Dienstag, 13. Juni 2017

KW 22/17 - Bolivien Nord

La Paz

Wir bleiben noch einen Tag im «Oberland», die Wäsche trocknet dermassen
schlecht. Auf Grund des schlechten Wetters haben wir auch Probleme mit dem Internet. Bloggen ist nicht möglich. Also lesen wir. Und machen uns schlau über die verschiedenen Reisemöglichkeiten in Bolivien.





Dienstags geht es endlich weiter zur Garage von Ernesto Hug. Hier machen wir einen Oelwechsel, wollen den Vergaser nochmals auseinandernehmen und überprüfen. Während der Mechaniker den Oelwechsel macht, überprüfe ich den Kühlwasserstand und … nada, kein Kühlwasser mehr da, was
für eine Überraschung. Wir pressen den Kühler ab und tatsächlich ist im unteren Bereich eine Naht undicht. Glück im Unglück, gerade noch zur rechten Zeit erwischt. Sie bauen den Kühler aus und Ernesto stellt fest, dass derselbe komplett verschlammt ist, obwohl ich diesen frisch revidiert, noch vor unserer Reise eingebaut habe. Das wird eine grössere Übung, der Kühler muss komplett ausgelötet, gereinigt und wieder zusammengesetzt werden. Wenn wir Glück haben, können sie denselben Morgen wieder montieren. Heute übernachten wir in der Garage von Ernesto.


Am Mittwoch ist das Oel gewechselt, der Luftfilter gereinigt und auf den Kühler warten wir noch. Jetzt schauen wir den Vergaser an. Wie bereits vorher festgestellt, macht das Ventil für die Benzinzuführung nicht sauber dicht. Auch die Schwimmerfixierung schaut abgenutzt aus. Ernesto und seine Mitarbeiter finden und bauen ein VW-Ventil mit dem entsprechenden Schwimmer ein, das ähnlich aussieht. Da der Kühler noch nicht eingetroffen ist, gehen wir auf einen erneuten Stadtbummel, bloggen und lesen. Eine weitere Nacht verbringen wir in der sauberen Garage «Volks Auto Shop» von Ernesto.



Heute, Donnerstagnachmittag sollte der Kühler bereit sein. Wir sind gespannt. Tatsächlich trifft er im Laufe des Nachmittags, frisch revidiert hier ein und kann montiert werden. Der erste Testlauf hört sich gut an. Jetzt die Leerlaufdrehzahl einstellen, noch die eine oder andere Leckage beheben und die Zündung überprüfen – fertig ist die Reparatur. Mit Ernesto mache ich eine Probefahrt. Er meint das ist das typische Peugeot Motorengeräusch als wir Hügel ab und Hügel rauf kurven. Er würde jedoch mit diesem Auto keine solche Tour machen. Ich muss schmunzeln, schon der zweite Garagier der mir dies sagt. Es scheinen alle vorbelastet zu sein.
Zu unserer Überraschung tauchen plötzlich Barbara und Hannes hier auf. Auch sie haben das eine oder andere zu erledigen. Auf Grund der fortgeschrittenen Stunde, bleiben wir noch eine Nacht hier.


La Paz - Cochabamba
Schon wieder Freitag, Zeit zum Aufbrechen. Wir prüfen nochmals ob alles dicht ist, füllen noch ein wenig Kühlflüssigkeit nach und schiessen ein Gruppenfoto des Gargagenteams. Unter Ernestos Fittichen arbeiten die Burschen sehr sauber und seriös – super gemacht, Danke!
Wir durchqueren die Stadt Richtung Alto. Leider ist wieder überall Markt und die Strassen sind komplett verstopft – mühsam.
Endlich ist es geschafft, wir fahren Stadtauswärts, die Häuserzeilen lichten sich und bei einer der vielen Tankstellen halten wir an um zu tanken. Der Typ meint «Peligroso», wir verhandeln den Preis und im Gegensatz zur Tankstelle in der Stadt, bekomme ich hier Benzin. Wir stellen uns hinter den Laster der gerade am Tanken ist, ich gehe auf die Toilette und als ich zurückkomme teilt mir Erika mit, dass dieses A..loch von LKW-Chauffeur retour in uns hineingefahren ist. Absicht oder nicht, es ist mühsam. Nach der nervigen Stadtdurchquerung nicht gerade ein Lichtblick, die Nerven liegen blank und wir dürfen uns wegen eines Idioten nicht verrückt machen lassen.
Das Thema tanken ist sehr speziell in Bolivien. Eigentlich will die Regierung den Tourismus fördern, weshalb die einheimischen 3.74 Bolivianos für einen Liter Benzin bezahlen und die Ausländer 8.74 Bolivianos pro Liter. Bei den einen Tankstellen muss man eine Passkopie abgeben oder das Nummernschild eintippen, hier hat man mit einem Ausländischen Nummernschild keine Chance auf legalem Weg Benzin zu bekommen. Manche Tankstellen geben an Ausländer grundsätzlich kein Benzin ab. Tolle Förderung des Tourismus!?
Wir haben eine längere Fahrt bis Chochabamba vor uns und so genügend Gelegenheit wieder etwas herunter zu kommen. Die Landschaft ist schön und wechselhaft. Auf einem längeren Teilstück passieren wir wieder mal eine lange Baustelle, es ist staubig und mühsam zu fahren – viel Arbeit.
Die Fahrt durch «Cochabamba» gestaltet sich relativ entspannt und wir finden das Hostal «Las Lilas» auf Anhieb. Nina, die Deutsche Backpackerin die zurzeit hier arbeitet begrüsst uns, lässt uns rein und stellt uns Alex den Besitzer vor. Wir geniessen die Sonne und das warme Wetter in dieser Gegend. Was für ein Gegensatz zu «La Paz».


Hier ist das Frühstück ausnahmsweise im Preis inbegriffen. Wir lassen uns heute Morgen verwöhnen. Anschliessend Mailen, bloggen die Wäsche abgeben und dann fahren wir mit dem Micro-Bus (so heissen die Colectivos hier) in die Stadt zum Markt. Wir kurven durch die Stände und wollen am späten Nachmittag wieder zurückfahren. Leider ist jeder Micro-Bus bis vor die Türe gefüllt. Keine Chance zum Einsteigen. Wir spazieren zurück zur Endstation und haben das Glück einen noch nicht ganz gefüllten Bus zu erwischen, hüpfen rein und zwei, drei Minuten später ist auch dieser bis aufs Trittbrett ausgebucht. Wir holpern rund vierzig Minuten durch die Stadt, die Kiesstrassen ins Quartier hoch und steigen als letzte aus dem Bus aus. Endlich wieder bei unserem WOMO.


Heute ist ein herrlicher Sonntagmorgen. Die Sonne scheint, es wird richtig warm und so geniessen wir nach einem ausgiebigen Frühstück das nichts tun, spielen zwischendurch Tischtennis, lesen und haben eine längere Unterhaltung mit Tim und seiner Tochter Rachel, den beiden Amischen aus Florida. Sie reisen Heute weiter, während wir noch eine Nacht bleiben.

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