Cuenca
Neben dem Campground von «Yanuncay» ist die Garage «Truking Car», des Bruders von Umberto. Sie
ist klein und aufgeräumt, das gefällt uns. Während Jairo und ich unseren Kleinen fit machen,
Bremsbeläge, Keilriemen, Oel wechseln, das eine oder andere noch fixieren, die Räder
vertauschen, sitzt Erika neben dem WOMO und studiert die nächsten Reiseziele.
Diese Nacht verbringen wir in der Garage, wohlbehütet und
eingeschlossen. Es wird eine wunderbar ruhige Nacht.
Bevor wir die Weiterreise antreten, besuchen wir nochmal die
Stadt. Spazieren durch die verschiedenen Märkte mit Blumen, Gemüse, Fleisch,
Fisch, Töpfen, Körben etc. und dem Stand der Bruchos (Hexen bzw. Schamanen).
Dieser wird von den Einheimischen noch rege genutzt. Vor allem kleine Kinder
werden gebracht, werden von den Schamaninnen mit Kräutersträussen abgewedelt,
ihre Arme und Beine werden mit Kräuterspucke und mit Salben eingerieben oder
sie werden mit magischen Steinen massiert – interessant, daran glauben muss
man, dann hilft’s.
Unser eigentliches Ziel ist jedoch heute die Produktion des «Panamahuts» zu sehen. Dieser Hut der mit Panama eigentlich nichts am Hut hat, wird in Ecuador, aus dem «Toquillastroh» der «Carludovica palmata» gefertigt. Diese Pflanze wird in den Küstenregionen Ecuadors kultiviert und unter anderem in den Hutfabriken hier in Cuenca verarbeitet. Zuerst besuchen wir die «Casa de la Sombrero», Leider ist der alte Hutmacher vor sechs Jahren gestorben. Die Familie führt den Laden weiter, aber hier kann die Produktion nicht besichtigt werden, weshalb wir zum «Museo del Sombrero Paja Toquilla» weiter pilgern. Hier sind einige Artefakte der früheren Hutproduktion ausgestellt, aber dieses Museum ist mehrheitlich ein Verkaufsladen, weshalb wir auch diesen Platz wieder verlassen.
Auch bei der Hutfabrik «K. Dorfzaun» die seit 1939 die
Hutproduktion betreibt machen sie keine Führungen.
Nebenan, bei der Firma «Homero Ortega» sind wir herzlich willkommen. Wir werden von einer Mitarbeiterin abgeholt die uns zuerst durch ein kleines Museum führt. Hier bekommen wir auf Englisch die Firmenhistorie und kurz die Hutproduktion erklärt. Anschliessend werden wir durch den Betrieb geführt und bekommen jeden Schritt der Hutfertigung erklärt. Die Hüte werden weitgehend traditionell und mit den alten Maschinen gefertigt. Einzig beim Bleichen haben sie auf die umweltschonende Variante umgestellt. In Heimarbeit werden alle Hüte in derselben Grösse (60) von Hand geflochten. Hierbei gibt es riesige Unterschiede in der Qualität der Arbeit. Diese wird
sichtbar, wenn der Hut ans Licht gehalten wird. Je dichter bzw. feiner die Flechtarbeit, desto hochpreisiger der Hut. Normale Qualitäten werden bis 30 USD gehandelt und die Fertigung dauert etwa 3 Tage. Die teuersten Hüte kosten 2800 USD und deren Fertigung dauert acht Monate. Die geflochtenen und unförmigen Hüte werden zuerst gewaschen, gebleicht oder gefärbt und dann in Form gebracht. Erst anschliessend werden dieselben mit Hitze und druck, auf die verschiedenen Kopfgrössen geformt.
Nebenan, bei der Firma «Homero Ortega» sind wir herzlich willkommen. Wir werden von einer Mitarbeiterin abgeholt die uns zuerst durch ein kleines Museum führt. Hier bekommen wir auf Englisch die Firmenhistorie und kurz die Hutproduktion erklärt. Anschliessend werden wir durch den Betrieb geführt und bekommen jeden Schritt der Hutfertigung erklärt. Die Hüte werden weitgehend traditionell und mit den alten Maschinen gefertigt. Einzig beim Bleichen haben sie auf die umweltschonende Variante umgestellt. In Heimarbeit werden alle Hüte in derselben Grösse (60) von Hand geflochten. Hierbei gibt es riesige Unterschiede in der Qualität der Arbeit. Diese wird
sichtbar, wenn der Hut ans Licht gehalten wird. Je dichter bzw. feiner die Flechtarbeit, desto hochpreisiger der Hut. Normale Qualitäten werden bis 30 USD gehandelt und die Fertigung dauert etwa 3 Tage. Die teuersten Hüte kosten 2800 USD und deren Fertigung dauert acht Monate. Die geflochtenen und unförmigen Hüte werden zuerst gewaschen, gebleicht oder gefärbt und dann in Form gebracht. Erst anschliessend werden dieselben mit Hitze und druck, auf die verschiedenen Kopfgrössen geformt.
