch vor unserer
Reise eingebaut habe. Das wird eine grössere Übung, der Kühler muss komplett
ausgelötet, gereinigt und wieder zusammengesetzt werden. Wenn wir Glück haben,
können sie denselben Morgen wieder montieren. Heute übernachten wir in der
Garage von Ernesto.
Am Mittwoch ist das Oel gewechselt, der Luftfilter gereinigt
und auf den Kühler warten wir noch. Jetzt schauen wir den Vergaser an. Wie
bereits vorher festgestellt, macht das Ventil für die Benzinzuführung nicht
sauber dicht. Auch die Schwimmerfixierung schaut abgenutzt aus. Ernesto und
seine Mitarbeiter finden und bauen ein VW-Ventil mit dem entsprechenden
Schwimmer ein, das ähnlich aussieht. Da der Kühler noch nicht eingetroffen ist,
gehen wir auf einen erneuten Stadtbummel, bloggen und lesen. Eine weitere Nacht
verbringen wir in der sauberen Garage «Volks Auto Shop» von Ernesto.
Heute, Donnerstagnachmittag sollte der Kühler bereit sein.
Wir sind gespannt. Tatsächlich trifft er im Laufe des Nachmittags, frisch
revidiert hier ein und kann montiert werden. Der erste Testlauf hört sich gut
an. Jetzt die Leerlaufdrehzahl einstellen, noch die eine oder andere Leckage
beheben und die Zündung überprüfen – fertig ist die Reparatur. Mit Ernesto
mache ich eine Probefahrt. Er meint das ist das typische Peugeot
Motorengeräusch als wir Hügel ab und Hügel rauf kurven. Er würde jedoch mit diesem
Auto keine solche Tour machen. Ich muss schmunzeln, schon der zweite Garagier
der mir dies sagt. Es scheinen alle vorbelastet zu sein.
Zu unserer Überraschung tauchen plötzlich Barbara und Hannes
hier auf. Auch sie haben das eine oder andere zu erledigen. Auf Grund der fortgeschrittenen Stunde, bleiben wir noch
eine Nacht hier.
La Paz - Cochabamba
Schon wieder Freitag, Zeit zum Aufbrechen. Wir prüfen nochmals
ob alles dicht ist, füllen noch ein wenig Kühlflüssigkeit nach und schiessen
ein Gruppenfoto des Gargagenteams. Unter Ernestos Fittichen arbeiten die
Burschen sehr sauber und seriös – super gemacht, Danke!
Wir durchqueren die Stadt Richtung Alto. Leider ist wieder
überall Markt und die Strassen sind komplett verstopft – mühsam.
Endlich ist es geschafft, wir fahren Stadtauswärts, die
Häuserzeilen lichten sich und bei einer der vielen Tankstellen halten wir an um
zu tanken. Der Typ meint «Peligroso», wir verhandeln den Preis und im Gegensatz
zur Tankstelle in der Stadt, bekomme ich hier Benzin. Wir stellen uns hinter
den Laster der gerade am Tanken ist, ich gehe auf die Toilette und als ich
zurückkomme teilt mir Erika mit, dass dieses A..loch von LKW-Chauffeur retour
in uns hineingefahren ist. Absicht oder nicht, es ist mühsam. Nach der nervigen
Stadtdurchquerung nicht gerade ein Lichtblick, die Nerven liegen blank und wir
dürfen uns wegen eines Idioten nicht verrückt machen lassen.
Das Thema tanken ist sehr speziell in Bolivien. Eigentlich
will die Regierung den Tourismus fördern, weshalb die einheimischen 3.74
Bolivianos für einen Liter Benzin bezahlen und die Ausländer 8.74 Bolivianos
pro Liter. Bei den einen Tankstellen muss man eine Passkopie abgeben oder das
Nummernschild eintippen, hier hat man mit einem Ausländischen Nummernschild
keine Chance auf legalem Weg Benzin zu bekommen. Manche Tankstellen geben an
Ausländer grundsätzlich kein Benzin ab. Tolle Förderung des Tourismus!?
Wir haben eine längere Fahrt bis Chochabamba vor uns und so
genügend Gelegenheit wieder etwas herunter zu kommen. Die Landschaft ist schön
und wechselhaft. Auf einem längeren Teilstück passieren wir wieder mal eine
lange Baustelle, es ist staubig und mühsam zu fahren – viel Arbeit.
Die Fahrt durch «Cochabamba» gestaltet sich relativ
entspannt und wir finden das Hostal «Las Lilas» auf Anhieb. Nina, die Deutsche
Backpackerin die zurzeit hier arbeitet begrüsst uns, lässt uns rein und stellt
uns Alex den Besitzer vor. Wir geniessen die Sonne und das warme Wetter in
dieser Gegend. Was für ein Gegensatz zu «La Paz».
Hier ist das Frühstück ausnahmsweise im Preis inbegriffen.
Wir lassen uns heute Morgen verwöhnen. Anschliessend Mailen, bloggen die Wäsche
abgeben und dann fahren wir mit dem Micro-Bus (so heissen die Colectivos hier)
in die Stadt zum Markt. Wir kurven durch die Stände und wollen am späten
Nachmittag wieder zurückfahren. Leider ist jeder Micro-Bus bis vor die Türe
gefüllt. Keine Chance zum Einsteigen. Wir spazieren zurück zur Endstation und
haben das Glück einen noch nicht ganz gefüllten Bus zu erwischen, hüpfen rein
und zwei, drei Minuten später ist auch dieser bis aufs Trittbrett ausgebucht.
Wir holpern rund vierzig Minuten durch die Stadt, die Kiesstrassen ins Quartier
hoch und steigen als letzte aus dem Bus aus. Endlich wieder bei unserem WOMO.
Heute ist ein herrlicher Sonntagmorgen. Die Sonne scheint,
es wird richtig warm und so geniessen wir nach einem ausgiebigen Frühstück das
nichts tun, spielen zwischendurch Tischtennis, lesen und haben eine längere
Unterhaltung mit Tim und seiner Tochter Rachel, den beiden Amischen aus
Florida. Sie reisen Heute weiter, während wir noch eine Nacht bleiben.
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