Aus demselben Material werden nebst den Verzierungen für die
verschiedenen
Hüte, auch Brautkleider und anderes gefertigt. Die Firma «Homero Ortega» hat Panamahüte für viele bekannte Persönlichkeiten gefertigt unter anderem für Lady Di, Bud Spencer, Brat Pit um nur einige zu nennen. Der Betrieb ist ein Familienunternehmen geblieben und exportiert in die ganze Welt.
Hüte, auch Brautkleider und anderes gefertigt. Die Firma «Homero Ortega» hat Panamahüte für viele bekannte Persönlichkeiten gefertigt unter anderem für Lady Di, Bud Spencer, Brat Pit um nur einige zu nennen. Der Betrieb ist ein Familienunternehmen geblieben und exportiert in die ganze Welt.
Woher kommt nun der «verwirrende» Name Panamahut. Das Rätsel
wollen wir doch noch auflösen. Exporte
von Südamerika nach USA wurden früher in Panama gesammelt und mit einem
Zollstempel versehen. Dies und ein paar andere, verwirrende Ereignisse führten
dazu, dass aus dem «Sombrero de paja toquilla» auf einmal der «Panama Hut» wurde.
Auf dem Rückweg zum WOMO flanieren wir wieder dem Fluss
entlang. Obwohl wir in der Stadt sind, gibt es hier Einwohner die ihre Wäsche
noch wie früher im Fluss waschen und zum Trocknen zwischen die Bäume hängen –
was für Gegensätze.
Cuenca – Arenillas
In Cuenca gibt es eine Verkaufsfiliale der leckeren Salnerito
Produkten (Käse, Würste, Schokolade). Bevor wir nach Peru fahren, wollen wir
hier noch einkaufen. Zuerst stellen wir fest, dass sie den Standort der Filiale
verlegt haben. Als wir den Laden endlich gefunden haben stellen wir fest er ist
geschlossen. Die Dame im Nachbargeschäft meint, um 10:30h öffnet der Laden. So sitzen
wir im Kaffee daneben und nutzen während unserer Wartezeit das Internet.
Schlussendlich wurde es dann doch 11:00h, bis der Laden öffnet – endlich.
Mit Verspätung auf unsere Marschtabelle, machen wir uns auf
den Weg. Die Fahrt durch die Berge ist Landschaftlich fantastisch, aber die
Strassen sind anstrengend zu fahren. Der starke Regen hat die halben Strassen
weggeschwemmt oder für Absenkungen gesorgt. Vielerorts liegt Geröll auf den
Strassen, teilweise stecken die herabgestürzten Steine richtiggehend im Strassenbelag.
und wollen Wenden. Der Kellner jedoch ist sehr freundlich, das Essen schaut gut aus, so beschliessen wir zuerst zu essen und anschliessend zum Campground zurückzufahren. Die Empfehlung ist ein Meerfrüchtekarussell. Schaut gut aus und so bestellen wir eine Platte zum Teilen. Die Platte ist riesig und wir futtern was wir können, aber es würde noch für zwei Personen reichen. Während des Essens stelle ich fest, dass meine Unterarme mit einem Ausschlag bedeckt sind – merkwürdig, ist noch nie passiert.
Wir zahlen und fahren zum Campground nebenan und ….
Geschlossen!? Wieder retour zum Restaurant, den Campingbesitzer anrufen und ….
er ist mit der Familie bis Morgen verreist – super!
Wir fahren wieder zurück und weiter Südwärts bis
«Arenillas», dort sollte es eine Tankstelle geben, bei der man übernachten
kann. Es ist bereits am Einnachten, als wir vor der Stadt ankommen. Die erste
Tankstelle ist geschlossen. Aber wir wollen ja zur nächsten, hinter der Stadt.
Wie wir dort ankommen, ist dieselbe ebenfalls geschlossen. Ich frage die beiden
Soldaten, die die Tankstelle bewachen, ob wir hier schlafen können. Zuerst
meinen sie wir sollten vorsichtig sein, aber anschliessend bestätigen sie, dass
sie aufpassen werden. Gute Jungs!
Beim Schlafen gehen, stellen wir fest, mein Ausschlag hat
sich inzwischen über den ganzen Körper verteilt. Einzig im Gesicht sieht es, ich
sage jetzt nicht edel, aber doch normal aus. Erika ist Gott sei Dank bis jetzt
verschont geblieben.
Scheint nicht unser Tag zu sein, aber es könnte schlimmer
sein.
Arenillas - Santa Rosa
Die Nacht war soweit ruhig. Wir machen uns auf zur
peruanischen Grenze. Unterwegs beginnt der Motor zu stottern und das scheppernde
Geräusch, dass wir seit längerem versuchen zu lokalisieren ist auch noch da.
Ich stelle den Zündverteiler wieder ein, offensichtlich mag er die
Holperstrecken nicht und der Zündabstand verschiebt sich immer. Der Motor läuft
wieder rund, aber wir beschliessen trotzdem auf den Campground zurück zu fahren und
das scheppernde Geräusch zu suchen. Heute ist der Platz offen und wir sind
herzlich willkommen.
Eigentlich wäre die Gegend sehr interessant, viele Reiher,
Ibisse und vor allem Rosa Löffler fliegen vorbei. Die Verlockung auf Expedition
zu gehen ist gross aber wir wiederstehen. Wir wollen in den Süden.
Santa Rosa
(Ecuador) - Zorritos (Peru)
Bevor wir aufbrechen, machen wir eine allgemeine Motor- und
Niveaukontrolle und stellen dabei fest, dass der reparierte Kühlerschlauch
wieder undicht ist. Ich dichte mit dem selbstverschweissenden Reparaturband ab.
Trotzdem versuchen wir in «Santa Rosa» einen neuen Kühlerschlauch
aufzutreiben. Mit einem Einheimischen fahren wir alle Läden ab, aber es ist chancenlos.
Also fahren wir weiter zur Grenze und schauen auf der anderen Seite nach einer
Lösung.
Wir passieren diverse Gebäude, aber finden keine
Ausreisestelle für Ecuador. Das Ganze ist sehr verwirrend, zumal es bereits
geheissen hat «Bienvenidos a Peru». Sind wir jetzt ausgereist ohne abzumelden
bzw. illegal eingereist ohne anzumelden!?
Endlich kommt die Peruanische Zollstelle. Hier erfahren wir
zu unserem Erstaunen, dass wir als Personen uns hier für Ecuador ab und für
Peru anmelden können. Das Fahrzeug jedoch, müssen wir drei Kilometer retour
abmelden. Also geht es wieder zurück. Die Abmeldung verläuft wie üblich und so
geht es wieder nach Peru zurück. Auch hier können wir unsere Formalitäten im
üblichen Rahmen und in der üblichen Zeit erledigen. Endlich Peru!
Wir fahren der Küstenstrasse entlang und sehen wie
verheerend die Unwetter gewütet haben. Der Dreck steht in den Dörfern teilweise
meterhoch, Häuser, Brücken und Plätze sind stark beschädigt oder einfach
weggespült – traurig.
Auf dem Weg zum Camping treffen wir zwei Amerikaner mit
Ihren beiden Hunden und einem Unimog, den sie zu einer «Blackbox» umfunktioniert
haben. Wir winken uns zu, sie folgen uns noch ein Stück der Küste entlang, aber
wir müssen noch peruanisches Geld (Soles) besorgen.
Halten dazu bei einem Bankomaten an und sie ziehen an uns
vorbei, wir haben keine Ahnung, ob wir sie nochmals treffen werden.
An der Grenze gab es keine Möglichkeit Geld zu wechseln. Als
wir den Bankomaten konsultieren, stellen wir fest, dass derselbe keinen Bezug
mit unseren Karten zulässt, obwohl es eigentlich funktionieren sollte. So
wechseln wir ein paar Dollar in der Bank. Wenigstens dies ist problemlos
möglich.
Da das Geldproblem gelöst ist, können wir unsere Reise
entspannt bis zum «Swiss Wassi» unserem nächsten Campground, fortsetzten. Dort
angekommen, stehen wir vor verschlossenen Türen und klingeln. Es dauert lange,
aber dann bewegt sich doch noch etwas und wir können reinfahren. Zu unserer Überraschung
ist die Amerikanische «Blackbox» bereits hier. Wir stellen unseren «Kleinen»
neben ihren hohen Truck, begrüssen den Randell, Patrick und
deren beiden Hunde Syncro und Tug. Sie sind eine flotte und freundliche Truppe
und wir verstehen uns auf Anhieb.
Nach dem vielen hin und her der letzten Tage, geniessen wir
heute einen ruhigen und bilderbuchmässigen Sonnenuntergang.
Wäsche waschen, skypen, Bilder bearbeiten und vor allem im
Schatten liegen und lesen. Mehr machen wir heute nicht.
Die ganze Nacht hat es geregnet. Am Morgen ist der Platz
geflutet, aber gegen Mittag knallt die Sonne heiss und intensiv vom Himmel. Wir
liegen wohl im Schatten, aber auch dort gibt es Sonnenbrand, wenn man sich
nicht schützt.
Im Laufe des Tages trifft das Freiburger Wohnmobil, das wir
in «Cuenca» gesehen haben, auf dem Platz ein. Jetzt lernen wir auch dessen
Inhalt kennen. Damaris, Roch, Max und Lilou heissen sie. Während der Gespräche
stellt sich heraus, dass Damaris als Kind mit ihrer Mutter aus Frauenfeld weggezogen ist. Ihre Schwester blieb hier, heiratete und es stellt sich heraus, dass wir die Beiden kennen. Wie klein die Welt manchmal ist.
Den ganzen Tag über treffen weitere Overlander ein und der Platz füllt sich
langsam aber sicher.
Wie wir erfahren, hatte der Besitzer des «Swiss Wassi» eine
Herzattacke und liegt zurzeit in Lima im Spital. Es ist offensichtlich alles
nochmals gut gegangen und er ist auf dem Wege der Besserung. Wir drücken die
Daumen für eine baldige Heimkehr und wünschen gute Besserung.